Rasen kalken für eine gesunde Grünfläche

Kalk für den Rasen ist ein bekannter mineralischer Dünger um das Aussehen und das Wachstum einer Zierrasenfläche zu verbessern. Die Gabe von Kalk kann das Bodenleben aktivieren und das Wurzelwachstum begünstigen. Pflanzen benötigen das Element jedoch nicht nur im Boden, es hilft ihnen auch, kraftvolle Zellwände auszubilden. Ist der pH-Wert eines Bodens zu sauer, kann sich dieser verdichten und die Nährstoffversorgung des Rasens verschlechtert sich. Durch das Kalken kann diesem Vorgang entgegengewirkt werden. Die Ursachen für einen sauren Boden sind vielseitig und reichen von normalen Abbauprozessen bis hin zu saurem Regen.

Empfehlenswerter Kalk für den Rasen

Der für die Rasenpflege genutzte Kalk wird auch als Calciumcarbonat bezeichnet und ist eine chemische Verbindung aus Calcium, Sauerstoff und Wasserstoff. In der Natur findet sich dieser Stoff vor allem in Sedimentgesteinen und bildet unter anderem die Basis für den eleganten Marmor. Calciumcarbonat ist jedoch auch in Lebewesen wie Muscheln zu finden. Im Handel finden sich aufgrund der unterschiedlichen Ausgangsbasis verschiedene Kalksorten für den Garten, die spezielle Eigenschaften aufweisen.

  • Geeigneter Rasenkalk: generell sollten für Grasflächen kohlensaure Kalke gewählt werden. Für den Einsatz auf dem Rasen eignet sich beispielsweise Vitalkalk sehr gut. Er enthält neben verschiedenen Spurenelementen unter anderem auch Magnesium. Ebenfalls geeignet für den Einsatz auf dem Rasen ist Gesteinsmehl, das verschiedene Nährstoffe bietet, jedoch etwas langsamer wirkt. Auf dem Rasen ist auch Algenkalk eine sehr gute Alternative, die zusätzlich Spurenelemente und Mineralien aufweist. Für Rasen auf leichten Böden geeignet ist der Dolomitkalk. Er liefert zudem Magnesium. Saure Böden können mit Thomaskalk behandelt werden.
  • Rasenkalk mittlerer Eignung: Kalksteinmehl kann vor allem für die Düngung im Herbst genutzt werden, da er sich nur schwer löst.
  • Wenig geeignete Kalksorten für den Rasen: für die Verwendung als Rasenkalk ist der bekannte Düngekalk, in dem sich verschiedene Kalksorten befinden können, nur bedingt geeignet. Ebenfalls nicht empfehlenswert ist der Einsatz von Brannt- und Löschkalk. Ätzkalk sollte niemals ungelöscht verwendet werden!

Rasenpflege mit Kalk

Als mineralischer Dünger findet der Kalk vielfach Verwendung in verschiedenen Bereich des Gartens und ist vor allem im Rahmen der Zierrasenpflege bekannt.

1. Wann wird der Rasen gekalkt?

Im Allgemeinen wird der Rasen im Frühjahr (Mitte April) gekalkt, wenn auch die ersten Pflegemaßnahmen des Jahres anstehen. Dann beginnt die neue Wachstumsphase des Rasens. Da zu dieser Zeit auch stickstoffhaltige Dünger ausgebracht werden, mit denen der Kalk nicht gut zusammen wirkt, kann eine Herbstkalkung durchgeführt werden. Sinnvoll ist zudem eine Rasenkalkung, wenn eine neue Grünfläche angelegt wird. Durch das Rasenkalken soll der Boden neutralisiert und damit die Gesundheit des Grases gefördert werden.

2. Bei welchem Wetter wird Kalkdünger am besten aufgebracht?

Der Rasenkalk sollte an einem wolkigen und trockenen Tag aufgebracht werden.

3. Wie viel Kalk für den Rasen?

Der Zierrasen am Haus benötigt einen pH-Wert im Boden zwischen 5,5, und 6,5. Weist der Boden diesen Wert auf, ist die Löslichkeit der von den Gräsern benötigten Nährstoffe am besten. Einen zu alkalischen Boden verträgt der Rasen nicht, dies sollte beachtet werden. Um über die Bodenwerte informiert zu sein und eine optimale Nährstoffversorgung anzustreben, sollten Bodenproben entnommen und an ein entsprechendes Labor gesendet werden. Einige Gartencenter bieten diesen Service ebenfalls an. Durch eine richtige Dosierung können Schäden durch eine falsche Düngung vermieden werden. Mooswuchs im Rasenteppich kann hingegen ein erstes Anzeichen für einen sauren Boden sein (der pH-Wert liegt unter 5,5).

