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Historische Rosen: Zeitreisende im Garten

Sie stehen da in all ihrer Pracht, als wären sie direkt aus einem viktorianischen Gartenbuch entsprungen: historische Rosen. Die Alten Damen der Pflanzenwelt, die mit ihren berauschenden Düften und ihrem üppigen Blütenkleid die Herzen von Gartenfreunden mit Stil höher schlagen lassen.

Historische Rosen – auch oft als „Alte Rosen“ bezeichnet – sind eine Gruppe von Rosenklassen und Rosensorten, die vor der Einführung der ersten Teehybriden im Jahre 1867 kultiviert wurden. Sie bestechen durch ihre Vielfalt, ihren Duft und ihre Robustheit.

Herkunft: Eine Reise durch die Zeit

Historische Rosen haben ihre Wurzeln in verschiedenen Teilen der Welt, von Europa über den Nahen Osten bis hin zu China. Diese Pflanzen wurden nicht nur wegen ihrer Schönheit geschätzt, sondern auch wegen ihrer Nutzbarkeit in der Parfümerie und Medizin. Zu den bekanntesten Rosenklassen historischer Rosen gehören die Gallica-, Damaszener-, Alba-, Centifolia-, Moos- und Bourbon-Rosen. Jede Klasse hat ihre eigenen charakteristischen Eigenschaften in Bezug auf Blütenform, Blütenfarbe und Duft.

Die Rosenklassen Historischer Rosen – ein Überblick

Jede Klasse der Historischen Rosen hat eine faszinierende Geschichte und eine beeindruckende Palette an Farben, Formen und Düften. Hier ein Überblick über einige der wichtigsten Rosenklassen:

Gallica-Rosen

Die Gallica-Rosen, auch bekannt als Französische Rosen, sind einige der ältesten kultivierten Rosenarten. Sie wurden bereits im Mittelalter in Europa gezüchtet und sind für ihre intensiven Farben und ihren starken Duft bekannt. Die Blüten zeigen sich in Schattierungen von tiefem Rosa bis zu purpurrot und violett, oft auch mit gemusterten Streifen. Zu den beliebten Gallica-Rosen zählen die Rosa gallica Versicolor und die Charles De Mills.

Damaszener-Rosen

Damaszener-Rosen sind berühmt für ihren betörenden Duft und wurden ursprünglich im Nahen Osten kultiviert. Sie kamen im späten Mittelalter nach Europa und haben zwei Hauptgruppen: die Sommer-Damaszener, die einmal blühen, und die Herbst-Damaszener, die eine zweite Blütezeit haben. Ihre Blüten sind meist rosa und sehr gefüllt. Eine gefragte Damaszenerrose: die Mme Hardy.

Alba-Rosen

Diese eleganten Rosen sind aus Kreuzungen zwischen Rosa canina und Damaszener-Rosen entstanden. Sie zeichnen sich durch ihre Widerstandsfähigkeit und ihre großen, duftenden Blüten aus, die in zarten Weiß- und Rosatönen erscheinen. Alba-Rosen sind besonders robust und pflegeleicht, was sie zu einer beliebten Wahl in historischen Gärten macht. Die Maiden's Blush gilt als eine der schönsten Alba-Rosen.

Centifolia-Rosen

Centifolia-Rosen, oder „Hundertblättrige Rosen“, sind für ihre üppigen, stark gefüllten Blüten bekannt, die in verschiedenen Rosa- und Purpurtönen vorkommen. Sie wurden im 17. Jahrhundert in den Niederlanden gezüchtet und sind in der Kunst und Literatur dieser Epoche häufig verewigt. Centifolia-Rosen wurden wegen ihrer romantischen Ausstrahlung von Malern gerne in Stillleben gemalt und tragen deswegen den klingenden Beinamen „Rose des Peintres“ – Rose der Maler. Die begehrte Fantin Latour gehört zu dieser Rosenklasse.

