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Was ist Pflanzenschutz?

Der Pflanzenschutz bezieht sich auf die Sicherung der vom Menschen kultivierten Nutzpflanzen. Die unter diesem Begriff zusammengefassten Maßnahmen sollen verhindern, dass die Pflanzen Schaden nehmen oder in ihrer Leistung gemindert werden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Schutz der Pflanzen und ihrer Erzeugnisse vor Schadorganismen und nichtparasitären Beeinträchtigungen. Wissenschaftliche Erkenntnisse helfen bei der Sicherung des Pflanzenschutzes mit Blick auf die Ökonomie und die Ökologie. Um die Nutzpflanzen umfassend zu schützen gibt es das Pflanzenschutzgesetz.

Warum wird Pflanzenschutz für sinnvoll gehalten?

Der Schutz von Nutzpflanzen vor Schädlingen wie Pilzen oder Insekten, kann hohe Einbußen im Ertrag verhindern. Dies ist unter anderem wichtig um die Welternährung zu sichern. Im 19. Jahrhundert beispielsweise hat ein Pilz die gesamte irische Kartoffelernte zerstört und so eine verheerende Hungersnot über das Land gebracht – in solchen Fällen soll heute der Pflanzenschutz greifen und eine Ausbreitung verhindern. Neben der Sorge um die Ernährungssicherheit ist auch die Rentabilität ausschlaggebend. Ob ein Landwirt oder Winzer von seinem Nutzpflanzenanbau leben kann, hängt von seinem Ernteertrag und der Qualität seiner Produkte ab. Für die Rentabilität ist der Pflanzenschutz somit ebenfalls von großer Bedeutung.

Die Vor- und Nachteile von chemischem Pflanzenschutz

In der konventionellen Landwirtschaft, aber auch in privaten Gärten können chemische Mittel zum Pflanzenschutz eingesetzt werden. Meist bestehen diese Produkte aus der Mischung eines Wirkstoffes und verschiedener Hilfsstoffe, die den Einsatz oder die Wirkung erleichtern und verbessern. In der EU müssen alle verwendeten Mittel ein Zulassungsverfahren durchlaufen. Sie kommen vor allem zum Einsatz um dem Ausfall von Ernten entgegenzuwirken und sollen die pflanzlichen Nahrungsmittel bei der Lagerung schützen. Mit Hilfe der chemischen Spritzmittel gegen Unkraut und Schädlinge konnte die Getreideproduktion der gesamten Welt innerhalb von rund 50 Jahren verdreifacht werden, obwohl die Flächengrößen für die Landwirtschaft fast gleich geblieben sind. Doch der Einsatz von Pflanzenschutzspritzen und chemischen Produkten hat auch Nachteile:

1. Resistenzbildung

Schadorganismen verschiedener Arten können Resistenzen gegen chemische Mittel entwickeln, dann lassen sie sich nicht mehr mit den bekannten Giften eindämmen. Wechselnde Spritzfolgen mit unterschiedlichen Mitteln sollen hier Abhilfe schaffen.

2. Rückstände in der Nahrung

In der Nahrung können Rückstände von Pflanzenschutzmitteln zu finden sein und sich negativ auf die Gesundheit von Mensch und Tier auswirken. Je nach chemischer Zusammensetzung können die Mittel relativ schnell abgebaut werden oder gelangen in den Nahrungsmittelkreislauf und reichern sich dort an.

3. Nichtzielorganismen werden beeinträchtigt

Die chemischen Mittel zum Pflanzenschutz wirken nicht nur gegen die Schadorganismen, sondern können auch Einfluss auf Nichtzielorganismen und Nützlinge nehmen.

4. Abdrift der chemischen Pflanzenschutzmittel

Es ist schwierig, die chemischen Pflanzenschutzmittel gezielt einzusetzen. Sie können auf Flächen außerhalb des vorgesehenen Feldes abdriften, durch den Regen in Gewässer gespült werden oder verdampfen und verdunsten. Zudem kann der Wind den behandelten Boden forttragen.

5. Wirkung auf die Biodiversität

Verschiedene Studien kamen zu dem Ergebnis, dass chemische Pflanzenschutzmittel Auswirkungen auf die Vielfalt in der Natur haben können. Negative Folgen werden unter anderem für Amphibien und Bienen angemerkt.

