Für die Pflege der Petunie stehen, wie bei allen anderen Pflanzen, Wasser- und Nährstoffversorgung im Fokus. Die schönen Zierpflanzen aus Südamerika gelten als recht pflegeleicht, wenn ein paar Tipps in Sachen Gießen, Düngen und Ausputzen befolgt werden. Besonders beliebt sind die verschiedenen Hybriden, auch als Garten-Petunien bekannt, für den Einsatz in Balkonkästen, für Schalen auf der Terrasse oder im Vorgarten, sowie für eine tolle Blütenpracht in Ampeln. Die Farbe der Blüten kann dabei von Weiß über Rot bis hin zu Violett reichen, sogar Streifen und mehrfarbige Blüten sind möglich. Erhalten Petunien eine gute Pflege, sind sie dankbare Sommerblumen, die in der gesamten warmen Jahreszeit für ein Highlight im Garten oder auf dem Balkon sorgen.
Petunien richtig pflegen
Die schönen Zierpflanzen können durch eine gezielte Pflege von Mai bis in den Herbst mit vielen Blüten begeistern.
1. Sonnig und warm: der perfekte Standort für Petunien
· Petunien bevorzugen sonnige Standorte und zeigen hier besonders viele Blüten. Zudem benötigen sie Wärme, während sie Frost nicht vertragen.
· Ein vollsonniger Platz, beispielsweise auf einem Südbalkon, ist genau das Richtige für die schönen Zierpflanzen.
· Optimal ist es, wenn der Standort auch geschützt vor starken Regenschauern ist, allerdings sind moderne Züchtungen wesentlich unempfindlicher gegen einen heftigen Regenguss und Wind als frühere Varianten.
2. Petunien viel gießen
· Besonders blühende Petunien benötigen viel Wasser und sollten nicht austrocknen.
· Beim Gießen sollte versucht werden, trotz des dichten Laubes, direkt die Erde zu treffen (und weniger die Blätter) um Krankheiten zu vermeiden und sicher zu gehen, dass das Wasser auch dort landet, wo es benötigt wird. Durch ihr dichtes Laubwerk kann es sein, dass einige Pflanzen trotz Regenschauer eine trockene Erde besitzen.
· Obwohl die Petunien so wasserhungrig sind, sollten die Kästen und Schalen Abflusslöcher besitzen, denn Staunässe an den Wurzeln vertragen die Pflanzen nicht.
· Wenn möglich, bevorzugen die attraktiven Zierpflanzen weiches, kalkarmes Regenwasser.
· Weil die Petunien so viel gegossen werden müssen, erreichen Balkonkästen mitunter hohe Gewichte – auf eine sichere Befestigung muss geachtet werden!
3. Petunien regelmäßig düngen für Blütenpracht
· Die zauberhaften Pflanzen sind vor allem wegen ihrer Blütenfülle bekannt. Um diese den gesamten Sommer zu produzieren, benötigen die stark zehrenden Gewächse viele Nährstoffe.
· Regelmäßige Düngergaben sind für einen vitalen Wuchs und Blütenpracht unverzichtbar. Am besten geschieht dies über das Gießwasser.
· Geeignet sind spezielle Düngemittel für Petunien oder Blühpflanzen, die meist wöchentlich eingesetzt werden (Anweisungen auf der Packung befolgen!).
· Bereits beim Einsetzen der Pflanzen kann zudem Langzeitdünger untergemischt werden.
· Damit die Petunie möglichst viele Blüten zeigt, ist unter anderem Phosphor ein wichtiger Nährstoff. Eisen hingegen sorgt für ein kräftiges Grün der Blätter.
4. Verblühte Blüten entfernen
· Verblühte Blüten sollten regelmäßig entfernt werden, denn dann hat die Pflanze mehr Kraft und setzt mehr neue Blüten an. Ansonsten würde die Petunie ihre Energie in die Samenentwicklung und nicht in die Bildung von Blüten investieren.
· Aus den vertrockneten Blüten lassen sich übrigens die Samen für die eigene Zucht von Petunien gewinnen.
Petunien Krankheiten und Mangelerscheinungen
Wie die meisten Pflanzen können auch Petunien von verschiedenen Krankheiten befallen werden. Werden diese rechtzeitig erkannt, können in einigen Fällen Maßnahmen ergriffen werden um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
1. Mehltau bei Petunien
Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die Petunien befallen kann. Auf den Blättern zeigt sich bei einem Befall zunächst ein weißer Belag, später welkt das Blatt und stirbt ab. Schwülwarmes Sommerwetter oder große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht können die Entstehung von Mehltau begünstigen. Nützlinge wie die Marienkäfer laben sich am Mehltau und können ihn eindämmen. Zudem sind chemische Fungizide im Fachhandel zu finden.
