Erdbeeren und ihre Schädlinge

Erdbeeren und ihre Schädlinge

Sobald eine Pflanze Krankheitssymptome zeigt, sind unbedingt Maßnahmen zu ergreifen. Diese beginnen bei einer peniblen Beobachtung der Pflanze. Denn so manchen Befall können gut entwickelte Pflanzen durchaus selbst bewältigen. Natürlich gibt es Ausnahmen. Bei manchen Krankheiten, wie z.B. der Graufäule, ist sofort zu handeln.

Es gibt für fast jeden Erreger von Krankheiten Mittel, die speziell für die Bekämpfung dieses Erregers und seiner nahen Verwandten entwickelt wurden. Jedes Mittel, das auf dem Markt ist, ist überprüft und eingestuft worden. Manche Mittel können beispielsweise schädlich für Haustier oder sogar für die betroffene Pflanze selbst sein. Andere stellen ein Risiko im Hinblick auf das Grundwasser dar. Jedes Mittel aber ist gekennzeichnet (z.B. mit „Anwendung im Haus- und Kleingartenbereich zulässig.“). Und es ist ganz einfach, die unbedenklichen Pflanzenschutzmittel zu erkennen. Im Zweifelsfall hilft immer die direkte Frage an einen Fachmann oder eine Fachfrau.

Hier zunächst eine Auswahl der häufigsten Krankheiten:

Käfer

Der bekannteste Käfer, der unseren Erdbeeren gerne mal zu nahe kommt ist der Erdbeerblütenstecher. Es handelt sich um einen etwa 3mm großen, dunklen Rüsselkäfer, der seine gesamte Lebenspanne rund um Rosengewächse, wie der Erdbeere, verbringt.

Die weiblichen Käfer legen einzelne Eier in die Blütenknospen der Pflanze und knabbern den Stiel an. Dadurch verwelkt die Knospe und fällt früher oder später ab. Aus der Knospe krabbelt später der neue fertige Käfer hinaus und macht sich sogleich wieder an unsere Erdbeerpflanze.

Ein gut sichtbares Symptom sind also verwelkte und abgeknickte Blütenknospen. Diese sollten bei Entdeckung sofort entfernt werden. Nach der Ernte kann außerdem Rainfarntee gespritzt werden. Dies ist ein rein pflanzliches Stärkungsmittel für unsere Erdbeere und hilft mit seinen Gerbstoffen gegen einen erneuten Befall.

Erdbeermehltau

Der Erdbeermehltau tritt an Früchten, Blättern und Blüten auf. Es zeigt sich ein typischer weißer Belag auf der Unterseite der Blätter. Irgendwann verfärben sie sich und rollen sich ein. Auch an den Früchten tritt ein weißer Belag auf und sie reifen nicht komplett aus. Anfangs ist der Befall an den kleinen Nüsschen (den Samen) der Frucht als weiße Färbung zu sehen.

Hohe Luftfeuchtigkeit, Temperaturen ab 18°C und ein dichter Bestand begünstigen den Pilzbefall. Ebenfalls gefördert wird er durch eine Verunkrautung des Bestandes. Erste vorbeugende Maßnahmen sind also genügend große Pflanzabstände, regelmäßiges Jäten und das Entfernen des Laubes nach der Ernte. Außerdem sollte auf stickstoffreiche Düngemittel im Frühjahr verzichtet werden. Es gibt auch Fungizide (also Pflanzenschutzmittel gegen Pilze), die gegen diese Pilzart helfen. Bestimmte Kaliumdünger und Mittel, die z.B. Schwefel oder Difenoconazol enthalten gibt es im Handel zu kaufen. Bei jedem Mittel sollte grundsätzlich auf den Anwendungsbereich und den Anwendungszeitraum geachtet werden.

Graufäule/Grauschimmel

Auch hierbei handelt es sich um einen Pilz, der die Pflanze schwächt und die Ernte mindert. Dieser Pilz kommt aber im Gegensatz zu vielen anderen Pilzen hervorragend auch in der Hitze zurecht. Dann wächst der Schimmelpilz besonders schnell und befällt Früchte mit hohem Wassergehalt.

Ein gesundes Bodenleben ist die perfekte Maßnahme, damit es gar nicht erst zu einem Befall kommt. Die Gartenerde sollte nicht schutzlos frei liegen, wobei Mischkulturen z.B. mit Knoblauch behilflich sein können. Früh erkannte befallene Pflanzenteile sollten sofort entfernt werden. Ansonsten hilft wieder nur ein geeignetes Fungizid.

Lederfäule

Die Lederfäule ist ein Pilz, der ganz heimtückisch über den Boden an Ihre Pflanzen gelangt. Wie der Name schon verrät, fühlen befallene Früchte sich ledrig an. Sie haben eine ungewöhnliche Färbung und schmecken bitter. Andere oberirdische Pflanzenteile beginnen zu verwelken und sterben ab. Die Sporen werden mit Spritzwasser auf die Pflanze übertragen. Daher hilft hier z.B. eine Lage aus Stroh oder schwarzer Mulchfolie.

Weitere Maßnahmen sind das Vermeiden von staunassen Böden und das Tauchen der Pflanzen in Pflanzenstärkungsmitteln vor der Pflanzung.

Welke

Welke zeigt sich anfangs durch dunkle lange Flecken an einzelnen Pflanzenteilen. Bei warmen Wetterlagen welken plötzlich einzelne Pflanzen oder gleich mehrere Nester. Es bilden sich nur noch sehr mickrige Blätter aus und über den Winter stirbt die Pflanze samt Wurzel ab. Die Ausläufer sind zu diesem Zeitpunkt schon infiziert. Der Pilz schädigt die Gefäße und unterbindet den Wassertransport, was zu einer Austrocknung aus heiterem Himmel führt.

Es ist sehr schwer, die Welke aus dem Bestand wieder herauszubekommen. Es empfiehlt sich ein großzügiger Austausch des Erdmaterials. Aber auch das ist keine Garantie, den Pilz loszuwerden. Am besten, er ist gar nicht erst da. Vorbeugend können die Pflanzen vor der Pflanzung mit Pflanzenstärkungsmitteln behandelt werden. Außerdem gibt es (wie es bei vielen Pilzarten der Fall ist) unterschiedlich empfindliche Erdbeersorten. Im Frühstadium der Erkrankung kann eine widerstandsfähige Erdbeerpflanze sich von dem Befall auch wieder erholen.

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