Französische Rosen

Nichts ist schwieriger für einen  wirklich kreativen Maler, als eine Rose zu malen, weil bevor er das tun kann, er erst alle Rosen vergessen muss, die je gemalt wurden.
– Henri Matisse (französischer Maler, Grafiker, Zeichner und Bildhauer 1869 - 1954)

So ähnlich muss der französische Rosenzüchter Georges Delbard über das Rosenzüchten gedacht haben, denn die Rosen aus dem Delbard-Haus sind mit keinen anderen zu vergleichen. Jede einzelne wirkt wie ein Gemälde. Das Haus Delbard hat über die Jahre verschiedene Rosenserien herausgebracht. Da wären etwa die Gourmet-Rosen, nach berühmten Köchen benannt, oder die Duftrosen, die nicht nur wohl duften, sondern nach bekannten Parfumsorten benannt wurden, wie etwa Dune, nach dem gleichnamigen Parfum von Dior. Rosen sind auch der Literatur gewidmet worden und kein Franzose verdiente sie mehr als Antoine de St. Exupery. Die mauvefarbene Rose du Petit Prince ist in ehren der Rose gezüchtet worden, die der im Zweiten Weltkrieg verschollene Flieger und Literat in seinem Buch „Der Kleine Prinz“ verewigt hat. Allerdings muss hier gesagt werden, dass St. Exupery keine wirkliche Rose im Sinne hatte, sondern seine Frau Consuelo. Am Bekanntesten sind aber wohl die Malerrosen, die nach berühmten Malern benannt wurden und selbst wie ein farbenprächtiges Gemälde aussehen: Duftende Malerrose Alfred Sisley® XXL, rot, orange und gelbweiss gestreift, benannt nach dem englischen Impressionisten (1839-1899), der ein Freund von Pierre-Auguste Renoir, Camille Pissaro und Claude Monet war. Duftende Malerrose Camille Pissarro® XXL, an deren Busch sich unterschiedlich gefärbte Blüten finden – mal gelb, mal rosa, mal rot und weiß gestreift.  Die Malerrose Duftende Malerrose Edgar Degas ® XXL, eine zarte rosa-gelb-rot gestreifte Beetrose, spiegelt die zarten Pastellfarben von Degas Balletttaenzerinnen. Oder da ist auch Duftende Malerrose Paul Gauguin® XXL, kräftig rot mit gelben Streifen.

Der aus dem französischen Commentry strammende Sohn einer Ackerbaufamilie begann seine Ausbildung auf dem Familienhof, dann ging er 1929 in die Gärten von Versailles, wo er sich sowohl auf Obstbäume als auch auf Rosen spezialisierte. 1935 öffnete er einen kleinen Laden in Paris, in dem er allerlei neue Ideen zur Verkauf umsetzte – von der Präsentation seiner Blumen und Pflanzen, bis hin zum Katalogkauf und Versand. Auf Rosen konzentrierte er sich vor allem nach dem Krieg. Der Durchbruch kam ab 1955, als André Chabert, Sohn eines bekannten Amateurzüchters, in die Firma eintrat. Georges Delbart hat in seinem Betrieb nicht nur neue Rosen gezüchtet, er bereiste auch die Rosenwelt, um dort die Herkunft der Rosen zu erforschen, und diese Erkenntnisse dann in seinem Betrieb einzubringen. So war er etwa in China und Syrien, um sowohl die China-Rose als auch die Damaszener-Rose zu studieren.

Frankreich gebührt große Ehre in der Rosenzüchtung. Die Franzosen waren es, die das erste Kultivar züchteten. Es heißt, besonders der Kaiserin Josephine de Beauharnais gebührt hier Ehre, oder ihrem Gärtner Andre Dupont. Denn während Napoleon Bonaparte im Feldzug auf Ägypten weilte, kaufte seine Frau das Schloss Malmaison und beschloss einen Garten im englischen Stil anzulegen, zu dem natürlich ein Rosengarten gehörte. Bis dahin waren die meisten neuen Rosen durch spontane Mutationen oder zufälliger Bienenbestäubung entstanden. Andre Dupont aber begann damit, die Blüten kontrolliert und künstlich zu befruchten. Zwischen 200 und 250 verschiedene Rosenarten soll es in Malmaison gegeben haben, die Napoleon aus seinen Feldzügen seiner Frau nach Hause brachte. Es heißt, trotz Blockade der Engländer, soll selbst der Direktor des Botanischen Gartens in London, ihr Rosen geschickt haben. 25 von ihnen aber waren vollkommene neue Züchtungen von Andre Dupont.

Welche Rosen hinter den Züchtungen der Französische Rosen stehen, ist schwierig zu sagen, denn zu jener Zeit wurde alles mit allem gekreuzt. Schließlich konzentrierte man sich aber auf Kreuzungen von Europäischen Rosen mit Orientalischen Rosen, diese wiederum kreuzte man miteinander oder mit Teerosen oder Teehybriden. Und diese wiederum mit Damaszenerrosen.

So wie bei der Haute Couture und dem Parfum, beim Gemälde und in der Küche, auch bei den Rosen haben die Franzosen es zu einer Meisterschaft im Genuss gebracht.

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