Spargelanbau im eigenen Garten

In Deutschland nimmt der Anbau von Spargel eine große Fläche ein und dennoch muss zur Hochsaison Spargel aus den europäischen Nachbarländern eingeholt werden – so begehrt ist das Gemüse! Der Spargel ist eine mehrjährige Staudenpflanze, deren junge Triebe verspeist werden. Sie sind aufgrund ihres feinen Geschmackes sehr beliebt. Obwohl der edle Spargel so geschätzt wird, ist er nur selten in Gärten zu finden. Dabei ist der Anbau des Spargels weniger kompliziert als oftmals angenommen. Während in Deutschland der weiße Spargel (Bleichspargel) bevorzugt wird, ist in anderen Ländern vor allem der grüne Spargel ein echter Klassiker. Für den Anbau im eigenen Garten eignet sich der Grünspargel besser, da er weniger Pflege benötigt und sich leichter ernten lässt.

Spargel selber anbauen – Sorgfalt und Geduld sind gefragt!

Im Sommer ist die krautig wachsende Spargelpflanze grün und ab Juni erscheinen sogar Blüten. Das Gewächs kann aus Samen gezüchtet werden, doch dies ist eine sehr zeitraubende Aufgabe. Aus diesem Grund wird der Spargel für den Anbau auf dem Feld oder im heimischen Garten meist als Rhizom gekauft und in die Erde gebracht. Von dort aus treiben die Sprossen aus, die als die begehrten Spargelstangen in den Handel kommen. Bevor Spargel für den Anbau erstanden wird, sollte der gewünschte Standort sorgfältig ausgesucht werden. Abhängig von diesem wird eine passende Spargelsorte eingepflanzt. Der grüne, violette und der weiße Spargel sind unterschiedliche Sorten, auch, wenn der weiße Spargel durchaus grün und violett werden kann, wenn er zu viel Licht erhält. Unter den einzelnen Sorten finden sich Unterarten, die verschiedene Eigenschaften aufweisen. Dies sollte bei der Wahl der passenden Spargelsorte bedacht werden. Das Anlegen eines Spargelbeetes ist der erste Schritt zum eigenen Spargel.

Allgemeine Tipps für den Spargelanbau

Der Spargelanbau erfordert Geduld, denn eine richtige Ernte ist erst im dritten Jahr nach dem Einsetzen möglich. Der feine Geschmack des Königsgemüses entschädigt jedoch für die lange Wartezeit.

1. Der passende Boden für Spargelpflanzen

Der Spargel benötigt einen durchlässigen, lockeren und humosen Boden. Staunässe verträgt das Gewächs schlecht. Bei sehr feuchten Böden ist dann eine Drainage nötig. Der pH-Wert kann zwischen 5,5 und 6 liegen.

2. Sonne sorgt für Wärme

Der künftige Standort sollte dem Spargel ausreichend Sonne bieten, denn Wärme ist für das Gedeihen des Gewächses wichtig.

3. Ausrichtung der Beetreihen bedenken

Der Spargel wird im Beet gewöhnlich in langen Reihen angebaut. Um eine gleichzeitige Reifung der Stangen zu erhalten, sollten die Reihen von Nord nach Süd verlaufen. Bei Spargelreihen die von West nach Ost angelegt wurden, kann am südlichen Ende eher geerntet werden als am nördlichen Ende.

4. Pflanzzeit für Spargel

Die beste Zeit um Spargel einzupflanzen ist der April.

5. Wie viele Spargelpflanzen werden benötigt?

Eine Faustregel besagt: mindestens 10 Spargelpflanzen pro Kopf sollten eine passende Menge liefern.

6. Erntezeit einhalten

Bei Spargelbauern endet die Saison am 24. Juni, auch bei der Spargelzucht im eigenen Garten sollte an diesem Datum die Ernte beendet werden, auch, wenn noch weitere Stangen nachkommen. Das Einhalten der Erntezeit ist wichtig, damit die Pflanze noch oberirdisches Grün ausbilden und sich regenerieren kann. So sammelt sie Kraft und Nährstoffe für das nächste Jahr. Wird die Ruhezeit nicht eingehalten, kann im nächsten Jahr eine schwache Ernte folgen.

Grüner Spargel für das Beet – pflegeleicht und lecker

Der grüne Spargel lässt sich im eigenen Garten anbauen und ist weniger pflegeintensiv als der weiße Spargel.

1. Pflanzgraben ausheben

Zunächst wird ein Pflanzgraben ausgehoben, der eine Tiefe von rund 40 Zentimetern und eine Breite von rund einem Meter besitzt. Bei dieser Größe ist es möglich, den Spargel in doppelter Reihe einzupflanzen.