Biologischer Pflanzenschutz ohne Chemie

Der Begriff „biologischer Pflanzenschutz“ ist nicht genauer definiert, beschreibt aber im Allgemeinen den Schutz von Nutzpflanzen ohne den Einsatz von chemischen Mitteln. Ziel des biologischen Pflanzenschutzes ist es, die Kulturpflanzen vor Schäden jedweder Art zu schützen und dabei ein natürliches Gleichgewicht herzustellen. Das Vorbild hierfür ist das intakte Ökosystem. Aus diesem Grund steht beim biologischen Pflanzenschutz vor allem die Prävention im Vordergrund. So wird durch eine Stärkung der Pflanzen mit verschiedenen Maßnahmen und einem positiven Einfluss auf Nützlinge ein besserer Schutz der Pflanzen angestrebt. Die Bekämpfung von Schädlingen nimmt hier eine sekundäre Position ein. Besonders wichtig ist der biologische Pflanzenschutz für die ökologische Landwirtschaft. Für den integrierten Pflanzenschutz spielt er ebenfalls eine Rolle, da er hier mit chemischen und physikalischen Maßnahmen kombiniert wird um möglichst effektiv zu schützen. Der biologische Pflanzenschutz bringt verschiedene Vorteile:

1. Keine Rückstände

Da beim biologischen Pflanzenschutz keine Chemikalien eingesetzt werden, hinterlässt er auch keine Rückstände im Boden. Weder Mensch noch Umwelt werden mit Pestiziden belastet.

2. Keine Resistenzen

Gegen verschiedenste chemische Pestizide können Schädlinge Resistenzen entwickeln und so nicht mehr erfolgreich bekämpft werden. Gegen den biologischen Pflanzenschutz können Schadorganismen keine Resistenzen entwickeln.

3. Keine Karenzzeit

Nachdem Pestizide auf ein Feld aufgebracht wurden, muss eine Karenzzeit eingehalten werden, bevor dieses wieder genutzt werden kann. Diese Wartezeit fällt beim biologischen Pflanzenschutz weg. Hier kann sofort gesät werden.

4. Kein Ungleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen

Durch den Einsatz von Pestiziden können auch Nützlinge in Mitleidenschaft gezogen werden. Deren Bestände erholen sich nach dem Einsatz von Chemie meist weniger schnell als die der Schädlinge. Dieses Ungleichgewicht wird durch einen biologischen Pflanzenschutz nicht provoziert.

Biologischer Pflanzenschutz im eigenen Garten

Gärtner können den eigenen Garten nach den Regeln des biologischen Pflanzenschutzes bewirtschaften. Hierbei geht es vor allem darum, die Pflanzen zu stärken, denn es sind vornehmlich geschwächte Gewächse die unter Schadorganismen leiden.

1. Pflanzen richtig pflegen

Die Pflanzen, die in einen Garten eingebracht werden, sollten immer zu den gegebenen Bodenverhältnissen passen und einen entsprechenden Standort bekommen. Auch ein artgerechter Schnitt und weitere Pflegemaßnahmen können je nach Pflanzenart erforderlich sein. Werden die Gewächse nach ihren Ansprüchen gepflegt, entwickeln sie sich stark und können Schadorganismen mehr entgegensetzen.

2. Mechanische Maßnahmen

Sollen Pflanzen beispielsweise vor Schnecken geschützt werden, eignen sich verschiedene mechanische Maßnahmen um die Tiere abzuhalten – in diesem Fall Schneckenzäune und Schneckenfallen.

3. Nützlinge fördern

Nützlinge sollten beim biologischen Pflanzenschutz durch die vielseitige und naturnahe Gestaltung eines Gartens bei der Ansiedlung unterstützt werden.

Pflanzenstärkungsmittel für kräftige Pflanzen

Um eine Pflanze gesund zu halten, können beim biologischen Pflanzenschutz, aber auch in der herkömmlichen Ackerwirtschaft, sogenannte Pflanzenstärkungsmittel zum Einsatz kommen. Sie sollen die Pflanze stärken, dürfen aber keinen direkten Schutz gegen Schadorganismen bieten, sonst wären sie Pflanzenschutzmittel im Sinne eines Pestizids und bedürfen einer Zulassung. Die meisten Pflanzenstärkungsmittel enthalten verschiedene Extrakte aus Algen oder anderen Pflanzen, sowie ätherische Öle oder mikrobielle und mineralische Stoffe. Unter anderem können in Pflanzenstärkungsmitteln Gesteinsmehle, Kreide, Pottasche, Molke, Huminstoffe, Bakterien und Pilze enthalten sein, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit der Pflanze haben sollen und beispielsweise als Repellentien Schädlinge abhalten können.

Pflanzenhomöopathie zum Pflanzenschutz

Für den Schutz und ein besseres Wachstum von Pflanzen kann auch die Pflanzenhomöopathie zum Einsatz kommen. Sie fußt auf dem Konzept der menschlichen Homöopathie, das im 18. Jahrhundert entwickelt wurde. Bei den Produkten zur Pflanzenhomöopathie werden homöopathisch potenzierte Mittel eingesetzt, die in flüssiger Form mit dem Gießwasser, in Sprühflaschen oder als Globuli zum Einsatz kommen können. Verwendet werden diese Produkte unter anderem in der Biologisch-dynamischen Landwirtschaft von anthroposophischen Landwirten. Die Anwender gehen davon aus, dass mit den Mitteln einem Schädlingsbefall oder Krankheiten entgegen gewirkt und das Bodenleben gezielt aktiviert werden kann. Wissenschaftliche Studien zu diesem Bereich der Pflanzenstärkung liegen nicht vor.

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