Das Schneiden der Geranien gehört für viele Gärtner und Gartenliebhaber bei den Saisonpflanzen eher nicht zur üblichen Pflege. Viele der farbenfrohen Gewächse werden nur einen Sommer lang gepflegt und dann entsorgt, doch die Geranie ist eine mehrjährige Zierpflanze. Werden die ansprechenden Sommerblumen über mehrere Jahre kultiviert, benötigen sie im Zuge der Überwinterung einen regelmäßigen Rückschnitt. Es gibt jedoch noch weitere Zeitpunkte im Leben einer Geranie, an denen der Rückschnitt einzelner Triebe zur Gesunderhaltung und Blühfreude beitragen kann. Die schönen Geranien gehören zu den beliebtesten Zierpflanzen für Balkonkästen, Schalen, Ampeln oder Kübel. Sie können aufrecht stehend wachsen oder attraktive Hängetriebe besitzen.
Wann werden Geranien zurückgeschnitten?
Wenn Geranien als mehrjährige Pflanzen gepflegt werden sollen, müssen sie überwintert werden. Zu dieser Zeit werden die Hauptrückschnitte an den gesamten Trieben der Geranie durchgeführt.
1. Geranien zurückschneiden vor der Überwinterung
Im Zuge der Winterruhe wird im Herbst (Ende Oktober, vor dem starken Frost) ein erster Rückschnitt der Pflanzen durchgeführt. So benötigen sie weniger Platz bei der Lagerung. Zudem bieten Triebe und Blätter dann weniger Angriffsfläche für Krankheiten, Fäule oder Schädlinge. Zu viel Laub würde der Pflanze außerdem unnötig Wasser entziehen.
2. Rückschnitt der Zierpflanzen im Frühjahr
Im Februar, wenn die Pflanze wieder eingepflanzt wird, ist ein weiterer Rückschnitt nötig. Bei diesem werden Triebe entfernt, die sich in der Winterruhe gebildet haben. Diese Geiltriebe tragen meist keine oder kaum Blüten und sind aufgrund des Licht- und Nährstoffmangels im Winterquartier schwach. Sie werden entfernt um die Bildung neuer, kräftiger Sprossen anzuregen.
Weitere Zeitpunkte für einen Geranienrückschnitt:
Neben dem Rückschnitt im Rahmen der Überwinterung, kann es auch andere Gelegenheiten geben, zu denen der Rückschnitt einzelner Zweige angezeigt ist:
· Erkrankte Triebe und Blätter entfernen
Wie die meisten Zierpflanzen können auch Geranien von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen heimgesucht werden. Bei einigen Erkrankungen (beispielsweise beim Geranienrost) kann es hilfreich sein, die erkrankten Triebe und Blätter der Geranie zurückzuschneiden um eine Ausbreitung des Befalls zu vermeiden.
· Blühfaule Triebe kürzen
Unter guten Bedingungen erstreckt sich die Blütezeit der Geranien von Mai bis in den Oktober. Zeigen einzelne Triebe an einer Pflanze wenig Blüten und scheinen generell zu schwächeln, können diese gekürzt werden. In vielen Fällen wachsen sie vitaler nach und zeigen dann eine größere Blühfreude.
· Abgestorbene Grünteile abnehmen
Die Geranien sollten regelmäßig von abgestorbenen Zweigen befreit werden. Diese erkennt man an ihrer dunklen Färbung, zudem lassen sie sich leicht zusammendrücken und sind nicht mehr prall.
· Junge Triebspitzen kürzen und buschigen Wuchs anregen
Bildet eine Geranie sehr viele neue Triebspitzen aus, können einige davon abgeschnitten werden. Anschließend kann die Pflanze dann mehr Seitentriebe ausbilden und ein buschiger Wuchs entsteht.
Wie werden Geranien zurückgeschnitten?
Werden einige Tipps beachtet, ist der Rückschnitt schnell und einfach durchzuführen.
1. Das richtige Werkzeug für das Zurückschneiden
Für den Rückschnitt einer Geranie wird eine scharfe und saubere Gartenschere oder ein Gartenmesser benötigt. Scharf sollte das Werkzeug sein, damit unnötige Verletzungen und Quetschungen der Triebe vermieden werden, die sonst Eintrittspforten für Krankheitskeime sein können. Zudem sollte das genutzte Gerät sauber sein, damit Erkrankungen nicht von einer auf die andere Pflanze übertragen werden.
2. Schnitt ansetzen
Der richtige Punkt für den Rückschnitt liegt einen Fingerbreit über einem Blattknoten, denn hier treiben die Geranien am besten wieder aus.
3. Wie viel wird von der Geranie zurückgeschnitten?
Der Rückschnitt vor dem Winter bereitet die Pflanzen auf ihren Dornröschenschlaf vor:
· Blätter und Knospen werden komplett entfernt
· Die Triebe werden auf rund 15 Zentimeter (ungefähr ein Drittel der Pflanze bleibt stehen) zurückgeschnitten
Schlüter's Garten-Tipp: aus den abgeschnittenen, gesunden Trieben lassen sich Stecklinge gewinnen. So kann die Geranie ganz einfach vermehrt werden. Werden die Stecklinge über den Winter gezogen, sind sie im darauffolgenden Frühjahr fit um Balkonkästen und andere Gefäße zu verschönern
Beim Zurückschneiden nach der Winterruhe wird die Pflanze ausgeputzt und für die neue Saison vorbereitet:
· Haben sich im Laufe des Winters Blätter oder Blüten gebildet, werden diese entfernt
· Sind Teile der Pflanze abgestorben, erkrankt oder verwelkt werden diese ebenfalls entfernt
· Nun werden die Pflanzen erneut auf rund vier Blattknoten pro Trieb herunter geschnitten, auch die frischen Geiltriebe werden dabei abgenommen
· Neben den Trieben oberhalb der Erde, können auch die Wurzeln der Geranie an den Seiten und in der Länge etwas ausgeputzt und gekürzt werden. Altes, abgestorbene Wurzelmaterial wird dabei entfernt
Nach dem Rückschnitt bieten die Geranien ein trauriges Bild, doch der umfangreiche Rückschnitt dient ihrer Gesunderhaltung. Die robusten Pflanzen treiben danach umso kräftiger wieder aus und erschaffen ein üppiges Blütenmeer.