Bodendecker im Garten pflegen und schneiden

Die vielseitigen Bodendecker sind beliebte Pflanzen in vielen Gärten. Die niedrig wachsenden Schönheiten sind vor allem aufgrund ihres ansprechenden Aussehens, ihrer Anspruchslosigkeit an den Standort und ihrem geringen Pflegeaufwand beliebt. Viele Bodendecker benötigen nur sehr wenig Aufmerksamkeit vom Gärtner. Wenn sie an einem geeigneten Standort eingesetzt werden, können sie hier für eine ansprechende und pflegeleichte Begrünung sorgen. Oftmals erfreuen sie sich so großer Beliebtheit, dass eine Vermehrung angestrebt wird. Bei vielen der bescheidenen Bodendeckern ist dies recht leicht selbst durchzuführen. Mit den richtigen bodendeckenden Pflanzen können kahle Stellen im Garten schnell verschwinden. Lediglich ein regelmäßiger Rückschnitt und eine leichte Düngung erfordern die meisten der pflegeleichten Gewächse.

Rückschnitt von Bodendeckern

Damit Bodendecker einen gepflegten Pflanzenteppich ergeben, sollten sie regelmäßig geschnitten werden. Dies kann bei schnellwachsenden Arten zudem nötig sein, damit sie sich nicht zu große Areale einverleiben und andere Pflanzen unterdrücken. Viele Bodendecker vertragen bei Bedarf auch einen sehr starken Rückschnitt.

1. Muss man Bodendecker schneiden?

Für ein gesundes Wachstum benötigen die meisten Bodendecker einen Rückschnitt nicht – es handelt sich bei diesen Pflanzen eher um einen Schönheitsschnitt. Es ist jedoch so, dass viele bodendeckende Gewächse dazu neigen, an den über den Boden kriechenden Triebspitzen immer weiter zu wachsen und sich nicht weiter zu verdichten. Durch ein Stutzen dieser Triebe treiben die Pflanzen auch an anderen Stellen vermehrt aus, bilden einen dichteren Teppich und können so effizient gegen Unkraut wirken. Zu diesen Pflanzen zählen unter anderem der bekannte Efeu und die verschiedenen Arten des Immergrüns.

2. Welches Werkzeug zum Rückschnitt bodendeckender Pflanzen?

Um Bodendecker zurückzuschneiden, sollte eine scharfe Garten- oder Heckenschere zum Einsatz kommen.

3. Wie oft werden bodendeckende Pflanzen zurückgeschnitten?

Die Anzahl der Rückschnitte pro Jahr variiert abhängig von der Wachstumsgeschwindigkeit der Pflanze. Einige Gewächse müssen nur zweimal im Jahr gestutzt werden, während andere bis zu viermal bearbeitet werden müssen. Für Bodendeckerrosen ist ein regelmäßiger Rückschnitt alle ein bis zwei Jahre beispielsweise empfehlenswert.

4. Wann werden Bodendecker zurückgeschnitten?

Der Rückschnitt kann theoretisch fast zu jeder Zeit im Jahr bei Bedarf durchgeführt werden (nicht bei Frost!). Der Frühling ist jedoch die bevorzugte Zeit für das Zurückschneiden immergrüner Bodendecker, während der Winter sich für laubabwerfende Arten eignet. Bei einigen Pflanzen kann es sinnvoll sein, diese das erste Mal direkt nach dem Einpflanzen an den Trieben zurückzuschneiden um einen dichteren Polsterwuchs zu erreichen, dazu zählt unter anderem die Cotoneaster.

5. In welche Form werden Bodendecker geschnitten?

Der Schnitt der Bodendecker sollte sich immer an ihrer natürlichen Form orientieren. Kriechend wachsende Pflanzen können einfach an den Spitzen gekürzt werden, wenn sie über das gewünschte Maß hinaus wachsen. In einigen Fällen ist es zudem nötig, die Gewächse auch in der Höhe etwas einzukürzen um den Teppichwuchs zu fördern. Bei der Pflege der Pflanzen sollten tote Zweige oder sich gegenseitig behindernde Triebe entfernt werden.

6. Düngung nach Rückschnitt

Nach dem Rückschnitt kann eine zusätzliche Düngung mit organischen Düngern wie Hornspänen oder Kompost erfolgen.

Bodendecker selbst vermehren

Neben der natürlichen Vermehrung sortenreiner Arten, beispielsweise über die Samen in ihren Beeren, ist auch eine gezielte Vermehrung der Bodendecker im eigenen Garten möglich.

