Koniferen - Krankheiten & Schädlinge

Die Nadelholzgewächse sind pflegeleichte Schönheiten für den Garten oder den Balkon. Doch wie alle anderen Pflanzen können auch die robusten Koniferen von Pflanzenkrankheiten oder schädlichen Insekten befallen werden. Vorbeugende Maßnahmen gegen Koniferenkrankheiten sind vor allem ein geeigneter Standort für die jeweilige Pflanze, ein regelmäßiger leichter Rückschnitt und das sichere Entsorgen von abgefallenen oder erkrankten Pflanzenteilen. Um den Krankheiten der Nadelhölzer entgegenzutreten ist es sinnvoll, diese regelmäßig zu untersuchen um rechtzeitig aktiv werden zu können.

Krankheiten an Koniferen

Besonders Pilzkrankheiten können bei Nadelhölzern zu Krankheitssymptomen führen. Diese lassen sich meist am veränderten äußeren Erscheinungsbild der Pflanzen erkennen. Einige gefürchtete Erkrankungen der Koniferen sind unter anderem:

1. Rotfäulepilz

Von der Rotfäule können Fichten, Kiefern und Tannen befallen werden. Die Pilzerkrankung trifft die Wurzeln der Pflanzen.

  • Schadbild: bei einem Rotfäulebefall verfärben sich die Nadeln junger Pflanzen erst ins Gelbe, dann werden sie rot und anschließend braun. Ältere Pflanzen zeigen am unteren Teil des Stammes eine Veränderung der Form (einseitig eingefallen) und unter der Borke lässt sich dort meist auch das weißliche Pilzgewebe finden. Wird der Baum abgesägt, ist die rötliche Fäule im Stamm zu erkennen. Führen die betroffenen Koniferen viel Harz, sterben sie durch die Pilzerkrankung schnell. Harzärmere Arten können länger überleben.
  • Vorbeugen / Bekämpfen: um einem Befall durch den Rotfäulepilz vorzubeugen, sollten Verletzungen am unteren Stamm und an den Wurzeln vermieden werden.

 

2. Schütte

Wenn die Koniferen ihre Nadeln abwerfen, wird dies als „Schütte“ bezeichnet. Der Auslöser ist meist eine Pilzerkrankung. Besonders bekannt ist die Kiefernschütte. Der Pilz kann in abgefallenen Nadeln überwintern und dringt durch die Spaltöffnungen dann in gesunde Nadeln ein.

  • Schadbild: das erste Anzeichen der Erkrankung ist die Gelbfärbung der Nadeln zur kalten Jahreszeit. Im Laufe des Jahres färben sich die Nadeln dann rötlich und fallen später ab. Wenn man die erkrankten Nadeln genauer betrachtet, sind auf ihnen die dunklen Sporenlager des Pilzes zu erkennen.
  • Vorbeugen / Bekämpfen: durch das sorgfältige Zusammenharken und sichere Entsorgen der abgefallenen Nadeln, kann einer weiteren Ausbreitung entgegen gewirkt werden. Befallene Bäume können zudem mit Fungiziden behandelt werden.

3. Phomopsis-Krankheit

Meist werden von der Phomopsis-Krankheit Douglasien und Tannen befallen.

  • Schadbild: die Pilzerkrankung zeigt sich durch ein Absterben von frischen Trieben, Zweigen und ganzen Ästen. Bei einem Befall finden sich kleine, eingefallene Stellen (linsenförmig) an den abgestorbenen Pflanzenteilen, die eine bräunliche Farbe aufweisen. Die Erkrankung kann zum Absterben der befallenen Konifere führen.
  • Vorbeugen / Bekämpfen: damit die Pflanzen keine Anfälligkeit für diese Erkrankung zeigen, sollten sie nicht zu dicht nebeneinander gepflanzt werden und bei Trockenheit Wasser erhalten. Zudem sollte nach einem Astrückschnitt ein Produkt zum sauberen Wundverschluss aufgetragen werden.

 

4. Kieferblasenrost

Diese Erkrankung wird durch Rostpilze hervorgerufen und tritt vor allem an Kiefern auf.

  • Schadbild: ein Befall zeigt sich an den Koniferen durch Blasenbildung an Stamm und Zweigen – meist beginnt dies im Herbst oder Winter. Diese haben eine gelbliche oder rötliche Farbe. Am Stamm des betroffenen Baumes ist oftmals ein sehr starker Harzfluss zu erkennen. Die Erkrankung kann schlussendlich zum Absterben der betroffenen Konifere führen. Die Pilzsporen können durch die Luft verbreitet werden und auch Johannisbeersträucher treffen.
  • Vorbeugen / Bekämpfen: infizierte Teile der Kiefer sollten zurückgeschnitten und sicher entsorgt werden. Um eine Übertragung zu vermeiden, sollten Johannisbeeren und Kiefern nicht nah beieinanderstehen, zudem kann die Wahl einer resistenten Johannisbeersorte hilfreich sein.

