Grüne „Bio“-Aufkleber springen dem Verbraucher inzwischen in jedem Supermarkt ins Auge und es werden zunehmend mehr. Doch was verbirgt sich eigentlich konkret hinter diesen drei vielversprechenden Buchstaben? Widmen wir uns für die Erklärung als Beispiel den Kräutern und Gewürzen.
Zuallererst bedeutet der Begriff „biologisch“, dass das Produkt allermindestens zu 95 Prozent aus ökologischem und im Idealfall aus regionalem Anbau stammt. Mit anderen Worten: Genmanipulation ist strikt ausgeschlossen, da mögliche Langzeitfolgen des Konsumenten bis heute noch nicht ausreichend erforscht worden sind. Die Verwendung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, um sogenanntes Ungeziefer von den Pflanzen fern zu halten, ist ebenfalls untersagt. Stattdessen können Grüngürtel zwischen den einzelnen Anbauflächen angelegt werden, um Fressfeinde des Ungeziefers anzulocken und das Ungeziefer auf natürliche Art und Weise los zu werden. Die radioaktive Bestrahlung der Kräuter und Gewürze gehört ebenfalls zu den großen Tabus. Und gedüngt wird natürlich „natürlich“ mit organischen Düngemitteln, wie zum Beispiel Kuhmist.
Wie werden Bio Kräuter gepflanzt?
Auch der Anbau unter Berücksichtigung der Fruchtfolge ist von großer Bedeutung: Fruchtfolge heißt, dass nicht jahrelang immer ein und dieselbe Pflanze auf einer landwirtschaftlichen Fläche gezogen wird, sondern hinsichtlich der Vegetationsperiode verschiedene Pflanzen im Jahr den Boden nutzen. Das hat den Vorteil, dass der Boden nicht einseitig ausgelaugt wird, da jede Pflanze dem Erdreich andere Nährstoffe entzieht und bei stetigem Wechsel der Pflanzen sich die jeweiligen Bodennährstoffe leichter wieder regenerieren können. Auch dem bereits erwähnten Ungeziefer fällt es hierbei schwerer, sich häuslich einzurichten, zumal nicht alle Kräuter und Gewürze für alle Tierchen gleichermaßen verlockend sind. Und auch das Unkraut hat schlechtere Chancen sich auszubreiten, da der Boden durch den Pflanzenwechsel öfters in Bewegung ist als bei der altbekannten Monokultur.
Werden die Kräuter und Gewürze für den Verkauf verpackt, werden sie zunächst gereinigt und getrocknet, bevor sie, im Ganzen, gerebelt oder gemahlen, in Tüten oder Gläser gefüllt werden. Synthetische Zusatz- oder Füllstoffe haben hierbei ebenfalls nichts verloren.
Vorteile von Bio Kräutern
- keine Verwendung von giftigen Pestiziden
- durch schonende Behandlung behalten die Kräuter und Gewürze ihre meisten Wirkstoffe
- das Aroma geht nicht verloren
Damit sich auch wirklich jeder, der „Bio“ verkauft, an den Richtlinien hält, werden Bio-Landwirte jährlich überprüft. Bei nachgewiesener Einhaltung erhält der geprüfte Betrieb ein Zertifikat. Ein Betrieb, der den Prüfungen jedoch nicht standhält und seine Produkte dennoch als Bio-Produkte anpreist, macht sich des Betruges, des unlauteren Wettbewerbs oder der Täuschung schuldig.