2. Substrat verbessern

In den Graben wird nun organischer Dünger in Form von Kompost eingebracht. Die Schicht sollte etwa knöchelhoch sein. Je nachdem, welche Beschaffenheit der Boden besitzt, können auch andere Vorratsdünger zum Einsatz kommen. Bei Unsicherheit bezüglich der Beschaffenheit, kann eine Bodenprobe an ein Labor zur Analyse gesendet werden. Das Beet kann schon einige Zeit vor dem Einsetzen des Spargels vorbereitet werden.

3. Pflanzabstände

Zwischen den einzelnen Spargelpflanzen in einer Reihe sollten rund 30 bis 40 Zentimeter liegen. Zwischen den Doppelreihen in einer Beetreihe sollte ein halber Meter Platz sein. Zur nächsten Doppelreihe ist ein Abstand von rund 1,5 Metern gut. Nach dem Einsetzen kann die Reihe leicht angegossen werden.

4. Spargel einpflanzen

Die Pflänzchen werden auf den Boden des Grabens gelegt und mit dem Aushub aus dem Graben zugedeckt. Die Köpfe der Spargelwurzeln sollten rund 15 Zentimeter unter der Erde liegen. Die Pflanzen sollten jedoch nicht direkt auf den eingebrachten Kompost gesetzt werden um Schäden an den Wurzeln zu vermeiden.

5. Spargelbeet pflegen

Wenn die Spargelpflanzen eingebracht sind, ist Geduld gefragt.

  • Das Beet wird regelmäßig von Unkraut befreit und trocken gehalten.
  • Im November werden die oberirdischen Triebe der Pflanze entfernt. Sie sollten sicher entsorgt werden (am besten verbrennen oder in die Restmülltonne geben), damit sich keine Krankheiten ausbreiten können.
  • Im zweiten Jahr wird im Frühjahr Kompost auf die Reihen gegeben und vorsichtig untergehoben. Der Spargel darf dabei nicht verletzt werden.
  • Im November wird erneut das Grün entfernt.
  • Erst im dritten Jahr kann es an die Ernte gehen. Auch hier wird im Frühjahr zunächst gedüngt, bis dann ab Ende April/Anfang Mai der Spargel geerntet werden kann.
  • Eine Zusatzdüngung mit Kalimagnesia kann nötig sein.

 

Weißen Spargel im Garten anbauen

Der weiße Spargel ist in Deutschland die begehrteste Spargelsorte. Beliebt ist unter anderem der butterzarte Bleichspargel „Ravel“.

1. Pflanzgraben ausheben und Substrat verbessern

Für den weißen Spargel wird zunächst ein Pflanzgraben angelegt, der eine Breite von einem halben Meter aufweist und die gleiche Tiefe wie beim Grünspargel, Auch die Arbeiten zur Verbesserung der Substratqualität sind die Gleichen. Allerdings wird der sogenannte Bleichspargel nur einreihig in den Graben gepflanzt.

2. Spargelbeet pflegen

Die Pflege des Beetes für Bleichspargel wird zwei Jahre lang genauso durchgeführt, wie die des grünen Spargels. Erst im dritten Jahr verändert sich die Pflege für den weißen Spargel.

3. Weißen Spargel vor dem Licht schützen

Der Bleichspargel bleibt nur hell, wenn er nicht mit dem Sonnenlicht in Kontakt kommt. Aus diesem Grund muss immer wieder Erde angehäufelt werden, so lange die Sprosse wächst. Andernfalls wird der Spargel grün oder violett und verändert seinen Geschmack. In Frankreich ist dies als Delikatesse beliebt, in Deutschland ist es eher weniger verbreitet.

4. Spargelfolie einsetzen

Es ist auch möglich den Spargel durch den Einsatz einer dunklen Spargelfolie vor dem Licht zu schützen. Dann wird der Trieb nur leicht mit Erde angehäufelt und mit der Plane überspannt. Einen halben Meter Breite und 30 Zentimeter Höhe muss der Folientunnel mindestens besitzen. Zudem sollte er sich für die Ernte leicht öffnen lassen.

Nach der Erntezeit des Spargels im eigenen Garten

Ist die Spargelsaison vorüber, wird die Folie vom weißen Spargel entfernt und beide Spargelarten haben die Möglichkeit ihr Grün auszubilden. Im Winter wird das Kraut erneut entfernt. Von nun an kann die Pflanze bei entsprechender Pflege rund zehn Jahre ansehnliche Erträge bieten.

Tags: Allgemein, Pflege
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