Moosrosen

Eine faszinierende Untergruppe der Centifolia-Rosen sind die Moosrosen, die eine ungewöhnliche, moosartige Substanz an ihren Stielen und Kelchblättern aufweisen. Diese gibt bei Berührung einen harzigen Duft ab. Moosrosen sind besonders wegen dieser einzigartigen, dekorativen Eigenschaft sowie ihrer schönen und duftenden Blüten geschätzt. Abbildungen von Moosrosen finden sich häufig auf zartem, altem Porzellan und zeugen von der Bewunderung für diese stilvolle Pflanze. Die Nostalgische Samtrose William Lobb zählt zum Beispiel zu den berühmtesten Namen unter den Moosrosen.

Bourbon-Rosen

Die Bourbonrose entstand auf der Insel Bourbon (heute Réunion) aus einer Kreuzung zwischen Damaszener- und China-Rosen. Sie ist bekannt für ihre wiederkehrende Blüte und ihre großen, prachtvollen Blüten in reichen Rosatönen. Bourbon-Rosen vereinen die Robustheit der europäischen Rosen mit der langen Blütezeit der asiatischen Arten. Die Louise Odier und die Souvenir de la Malmaison gelten als besondere Schönheiten unter den Bourbonrosen.

Aus dem Dornröschenschlaf erwacht

Nach der Entwicklung der ersten modernen Rose, der Teehybride La France, gerieten viele alte Gartenrosen in Vergessenheit und wurden in den folgenden Jahren durch viele neue Züchtungen immer weiter zurückgedrängt. Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts besannen sich Gärtner und Züchter aber auf die historischen Rosen und erweckten sie aus ihrem langen Dornröschenschlaf in traditionsreichen Parks und verwunschenen Bauerngärten. An diesen Orten hatten viele von ihnen ihre ausdauernde Beharrlichkeit unter Beweis gestellt.

Heute werden mit dem Begriff „alte Rosensorte“ auch Züchtungen bezeichnet, die später als 1867 entstanden. Im Fokus steht hierbei, dass diese Kreuzungen zwischen alten und modernen Rosen die typischen Merkmale der jeweiligen Klasse aufweisen. Die modernen Vertreter der historischen Rosen erweitern die Farbpalette und die Formspiele der alten Rosensorten bis hin zu prämierten wundervollen blauvioletten Nuancen und prächtigen Blüten in der Form von Pomponbällen.

Charakterköpfe: Merkmale Historischer Rosen

Historische Rosen sind bekannt für ihre einmalige Blüte im frühen Sommer, obwohl einige Sorten, wie die Bourbon- und Remontant-Rosen, auch öfter blühen können. Diese Rosen zeichnen sich durch ihre robuste Natur und ihre Fähigkeit aus, in verschiedensten Klimazonen zu gedeihen.

Ihre Blütenpracht bleibt bis heute unübertroffen in ihrer nostalgischen Anziehungskraft. Denn ihre Blüten sind oft gefüllt, manchmal wirr und immer beeindruckend. In ihrer Blütezeit setzen historische Rosen ein wahres Blütenmeer frei, das so üppig ist, dass die beladenen Zweige sich oft bis zum Boden neigen. Eine opulente Show, die in der heutigen Zeit selten geworden ist.

Der Duft Historischer Rosen ist oft intensiver als der der modernen Rosen. Tief und komplex – eine Palette, die von süß bis würzig reicht und die Luft mit Parfüm sättigt. Noch heute werden sie von Parfumeuren für ihre Kreationen genutzt.

Eine Historische Rose pflanzen, schneiden und pflegen

Historische Rosen sind bemerkenswert robust und können mit minimaler Pflege Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte in Gärten überstehen. Ihre Fähigkeit, sich über Wurzelausläufer auszubreiten, trägt maßgeblich zu ihrer Langlebigkeit bei.

Diese Rosensorten sind für ihre gute Gesundheit bekannt und benötigen wenig chemischen Pflanzenschutz. Sie sind zudem frosthart und weniger anfällig für Krankheiten, was sie zu einer idealen Wahl für Gartenliebhaber macht.

