In vielen Gärten kommt Kaffeesatz als kostenloser Dünger zum Einsatz, denn er bietet die drei Hauptnährstoffe für Pflanzen: Stickstoff, Phosphor und Kalium. Ganz nebenbei zieht der Kaffeesatz Regenwürmer an, die für eine Lockerung des Bodens sorgen und kann auch eine abschreckende Wirkung auf Ameisen und Schnecken besitzen. Gewonnen wird der Kaffeesatz aus den fein gemahlenen Kaffeebohnen. Als Dünger ist er nicht nur wegen seiner guten Wirkung beliebt, sondern auch, weil er verhältnismäßig umweltschonend ist. Zudem können Gärtner durch den Einsatz des Hausmittels bares Geld sparen – anstatt im Müll landet der ohnehin vorhandene Kaffeesatz vom Frühstück im Garten, Balkonkasten, Kübel oder an den Zimmerpflanzen.
6 Fragen: richtig Düngen mit Kaffeesatz
1. Welche Kaffeesorten sind geeignet für den Einsatz als Düngemittel?
Alle Kaffeesorten können im Garten Verwendung finden. Loser Kaffee aus der Filtertüte eignet sich ebenso wie die Produkte aus Kaffeepads. Wer besonders umweltschonend und bewusst arbeiten möchte, kann Fair Trade oder nach Bio-EG-Verordnung hergestellten Kaffee wählen.
2. Wie bereitet man den Kaffee als Dünger für den Garten vor?
- Damit der Kaffee im Garten zum Einsatz kommen kann, sollte er zunächst aufgebrüht werden. Die meisten Gärtner nutzen einfach den Kaffeesatz vom Frühstückskaffee für das Beet.
- Nach dem Aufbrühen sollte der Kaffeesatz eine Weile auskühlen und auch etwas trocknen können. Wird er zu heiß aufgebracht, kann er den Pflanzen schaden. Ist er zu nass, kann eine unerwünschte Schimmelbildung angeregt werden. Trocknen lässt sich das Pulver beispielsweise ausgebreitet auf einem Teller. Hat man größere Mengen zur Verfügung, können diese auf einem Backblech ausgelegt und getrocknet werden. Soll das restlos getrocknete Pulver nicht sofort zum Einsatz kommen, wird dieses in einem gut verschließbaren Gefrierbeutel aufgehoben.
3. Wie kann der Kaffeesatz verwendet werden?
- In den Boden einarbeiten: die bekannteste Methode um Kaffeesatz als Dünger zu nutzen, ist das Verteilen des vorbereiteten Kaffeesatzes an den Füßen der Pflanze. Dort wird er mit einer kleinen Harke oder den Händen leicht untergehoben (Vorsicht bei empfindlichem Wurzelwerk).
- Ins Gießwasser geben: es ist auch möglich, den Kaffeesatz ins Gießwasser zu geben und die Pflanzen damit zu gießen. Diese Vorgehensweise eignet sich besonders für Zimmerpflanzen.
- Als Schicht auf der Erde von Topfpflanzen: wird der getrocknete Kaffeesatz auf das Substrat von Topfpflanzen gegeben, soll er Trauermücken abhalten, die sonst ihre Eier in die Erde legen würden.
- Unter die Blumenerde mischen: einige Gärtner sammeln den Kaffeesatz, um ihn anschließend mit Blumenerde zu vermengen und diese bei Neupflanzungen zu verwenden.
4. Kann man Pflanzen mit Kaffeesatz überdüngen?
Da Kaffeesatz ein natürliches Produkt ist, ist eine Überdüngung aufgrund der Nährstoffe kaum möglich. Dennoch sollten die Pflanzen nicht zu viel des Guten erhalten, denn der Kaffeesatz ist leicht sauer und verändert somit die Bodenbeschaffenheit. Zimmerpflanzen sind meist mit einer jährlichen Gabe zufrieden, während Blumen im Garten bis zu vier Mal im Jahr mit Kaffee gedüngt werden können.
