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Himbeeren schneiden & pflegen

Die Himbeeren sind aufgrund ihres süßen und fruchtigen Geschmackes in Gärten sehr beliebt. Die Früchte können neben den bekannten verschiedenen Rottönen abhängig von der Art auch Gelb oder Orange sein. Bereits im Mittelalter wurden diese Sträucher in den Klostergärten als Heilpflanzen gepflegt. In der Volksheilkunde kommen die Blätter der Pflanze unter anderem bei Entzündungen zum Einsatz. Heute werden die schmackhaften Früchte vor allem für Desserts, zum gesunden Naschen, für Kuchen oder Marmeladen genutzt. In der Natur sind Himbeeren oftmals auf Waldlichtungen zu finden. Sie können bis zu 54 Arten von Schmetterlingsraupen eine Kinderstube bieten. Kleintiere und Vögel laben sich ebenfalls an den Himbeeren. Damit die Beerensträucher gedeihen benötigen sie Pflege und einen regelmäßigen Schnitt.

Rückschnitt von Himbeersträuchern

Das Schneiden der Himbeeren ist wichtig um ein gesundes Wachstum und einen hohen Fruchtertrag zu unterstützen. Unbearbeitete Sträucher können zudem eine erhöhte Anfälligkeit gegen Krankheiten, wie die Fruchtfäule, aufweisen.

1. Verletzungen der Pflanze vermeiden

Für die Arbeiten am Himbeerstrauch sollten scharfe Gartenscheren zum Einsatz kommen, die saubere Schnitte ermöglichen. Verletzungen der Pflanze können das Eindringen von Krankheitserregern begünstigen.

2. Zeitpunkt

Nach der Ernte sollten die Himbeeren zurückgeschnitten werden. Bei Sommerhimbeeren geschieht dies früher, als bei Sorten, die erst im Herbst ihre Früchte tragen. Bei Sträuchern die sehr stark wachsen, können schwache Jungtriebe zudem bereits im Mai gekürzt werden.

3. Welche Ruten werden geschnitten?

Es werden nach der Ernte die Ruten geschnitten, die in diesem Jahr Früchte getragen haben. Zusätzlich können schwache und überzählige junge Triebe abgeschnitten werden. Der Rückschnitt erfolgt an der Basis in Bodennähe.

4. Wie viele Ruten werden abgeschnitten?

Nach dem Schnitt sollten pro laufendem Meter Pflanze bis zu zwölf junge und gesunde Triebe stehen bleiben.

5. Ruten entsorgen

Nach dem Schneiden müssen die Ruten entsorgt werden und nicht auf dem Boden liegen bleiben. So können sie keine Krankheiten beherbergen und verbreiten.

Himbeersorten für den Garten

  • Himbeere „Aroma Queen“: schmeckt fast wie eine echte Waldhimbeere und bietet hohe Erträge.
  • Himbeere „Autumn Bliss“: trägt sehr spät im Jahr ihre sehr schmackhaften Früchte.
  • Himbeere „Himbo-Star“: bietet süße Früchte die leicht geerntet werden können und sich deswegen auch für die Ernte durch Kinder eignen.
  • Himbeere „Meeker“: diese sehr ertragreiche Sorte besitzt feste, schmackhafte Früchte.
  • Himbeere „Rubaca“: gilt als besonders robust und bietet große Beeren.
  • Himbeere „Sanibelle“: ist eine wahre Gaumenfreude und bietet einen feinen Geschmack.
  • Himbeere „Schönemann“: ist eine alte Sorte mit großen Früchten.
  • Himbeere „Golden Bliss“: besitzt goldorangefarbene Früchte und ein sehr gutes Aroma.
  • Himbeere „Golden Everest“: die gelben Früchte dieser robusten Sorte bieten einen aromatischen Geschmack.
  • Himbeere „Valentina“. Die orangefarbenen Beeren dieser robusten Pflanze schmecken gut und sind leicht zu pflücken.

Himbeeren pflanzen im heimischen Garten

1. Pflanzzeit

Am besten werden Himbeeren im Herbst eingepflanzt.

2. Standort

Aufgrund ihres natürlichen Lebensraumes bevorzugen auch die Kulturhimbeeren einen sonnigen oder halbschattigen Platz im Garten. An zu schattigen Standorten sind die Pflanzen anfälliger für Krankheiten und können nicht die gewünschten Erträge bringen. Der Standort für die Himbeeren sollte windgeschützt sein.

3. Boden

Der Boden für die Himbeeren muss locker sein und kann einen leicht sauren pH-Wert aufweisen. Die Sträucher vertragen keine Staunässe, mögen aber einen feuchten Boden. Mit einer Grabgabel wird dieser vor dem Einpflanzen aufgelockert. Das Einbringen von Humus ist sinnvoll.

