Jungbrunnen für Stauden - Teilen & Vermehren

Stauden sind in fast allen Bereichen eines Gartens zu finden, denn sie begeistern durch eine ausgesprochen große Farb- und Formenvielfalt. Geeignete Pflanzen für schattige Lagen und feuchte Böden sind unter ihnen ebenso zu finden, wie Gewächse für mediterrane Steingärten und sonnige Standorte. Ihr Aussehen kann dabei unterschiedlicher kaum sein – vom Farn mit seinen gefiederten Blättern, die an das Erdaltertum erinnern, über Pfingstrosen mit atemberaubenden Blüten bis hin zu kleinen, filigranen Bodendeckern wie dem Immergrün. Die mehrjährigen ausdauernden Pflanzen zeigen dennoch eine Gemeinsamkeit: unter der Erde besitzen sie Wurzelstöcke, Knollen oder Ausläufer. Sie können geteilt und an anderer Stelle neu eingepflanzt werden. So wird die Staudenpflanze vermehrt und verjüngt.

Wie funktioniert das Teilen von Stauden?

Das Teilen einer Staude ist angesetzt, wenn ein Beet ausgedünnt werden soll, Pflanzenhorste auseinanderfallen, die Stauden nur noch schwach blühen oder verkahlen. In diesen Fällen kann das Teilen der Stauden zu einer Verbesserung beitragen. Nach dem Teilen kann die Blühwilligkeit der Pflanzen wieder entfacht werden. Sie treiben kraftvoll und vital aus und besitzen eine höhere Lebensdauer. Viele Stauden können geteilt und so vermehrt werden. Diese sogenannte vegetative Vermehrung erfolgt ungeschlechtlich ohne Saatgut. Die Pflanzen, die auf diese Weise entstehen, besitzen die gleichen genetischen Anlagen wie die Mutterpflanze und sind nicht deren Nachkommen im herkömmlichen Sinne, sondern identische Klone. Eine Vermehrung über Samen (generative Staudenvermehrung) ist nur möglich, wenn es sich um wilde und ursprüngliche oder sortenreine Arten handelt. Viele andere Sorten würden durch eine Vermehrung über Saatgut ihre Eigenschaften einbüßen, zu denen die Farbe der Blüten und die Wuchsform der Pflanze gehören.

Stauden richtig teilen und vermehren

Das Teilen von Stauden ist ein interessantes Arbeitsfeld im Gartenbereich und ermöglicht die Vermehrung und Vitalerhaltung der Pflanzen. Für das Anlegen neuer Beete ist diese Methode zudem eine gute Möglichkeit, bereits vorhandene Pflanzen zu nutzen und Geld einzusparen. Auch für den Tausch unter Nachbarn ist diese einfache Art der Vermehrung geeignet.

1. Wurzelstock ausgraben

Mit der Grabgabel wird der Wurzelstock der Staude behutsam aus dem Boden gehoben. In einigen Fällen kann es nötig sein, zuvor mit dem Spaten um das Gewächs herum zu stechen um es aus der Erde lösen zu können. Das Rhizom wird vorsichtig gereinigt durch leichtes Abschütteln.

2. Staudenrhizom teilen

Je nach Art lassen sich die Wurzeln einfach per Hand in mehrere Stücke brechen, andere werden durch einen sauberen Schnitt in ungefähr faustgroße Teile um das zentrale Stück der Mutterpflanze getrennt. Abhängig von der Größe und Festigkeit des Wurzelstockes können hierfür ein hochwertiger Spaten oder ein Gartenmesser zum Einsatz kommen. Jedes abgespaltene Rhizomstück sollte über eine ausreichende Anzahl an Wurzeln und eine Triebspitze verfügen.

3. Schnittstellen reinigen

Die Stellen, an denen die Staude getrennt wurde, sollten gerade und sauber sein. Überstehende Fransen und Wurzel- oder Pflanzenreste werden entfernt. Auch faulende oder vertrocknete Stücke sollten abgeschnitten werden. So bilden sie keine potentiellen Angriffsflächen für Krankheitserreger. Die Wurzeln und die oberirdischen Pflanzenteile können etwas gekürzt werden (ca. ein Drittel). Wichtig ist, dass das Größenverhältnis zwischen der nährenden Wurzel und den Pflanzenteilen stimmt.

4. Substrat aufbereiten

Bevor die Stauden an ihren neuen Standort kommen, ist eine Aufbereitung des Bodens ratsam. Dafür wird dieser mit einer Grabgabel gelockert. Bei Bedarf kann seine Beschaffenheit an die Bedürfnisse der Stauden angepasst werden. Leichte Böden werden mit Tonmehl angereichert um Nährstoffe und Wasser besser speichern zu können. Schwere Böden erhalten etwas Sand um ihnen etwas Leichtigkeit und Durchlässigkeit zu verleihen. Ein Langzeitdünger kann ebenfalls eingebracht werden. Ein Sonderfall sind mediterrane Steingärten: sie können durch die Beigabe von Kalkschotter den Stauden aus dem Mittelmeerraum das passende Substrat bieten.

5. Stauden einpflanzen

Nach der Aufbereitung des Bodens werden die einzelnen Teilstücke der Pflanze jeweils in ein Pflanzloch gegeben. Der entsprechende Pflanzabstand zwischen den einzelnen Teilstücken muss eingehalten werden, damit die Gewächse später ausreichend Platz für ein gesundes Wachstum haben. Die Wurzelteile sollten nicht lange im Garten liegen und am besten direkt wieder an ihrem neuen Standort in die Erde eingebracht werden. Im Anschluss wird die Pflanze großzügig gewässert um optimal anzuwachsen.

6. Überflüssige Wurzelteile

Sind am Ende noch Wurzelteile übrig, können diese mit anderen Gärtnern getauscht werden. So kommt Vielfalt ins Beet. Es ist zudem möglich, die Teile in Pflanzgefäße zu setzen und so selbst Topfpflanzen heranzuzüchten. Sie eignen sich dann für den Balkon oder die Terrasse, so wie zum Verschenken. Dies ist auch mit kleineren Teilstücken möglich, lediglich eine gesunde Triebspitze muss vorhanden sein.

Stauden die sich für die vegetative Vermehrung eignen

Einige Stauden sollten alle drei bis fünf Jahre geteilt werden andere alle sechs bis zehn Jahre. Auf diese Weise wird vermieden, dass sie blühfaul werden oder verkahlen. Andere Gewächse vertragen das Teilen weniger gut. Je nach Art kann es nötig sein, dass die Spaltung nur zu bestimmten Jahreszeiten stattfindet. Am besten werden Stauden im Frühjahr umgesetzt, besonders, wenn sie als kälteempfindlich gelten, wie unter anderem viele Gräser. Einige Gewächse lassen sich aber auch im Herbst teilen. Dann haben sie noch genügend Zeit bei wärmeren Temperaturen und ausreichendem Wasserangebot anzuwachsen, bevor der Winter einsetzt. Gespalten werden können unter anderem:

Türkischer Mohn, Akelei, Tränendes Herz, und Pfingstrosen eignen sich hingegen weniger für das Teilen.

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