5. Welche Pflanzen kann man mit Kaffeesatz düngen?
Viele elegante Schönheiten wie Rosen, Rhododendren und Azaleen können durch eine Kaffeegabe erfreut werden. Auch die beliebten Fuchsien, Engelstrompeten, Hortensien und der Japanische Ahorn eignen sich für den Einsatz von Kaffee, sowie auch begehrte Balkonpflanzen wie Petunien und Geranien. Für Gemüse und Obst eignet sich der Kaffeesatz ebenfalls. Beerenfrüchte, aber auch Tomate, Zitrusbäume, Gurke, Kürbis und Zucchini können von den Nährstoffen im Kaffee profitieren. Sogar Rasen soll sich mit dem dunklen Pulver düngen lassen.
6. Was bewirken die Inhaltsstoffe des Kaffeesatzes bei Pflanzen?
Neben verschiedenen Mineralstoffen finden sich im Kaffeesatz die drei Makronährstoffe, ohne die die Pflanzen nicht existieren können:
- Stickstoff spielt eine Rolle beim Pflanzenwachstum, der Bildung des Blattfarbstoffes Chlorophyll, der Herstellung von Eiweißen und der Förderung des Lebens im Boden.
- Phosphor ist unverzichtbar für die Photosynthese der Pflanzen und kommt auch bei deren Wasser- und Kohlenhydrathaushalt zum Einsatz.
- Kalium ist ein Mitspieler beim Pflanzenwachstum und der Kräftigung gegen schädliche äußere Einflüsse.
Weitere natürliche Dünger aus dem Haushalt
Im Haushalt fallen neben dem Kaffeesatz noch einige weitere Abfallstoffe an, die sich als natürlicher und kostengünstiger Dünger für Pflanzen eignen. Wichtig ist es jedoch zu beachten, dass die Hausmittel meist nur ein oder zwei Nährstoffe bieten. Um Pflanzen ausgewogen zu ernähren reichen diese Mittel einzeln angewendet nicht aus.
1. Bananenschalen für schöne Blüten
Sehr kleingeschnitten können Bananenschalen unter die Erde geharkt werden. Hier sollen sie blühenden Pflanzen Nährstoffe bieten, die das Blütenwachstum unterstützen. Sie liefern Magnesium und einen der Hauptnährstoffe für Pflanzen: Kalium. Die beiden anderen Hauptnährstoffe Stickstoff und Phosphor bietet die Bananenschale jedoch nicht, sie müssen zusätzlich gegeben werden. Besonders für Rosen sind die Bananenschalen geeignet. Da Bananen bereits beim Anbau, aber auch für die langen Transportwege in der konventionellen Produktion mit Chemikalien behandelt werden, sollte, um die Pflanzen und das Bodenleben nicht zu schädigen, zu Bananen aus ökologischem Landbau gegriffen werden.
2. Eierschalen liefern Kalk
Für Pflanzen die einen kalkhaltigen Boden bevorzugen oder in Regionen, in denen das Gießwasser nicht sehr kalkhaltig ist, können Eierschalen für die Kalkanreicherung sorgen. Sie können entweder fein zerkleinert unter die Erde am Stamm der Pflanze oder ins Gießwasser gegeben werden. Zu große Eierschalenstücke können nicht zersetzt werden. Wenn möglich, sollten die Eierschalen beispielsweise in einer Kaffeemühle zermahlen werden.
3. Abgestandenes Mineralwasser für sauren Boden
Da sich im Mineralwasser viele Mineralien finden, die von Pflanzen benötigt werden, können sie mit abgestandenem Mineralwasser gegossen werden. Besonders Pflanzen, die eine saure Erde bevorzugen, können vom Mineralwasser profitieren, denn es löst den Kalk auf.
4. Tee als Dünger
Neben dem Kaffeesatz sollen auch verschiedene Teesorten im Garten als Dünger eingesetzt werden können. Haben Zimmerpflanzen einen leichten Schimmelbefall, soll Kamillentee hilfreich sein. Grünem Tee wird die Fähigkeit zur Verbesserung der Bodenqualität nachgesagt und schwarzer Tee soll Schädlinge abhalten können. Entweder wird der Tee einfach aufgebrüht (auch für Zimmerpflanzen geeignet) und flüssig eingesetzt oder der Teesatz wird in die Erde eingearbeitet (besonders für Gartenpflanzen geeignet).
5. Milch liefert Aminosäuren
Verdünnt mit Gießwasser soll die Milch Pflanzen wichtige Aminosäuren liefern. Dieses Hausmittel soll sich vor allem für den Einsatz an Rosen und Tomaten eignen. Beim Gießen dürfen die Blätter nicht getroffen werden!