2. Wurzelfäule bei Sommerpflanzen
Die blühfreudigen Petunien benötigen sehr viel Wasser, allerdings sollte sich dieses nicht stauen. Andernfalls können die Wurzeln beginnen zu faulen und Schimmel ausbrechen. Dies bedeutet meist das sichere Ende der Pflanze.
3. Mangelerscheinung Chlorose
Wassermangel oder ein Nährstoffmangel (beispielsweise Eisen oder Stickstoff) können bei Petunien eine sogenannte Chlorose (Mangel am Blattfarbstoff Chlorophyll) hervorrufen, dann färben sich die Laubblätter gelblich und können absterben. Die richtige Düngung kann hier Abhilfe schaffen.
Schädlinge an Petunien
Viele Zierpflanzen sind von Schädlingen bedroht, so auch die Petunie. Einige können, wenn sie rechtzeitig erkannt werden, eingedämmt werden.
1. Blattläuse
Bekannte Schädlinge an Zier- und Gemüsepflanzen sind die Blattläuse. Sie schwächen die Pflanzen durch das Saugen und können durch ihre Ausscheidungen (Honigtau), einen Rußtaupilzbefall begünstigen. Marienkäfer, Schlupfwespen und Florfliegen sind nützliche Insekten im Kampf gegen die kleinen Tiere. Auch verschiedene Hausmittel und chemische Pflanzenschutzmittel stehen zur Wahl.
2. Weiße Fliege
Die Weiße Fliege ist genaugenommen keine Fliege, sondern ebenfalls eine Laus (Mittenschildlaus). Besonders betroffen können Petunien in Wintergärten sein, da die Weiße Fliege durch ihre Honigtau-Ausscheidungen bei feuchtwarmer Witterung den Befall der Blätter mit Schimmelpilzen begünstigen kann. Nützlinge wie Schlupfwespen, aber auch chemische Spritzmittel können gegen die Schädlinge zum Einsatz kommen.
3. Thripse
Der Pflanzensaft ist auch bei der Thripse (umgangssprachlich Gewitterfliege genannt) beliebt und kann Blattschäden hervorrufen. Allerdings sind diese meist nur leicht und sollten nicht sofort mit chemischen Mittel behandelt werden. Es können Klebetafeln zum Einsatz kommen oder Nutzinsekten angezogen werden, Florfliegenlarven verzehren die Thripse beispielsweise.
Erkrankungen der Petunie vorbeugen
Generell gilt: je gesünder die Pflanze, umso weniger können ihr Schädlinge und Krankheiten etwas anhaben.
· Keine Staunässe im Topf oder Kasten aufkommen lassen und für Abfluss sorgen.
· Die Petunie braucht einen sonnigen Standort.
· Nicht auf die Blätter gießen, sondern immer direkt auf das Substrat.
· Abwechslungsreiche Gartengestaltung um Nützlinge, wie Marienkäfer, Schlupfwespen oder Florfliegen anzuziehen.
· Regelmäßig düngen, damit die Pflanze gut versorgt ist und sich stark und gesund entwickeln kann.
· Wenn möglich, Regenwasser zum Gießen verwenden (kalk- und salzarm).
· Die richtige Erde für die Pflege der Petunie wählen.
Drei wichtige Regeln bei der Pflege von Petunien um Krankheiten vorzubeugen
1. Je besser Standort und Pflege an die Bedürfnisse der Petunie angepasst sind, umso vitaler und kräftiger kann diese wachsen. Pflanzen an ungünstigen Standorten müssen sich mit den schlechten Ausgangsbedingungen plagen und haben weniger Widerstandskraft gegen Erkrankungen.
2. Regelmäßige Sichtkontrollen sollten durchgeführt werden, so können Erkrankungen rechtzeitig erkannt werden und ein Einschreiten ist möglich.
3. Abgeschnittene Triebe, abgerupftes Laub und welke Blüten von bereits erkrankten Pflanzen müssen sicher entsorgt werden (Hausmüll oder verbrennen) und gehören nicht auf den Kompost. Von dort aus könnten sich die Erreger oder Schädlinge weiter ausbreiten.