Hier findest du einige Tipps, wie du historische Rosen optimal pflanzen, schneiden und pflegen kannst, um ihre Schönheit und Vitalität zu bewahren:

Pflanzung

Beim Pflanzen von historischen Rosen ist der Standort entscheidend. Sie brauchen mindestens sechs Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag und einen gut durchlässigen Boden. Um den idealen Boden zu schaffen, arbeite reichlich organisches Material, wie Kompost oder gut verrotteten Mist, ein. Pflanze die Rosen im Frühjahr oder Herbst, damit sie genügend Zeit haben, sich zu etablieren. Der Pflanzabstand sollte großzügig sein, da viele historische Rosen zu großen Sträuchern heranwachsen. Achte darauf, dass die Veredelungsstelle, falls vorhanden, etwa fünf Zentimeter unter der Oberfläche liegt.

Schnitt

Historische Rosen benötigen im Allgemeinen weniger Schnitt als moderne Rosenarten. Viele blühen nur einmal im Jahr und sollten direkt nach der Blüte geschnitten werden. Entferne abgestorbenes oder krankes Holz und schneide überkreuzende oder nach innen wachsende Zweige heraus, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten. Ziel ist es, einen offenen, vasenförmigen Wuchs zu fördern. Bei wiederblühenden Sorten kann ein leichter Schnitt im Spätwinter helfen, die Pflanze zu verjüngen und die Blütenbildung zu fördern.

Pflege

Historische Rosen sind für ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten bekannt, benötigen aber dennoch eine gewisse Pflege, um gesund zu bleiben. Regelmäßiges Mulchen hilft, Feuchtigkeit zu bewahren und Unkraut zu unterdrücken, während es gleichzeitig Nährstoffe in den Boden einbringt. Vermeide es, Wasser auf die Blätter zu sprühen, da dies Pilzkrankheiten fördern kann. Gieße stattdessen am frühen Morgen an der Basis der Pflanze.

Kann ich eine Historische Rose auch in einen Kübel pflanzen?

Ja, historische Rosen können auch in Kübeln kultiviert werden, obwohl sie oft größer und ausladender als viele moderne Rosenarten wachsen. Hier sind einige Tipps, um historische Rosen erfolgreich im Kübel zu ziehen:

  • Ausreichend großer Kübel: Wähle einen tiefen und breiten Kübel, um genügend Raum für das Wurzelwachstum zu bieten.
  • Gute Drainage: Sorge für eine effektive Drainage im Kübel, um Staunässe zu vermeiden. Eine Schicht aus Kies oder Blähton kann dabei helfen.
  • Hochwertige Erde: Verwende eine nährstoffreiche Rosenerde, um eine optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
  • Regelmäßiges Gießen: Kübelpflanzen trocknen schneller aus, also gieße regelmäßig, besonders in trockenen Perioden. Lasse die Erde zwischen den Gießgängen leicht austrocknen.
  • Düngung: Dünge die Rose regelmäßig mit einem speziellen Rosendünger oder einem ausgewogenen, langsam freisetzenden Dünger, um eine kontinuierliche Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
  • Sonniger Standort: Stelle den Kübel an einen Ort, der mindestens sechs Stunden direktes Sonnenlicht täglich erhält.
  • Winterschutz: Schütze den Kübel im Winter vor Frost, indem du ihn isolierst oder an einen geschützten Platz stellst.

Mit diesen Maßnahmen können historische Rosen auch in Kübeln prächtig gedeihen und jährlich blühen.

Alte Seelen in modernen Gärten

Bei den vielen modernen, prämierten Rosen, die es inzwischen gibt, stellt sich die Frage: Warum werden Historische Rosen in den vergangenen Jahren immer beliebter? Die Antwort ist einfach: Weil sie sich hervorragend für naturnahes Gärtnern eignen. Ihre Eigenschaften machen sie zu einer idealen Wahl für Gärtner, die Wert auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit legen. Hier sind einige Gründe dafür:

  • Robustheit und Krankheitsresistenz: Historische Rosen sind im Allgemeinen sehr robust und widerstandsfähig gegen viele Krankheiten, die häufig moderne Rosenarten betreffen. Dies verringert die Notwendigkeit für chemische Behandlungen wie Fungizide und Pestizide, was sie zu einer umweltfreundlicheren Option macht.
  • Geringerer Wasserbedarf: Sobald sie etabliert sind, kommen historische Rosen oft mit weniger Bewässerung aus als viele moderne Rosen. Dies kann besonders in Regionen mit Wasserknappheit oder für Gärtner, die den Wasserverbrauch minimieren möchten, vorteilhaft sein.
  • Biodiversität und Lebensraum: Historische Rosen können dazu beitragen, die Biodiversität im Garten zu erhöhen, indem sie Lebensräume und Nahrungsquellen für Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge bieten. Ihre oft offenen Blüten erleichtern den Zugang zu Pollen und Nektar.
  • Pflegeleicht: Durch ihre natürliche Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit benötigen historische Rosen weniger Pflege und Ressourcen über die Jahre hinweg. Sie sind ideal für Gärtner, die einen „Low-Maintenance“-Garten bevorzugen.
  • Vermehrung und Anpassung: Historische Rosen sind oft fähig, sich durch Wurzelausläufer oder Absenker selbst zu vermehren. Diese Eigenschaft ermöglicht es Gärtnern, neue Pflanzen nachhaltig zu gewinnen, ohne ständig neue kaufen zu müssen.

Aus diesen Gründen sind historische Rosen eine ausgezeichnete Wahl für jeden, der einen schönen, aber auch nachhaltigen und naturnahen Garten gestalten möchte. Sie vereinen Schönheit mit Umweltbewusstsein und bieten eine reiche Geschichte, die jede Gartenlandschaft bereichert.

Die Hüter der Geschichte: Erhalt einer besonderen Rose

Die Kultivierung historischer Rosen ist auch ein Akt der Bewahrung. Viele Rosarianer betrachten sich als Hüter dieser alten Sorten, engagieren sich in ihrer Vermehrung und Pflege, um sicherzustellen, dass ihre Schönheit und Vielfalt nicht verloren gehen. In Deutschland und darüber hinaus widmen sich zahlreiche Rosengärten dieser Aufgabe. Sie bieten Liebhabern und Fachleuten eine Plattform zum Austausch und zur Bewunderung.

Ein blühendes Vermächtnis

Historische Rosen sind lebendige Kunstwerke, die uns daran erinnern, dass Schönheit und Beständigkeit Hand in Hand gehen können. In einem Meer von schnelllebigen Trends bieten sie eine Verbindung zur Vergangenheit und eine Vision für die Zukunft. Sie zeigen, dass manchmal das Alte, das Bewährte, genau das Richtige ist, um unsere Welt ein wenig schöner zu machen. Wer einmal dem Charme dieser alten Rosen erlegen ist, wird immer wieder zu ihrem reichen Duft und ihrer außergewöhnlichen Präsenz zurückkehren.

Historische Rosen online bestellen bei Garten Schlüter

Im Online-Shop von Garten Schlüter kannst du zahlreiche Historische Rosen bestellen. Kaufe die edlen Pflanzen direkt auf unserer Seite und verschönere deinen Garten bereits nach kurzer Lieferzeit. Je nach Sorte stehen dir zwei Liefermöglichkeiten zur Auswahl: Du kannst sie entweder als Containerpflanzen oder wurzelnackt erhalten.

  • Lieferform "Topfware": Containerrosen sind das ganze Jahr über verfügbar. Sie können zu jeder Jahreszeit gepflanzt werden, sofern der Boden nicht gefroren ist.
  • Lieferform "wurzelnackte Pflanzen": Diese Rosen werden wurzelnackt, das heißt ohne Topf, geliefert. Sie sind nur während bestimmter Monate verfügbar, und die Verfügbarkeit kann je nach Sorte variieren. Weitere Details dazu findest du auf den jeweiligen Produktseiten.

Egal, für welche Lieferoption du dich entscheidest, beide garantieren dir gesunde Pflanzen für deinen Garten. Wir achten auf eine sorgfältige Verpackung und sorgen für eine schnelle Zustellung.

 

Historische Rosen sind uralte Sorten, die teilweise schon in der Römerzeit entstanden sind und bis heute weitergezüchtet wurden.

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