 

5. Thujaschuppenbräune

Verschiedene Lebensbaumarten (Thuja) können von der Schuppenbräune heimgesucht werden. Besonders junge Pflanzen und ältere Thuja, die an zu schattigen Standorten gepflegt werden, können befallen werden.

  • Schadbild: die Schuppenbräune am Lebensbaum zeigt sich meist im Frühjahr, wenn sich die ersten Schuppenblätter (meist weiter unten am Baum) vereinzelt bräunlich färben. Im Laufe der Erkrankung verbinden sich diese einzelnen Stellen, so dass ganze Triebe eine braune Farbe bekommen. Der Lebensbaum wirft die befallenen Teile oftmals ab und verkahlt.
  • Vorbeugung /Bekämpfung: die Sporen des Pilzes überwintern in befallenen Trieben. Diese sollten sicher entsorgt werden. Auch die noch am Baum befindlichen befallenen Zweige sollten abgeschnitten und entsorgt werden. Eine gute Standortwahl (sonnig und nicht so dicht gepflanzt) kann einem Befall vorbeugen. Fungizide sind nur teilweise erfolgreich.

Schädlinge an Koniferen

Die Nadelholzgewächse sind durch den Befall verschiedener schädlicher Insekten gefährdet. Meist saugen diese an den Pflanzen und laben sich an ihrem Saft oder legen ihre Larven in das Holz, so dass diese sich durch die Pflanze fressen und zu Schäden führen können.

1. Borkenkäfer

Die kleinen Käfer besitzen eine dunkelbraune Farbe und schädigen unter anderem die unterschiedlichen Thuja-Arten.

  • Schadbild: meist lassen sich zur Sommerzeit an sonst vitalen Pflanzen einzelne abgestorbene Triebe entdecken, die oftmals abgeknickt sind. Es ist jedoch auch möglich, dass sich bei einem stärkeren Befall die Larven des Käfers durch die gesamte Pflanze bohren und die Koniferen absterben.
  • Vorbeugung /Bekämpfung: befallene Pflanzen sollten umgehend entfernt und sicher entsorgt werden. Weitere Möglichkeiten im Kampf gegen den Borkenkäfer gibt es kaum.

 

2. Sitkafichtlaus

Die Sitkafichtlaus (Fichtenröhrenlaus) besitzt einen grünen Körper mit roten Augen und befällt die Pflanzen besonders nach einem milden Winter. Betroffen sind vor allem Fichten.

  • Schadbild: die befallenen Koniferen verkahlen meist vom Inneren heraus. Ob die Pflanzen von der Sitkafichtlaus befallen sind, lässt sich erkennen, wenn man bei Verdacht ein weißes Blatt Papier in den Baum hält und auf einen der darüber liegenden Zweige klopft. Dann fallen einige der kleinen Insekten auf das Papier.
  • Vorbeugung / Bekämpfung: gegen die Sitkafichtlaus können Insektizide eingesetzt werden. Vorbeugend ist eine abwechslungsreiche Gartengestaltung sinnvoll, die die natürlichen Feinde der Sitkafichtenlaus anzieht – wie beispielsweise Marienkäfer oder Florfliegen.

 

3. Wolllaus

Die Wolllaus kann viele Nadelhölzer befallen von der Fichte und der Kiefer über Lärchen und Douglasien bis hin zur Zeder. Die kleinen Blattläuse weisen eine graue bis gelbliche Färbung auf.

  • Schadbild: ein Wolllausbefall zeigt sich durch weiße Wachsfäden, die sich zwischen den Nadeln der betroffenen Bäume spannen. Da die Läuse an den Nadeln den Saft aussaugen, werden diese braun und fallen ab. Bei einem andauernden Befall können junge Pflanzen so geschädigt werden, dass sie absterben.
  • Vorbeugen / Bekämpfen: für eine erfolgreiche Bekämpfung der Wolllaus ist ein rechtzeitiges Erkennen von Vorteil. Bei starkem Befall können Insektizide zum Einsatz kommen.

 

4. Thujaminiermotte

Die Thujaminiermotte befällt vor allem Lebensbäume, kann aber auch an Scheinzypressen und Wacholdern auftreten.

  • Schadbild: zunächst färben sich nur die Spitzen, später dann auch die ganzen Zweige der betroffenen Koniferen bräunlich. Im Inneren der Pflanze lassen sich die Fraßgänge der Larven der Miniermotten erkennen.
  • Vorbeugung /Bekämpfung: gesunde Pflanzen haben gute Chancen einen Befall zu überstehen. Der Einsatz spezieller Insektizide ist möglich.

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