4. Kalk gegen Moos – funktioniert das?

Kalk alleine ist leider kein Allheimmittel gegen das störende Moos auf Grünflächen. Die Gesundheit einer Rasenfläche hängt nicht nur mit der Bodenbeschaffenheit, sondern auch mit dem Standort und dem Flüssigkeitsangebot zusammen. Oftmals können Staunässe, eine Überdüngung mit stickstoffhaltigen Düngern oder zu viel Schatten ebenfalls für ungünstige Ausgangsverhältnisse für das Gras verantwortlich sein. Diese Probleme lassen sich jedoch durch die Gaben von Kalk nicht lösen. Es gilt generell: je besser die natürlichen Bedingungen für das Gras, umso vitaler wächst es und andere „Unkräuter“ finden keinen Platz mehr auf der Grünfläche.

5. Was muss man beim Garten kalken beachten?

 

  • Kalk und Kompost nicht gemeinsam aufbringen: der Kalk sollte im Garten im Allgemeinen nicht gemeinsam mit Kompost aufgebracht werden. Dies hätte zur Folge, dass der im Kompost befindliche und für die Pflanzen wichtige Stickstoff entweicht und den Gewächsen nicht zur Verfügung steht.
  • Nicht überdosieren: wie bei allen Düngemitteln sollte auch mit Kalk nicht überdüngt werden. Durch zu viel Rasenkalk kann die Aufnahme wichtiger Nährstoffe, wie verschiedene Spurenelemente und Eisen, negativ beeinflusst werden. Lehmböden binden den Kalk in vielen Fällen recht gut und müssen weniger gekalkt werden als Sandböden.
  • Kalk kann Kleewuchs begünstigen: wird ein Rasen gekalkt bei dem eine Kalkung nicht nötig ist, kann dieser Überschuss zu einem vermehrten Kleewachstum führen. Klee gilt als ein Anzeichen für basischen Boden.
  • Indirekte Kalkung bedenken: je nach Ursprung des Wasser, kann eine Bewässerung im Sommer den Boden bereits ausreichend mit Kalk versorgen und eine zusätzliche Rasenkalkung überflüssig machen. Dies kann durch eine Untersuchung des Bodens geklärt werden.
  • Erst Kalk, dann Humus: da Kalk Humus zehrt, sollte nach dem Kalken beizeiten Humus aufgebracht werden.
  • Herstellerangaben beachten: bei der Dosierung und Anwendung sollte man sich unbedingt an die Angaben des Herstellers halten. Im Allgemeinen wird auf den Verpackungen der reine Kalk als ungefährlich für Kinder und Haustiere eingestuft. Der Rasen kann sofort nach dem Kalken wieder betreten werden. Dennoch ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Produkt nicht verschluckt wird.

Rasenkalk richtig anwenden

1. Vor dem Kalken den Rasen vertikutieren

Bevor eine Zierrasenfläche gekalkt wird, sollte diese vertikutiert werden. Dadurch werden störende Unkräuter und Moose entfernt und der Boden durchlüftet. Das ist die beste Grundlage für eine gute Wirkung des Kalkes.

2. Kalk gleichmäßig aufbringen

Wie alle Düngemittel sollte auch der Kalk möglichst gleichmäßig auf die Rasenfläche aufgebracht werden. Hilfreich kann hier beispielsweise ein Streuwagen sein.

3. Die richtige Dosierung wählen

Für die richtige Dosierung sollte man sich an die Vorgaben auf der Packung des Herstellers halten und an den Bodenwerten orientieren. Leichte Böden erhalten oftmals zwischen 150 und höchstens 200 Gramm Kalk pro Quadratmeter. Mittlere Böden aus schwerem Lehm können zwischen 300 und 400 Gramm benötigen. Soll im Laufe des Jahres noch mit anderen kalkhaltigen Düngern gedüngt werden, sollte dies bei der Dosierung bedacht werden. Die genauen Werte müssen individuell bestimmt werden.

Tags: Allgemein, Pflege
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