4. Hügelbeet anlegen

Es kann ein Hügelbeet angelegt werden um Krankheiten an den Wurzeln der Himbeeren vorzubeugen. Dafür wird ein Erdhügel mit einer Höhe von rund 40 Zentimetern Höhe und einer Breite von 80 Zentimetern angelegt, auf dem die Sträucher gepflanzt werden.

5. Ballen wässern

Die meisten Himbeerpflanzen können in einem Container samt Ballen erstanden werden. Aus diesem sollten sie vorsichtig herausgelöst und in einen mit Wasser gefüllten Eimer gestellt werden um sich vollzusaugen.

6. Pflanzabstand einhalten

Oftmals werden die Himbeeren als Nasch-Hecke in einer Reihe gepflanzt. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollten mindestens eineinhalb Meter Abstand liegen.

7. Pflanzloch

Das Pflanzloch sollte groß genug sein und die Pflanze so tief in die Erde eingesetzt werden, wie sie auch im Container stand. Kein Anhäufeln nötig!

8. Boden bedecken

Damit der Boden für die Himbeeren feucht bleibt, kann dieser abgedeckt werden. Hierfür eignen sich neben Rindenmulch auch Stroh oder Mist.

9. Himbeeren nach dem Pflanzen schneiden

Nach dem Einsetzen werden die Himbeeren geschnitten. Bekommen sie kein Spalier, werden sie auf 30 Zentimeter über dem Boden gekürzt. Erhalten sie eine Rankhilfe, werden sie wie gewünscht geleitet und überstehende Teile werden entfernt. Ein Spalier bietet die Möglichkeit die Ruten so zu leiten, dass eine Luftzirkulation möglich ist und alle Teile der Pflanze Sonne bekommen.

10. Wasserzufuhr

Ist der Boden auf dem die Himbeeren wachsen sehr sandig oder herrscht eine lange Trockenperiode, benötigen die Pflanzen regelmäßige Wassergaben.

11. Düngung

Die Himbeeren brauchen eine hohe Nährstoffzufuhr. Die jährliche Düngung mit organischem Dünger ist im Sommer empfehlenswert. Im Frühling kann ein Beerendünger aufgebracht werden. Keinen Kalkdünger verwenden!

12. Unkraut entfernen

Himbeeren sollten stets von Unkraut befreit werden um vital wachsen zu können. Dies sollte manuell ohne den Einsatz von Chemie geschehen.

Krankheiten von Himbeersträuchern rechtzeitig erkennen

1. Himbeerrutenkrankheit

Diese Pilzerkrankung findet über Verletzungen ihren Weg in die Pflanze. An den frischen Trieben zeigen sich dann Punkte mit blauer oder violetter Farbe. An diesen Flecken stirbt die Rinde ab und verändert ihre Farbe in ein silbrig, weißes Grau.

2. Rote Wurzelfäule

Die Rote Wurzelfäule, auch Phytophtora genannt, ist unter anderem daran zu erkennen, dass die Pflanze immer weniger Jungtriebe ausbildet. Zudem kann sich die Ernte vermindern und die Pflanze sogar ganz absterben.

3. Himbeerrutengallmücke

Dieses Insekt legt seine Eier unter der Rinde der austreibenden Jungruten ab. Durch die Verletzungen, die die Himbeergallmücke der Pflanze zufügt, kann das Eindringen von Krankheitserregern wie der Himbeerrutenkrankheit begünstigt werden. Die Larven besitzen eine rote Färbung und erreichen eine Größe von rund zwei Millimetern.

4. Himbeergallmücken

Ein Befall durch Himbeergallmücken ist an den blasenartigen Wülsten an den Ruten zu erkennen.

5. Himbeerkäfer und Himbeerblütenstecher

Beide Käfersorten können verschiedene Rosengewächse, zu denen auch die Himbeeren zählen, befallen. Die Insekten fressen die Knospen der Blüten auf oder an und schädigen diese.

6. Himbeermosaik

Diese Viruserkrankung zeigt sich unter anderem durch eine mosaikartige Farbveränderung der Blätter, sowie durch einen verringerten Ertrag.

7. Botrytis-Fruchtfäule

Die Fruchtfäule zeigt sich durch faulende Früchte und einen staubenden Pilz auf der Pflanze.

8. Weitere Schädlinge an Himbeeren

Wie viele Pflanzen können auch Himbeeren von Blattläusen befallen werden. Meist ist dies an den kleinen in Kolonien lebenden Insekten selbst zu erkennen oder an einer schwarzen Verfärbung der Blätter. Diese wird durch den Honigtau der Läuse ausgelöst, die damit das Wachstum eines Pilzes begünstigen. Spinnmilben lassen sich an ihren Gespinsten an der Blattunterseite erkennen.

Tags: Pflege, Allgemein
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