1. Vermehrung durch verholzende Stecklinge

Einige Bodendecker lassen sich durch verholzende Stecklinge vermehren, dazu gehört der Efeu.

  • Für die Vermehrung werden die Triebspitzen ausgewählt. Diese sollten eine Länge von 15 bis 20 Zentimeter aufweisen und am unteren Ende bereits beginnen zu verholzen – also nicht mehr ganz grün und jung sein.
  • Das untere, teilverholzte Ende wird von seinen Blättern befreit (bis zur Hälfte des Stecklings). Die teilweise Befreiung des Stecklings vom Laub ist nötig, da er sich sonst aufgrund der fehlenden Wurzeln nicht ausreichend selbst versorgen kann.
  • Anschließend wird der Steckling in einen Topf mit Erde gesetzt und angegossen.
  • Er sollte einen Standort erhalten, an dem er nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist, da er sonst verbrennen und vertrocknen kann.
  • Nun dauert es eine Weile bis der Steckling Wurzeln schlägt. In dieser Zeit sollte er regelmäßig gegossen werden.
  • Haben sich ausreichend Wurzeln ausgebildet, kann der Steckling seinen Platz im Beet erhalten. 

2. Vermehrung durch Teilung

Viele Bodendecker Stauden lassen sich durch eine Teilung vermehren, dazu gehören beispielsweise einige Arten des Storchschnabels. Generell eignet sich diese Methode für Pflanzen, die ein unterirdisches Rhizom (Wurzelstock) bzw. Ausläufer ausbilden. Das Vorgehen entspricht dann der allgemeinen Teilung von Stauden:

  • Im Frühjahr kann die gesamte Pflanze mit Hilfe einer Grabgabel ausgehoben werden.
  • Teile der Wurzeln oder einzelne Ausläufer werden sauber mit einem scharfen Gartenmesser oder ähnlichen Werkzeugen in Teilstücke geschnitten.
  • Eine Triebspitze sollte an den einzelnen Stücken vorhanden sein.
  • Anschließend können die gereinigten Teilstücke an einen geeigneten Standort eingepflanzt und großzügig gewässert werden.

3. Vermehrung durch Absenker

Verschiedene kriechende Bodendeckerarten können durch sogenannte Absenker vermehrt werden, dazu zählt die Zwergmispel.

  • Die einzelnen Triebe der Pflanze senken sich auf die Erde ab und entwickeln im Laufe der Zeit Wurzeln.
  • Soll dies gezielt angestrebt werden, können einzelne Triebe mit Draht oder anderen Hilfsmitteln auf der Erde fixiert werden.
  • Lässt sich der Trieb nicht mehr einfach von der Erde heben, hat er Wurzeln ausgebildet.
  • Diese Teile können dann samt Wurzeln vorsichtig entfernt und an anderer Stelle eingesetzt werden.
  • Die erste Absenkerbildung nach dem Einpflanzen kann je nach Pflanze einige Zeit in Anspruch nehmen.

Entfernung von Bodendeckern

  • Die Entfernung der Bodendecker erfolgt zunächst oberirdisch.
  • Anschließend wird die Erde mit einer Grabgabel umgewälzt um alle Teile der Wurzeln zu entfernen.
  • Im Bedarfsfall kann hier auch ein Sieb zum Einsatz kommen, durch das die Erde gerüttelt wird. So lassen sich zuverlässig viele der unerwünschten Wurzeln entfernen.
  • Diese sollten übrigens nicht auf dem Kompost entsorgt werden. Einige Pflanzen können sich dann wieder ausbreiten.
  • Verschiedene Bodendeckerarten können lange Pfahlwurzeln ausbilden. Diese sollten mit einem Unkrautstecher entfernt werden.
  • Wichtig ist, dass keine Wurzelreste in der Erde zurückbleiben, da diese neu austreiben könnten.
  • Bodendecker, die sich auch über Samen vermehren, sollten so gestutzt werden, dass sie keine Gelegenheit haben ihre Samen zu verbreiten.
  • Das beste Mitteln um eine Ausbreitung von Bodendeckern unter der Erde bereits im Vorfeld zu vermeiden, ist der Einsatz einer Wurzelsperre. Sie ist im Fachhandel erhältlich und wird um die Pflanzen eingesetzt, so dass diese sich nicht über eine gewisse Breite ausweiten können.
Tags: Pflege
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