Obstgehölze: Was ist ein Hochstamm

Wenn man sich über die Anschaffung eines Obstbaumes Gedanken macht, begegnen einem viele Begriffe. Zum Beispiel auch der Begriff Hochstamm. Die Möglichkeiten, was das bedeuten könnte, gehen in viele verschiedene Richtungen. Aber es ist tatsächlich so einfach, wie es im ersten Moment klingt. Der Begriff Obstbaum-Hochstamm beschreibt die Beschaffenheit des Stammes eines Obstbaumes. Es gibt im Allgemeinen drei verschiedene Stammformen: Hochstamm, Halbstamm und Buschbäume. Die biologischen Eigenschaften der Bäume sind die gleichen, nur die Länge des astfreien Stammes variiert. 

Andere Stammformen 

Als Buschbaum gilt ein Obstbaum, dessen astfreier Stamm eine Höhe von etwa 40 bis 80cm nicht überschreitet. Die Kronen-Verzweigungen beginnen also in geringer Höhe. Beispiele hierfür sind Spalierobstbäume, Plantagenobstbäume und Formobstbäume.

Halbstamm-Obstbäume bewegen sich in dem Bereich zwischen Hochstämmen und Buschbäumen. Ihre Stammhöhe beträgt etwa 120cm. Die untersten Äste haben also schon viel Abstand zum Boden und es kann ohne Umstände darunter gemäht werden. 

Hochstämme 

Den Hochstämmen ist es vergönnt, dass sie sehr hoch wachsen dürfen. Natürlich ist das Höhenwachstum einer jeden Obstbaumsorte abhängig von dessen genetischen Anlagen. Im Gartenbau wird das Wachstum jedoch gezielt gesteuert. Spalierobst z.B. soll leicht zu beernten sein und wenig Platz verbrauchen. Es wird absichtlich klein und zweidimensional gehalten. Dem Hochstamm wird da sehr viel mehr Freiheit gelassen.

Allein der Stamm eines Obstbaum-Hochstammes misst zwischen 160 und 180cm. Erst darüber beginnt die Krone. Die Gesamthöhe ist in der Regel ebenfalls großzügiger, als bei Halbstamm oder Buschbaum und sie werden häufig sehr viel älter.

Entscheidend ist zunächst einmal die Unterlage (siehe auch Veredelung von Obstbäumen), dessen Wurzelwerk stark wachsend sein sollte, damit ein hoher, breitkroniger Baum standfest und gut mit Wasser und Nährstoffen versorgt ist. Außerdem ist die Schnitttechnik sehr sparsam.

Viele Obstsorten können als Hochstämme erzogen werden. Apfel, Birne, Süßkirsche, Nuss, Quitte, Pfirsich, Aprikose und andere sind dankbar für einen eigenen kleinen Thron als Solitär-Baum.

Geeignet sind Hochstämme als freistehende Bäume, als Streuobstbäume auf Streuobstwiesen oder auch in Parks.

Worauf ist bei der Pflanzung zu achten?

Grundsätzlich ist bei der Pflanzung von Hochstämmen auf die gleichen Standortbedingungen zu achten, wie bei jedem anderen Obstbaum auch. Obstbäume mögen es sonnig, nicht zu windig und nicht zu trocken. Der Boden sollte gut durchlüftet, nährstoffreich, humos und mit einem guten Bodenleben bestückt sein. Ton- oder Sandboden ist nicht sehr gut geeignet. Ein solcher Boden kann entsprechend aufgewertet werden.

Lediglich die Pflanzabstände zwischen Obstaum-Hochstämmen sollten 8 Meter nicht unterschreiten. Zu einer Hauswand oder einem angrenzenden, zu sehr verschattenden Waldrand ist ein Abstand von mindestens 20 Metern einzuhalten.

Ein anderer Punkt sind die Befruchtungsverhältnisse in der Umgebung. Manche Obstsorten (darunter Apfel- und Süßkirschensorten) müssen von einer anderen Sorte befruchtet werden. Sie sind selbstunfruchtbar (selbststeril). Diese Fremdbefruchter sind auf die Befruchtung durch eine andere Sorte derselben Obstart angewiesen, damit eine Fruchtbildung stattfinden kann. Ist dies nicht gegeben, so kann es sein, dass ein Obstbaum keine Früchte trägt. Daher sollte bei diesen Obstsorten auf die Anwesenheit eines Befruchtungspartners geachtet werden. Je größer der Abstand zwischen den beiden Partnern ist, desto unwahrscheinlicher wird die Befruchtung durch die Pollen. Hier kann sogar die übliche Windrichtung eine Rolle spielen.

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