Die ersten Koniferen gab es bereits auf der Erde als riesige Libellen durch die Luft surrten und die ersten Reptilien ihren Weg aus dem Wasser aufs Land fanden. In der Zeit der darauffolgenden Entwicklung der Dinosaurier wurden die Koniferen zur dominierenden Pflanzengruppe, denn sie waren resistenter gegen die Trockenheit als die bis dahin vorherrschenden Farne. Sie dienten den legendären Landwirbeltieren als Nahrung. Die Koniferen fanden sich zur Zeit der Dinosaurier unter der urtümlichen Gruppe der Nacktsamigen Pflanzen zu der sie bis jetzt gezählt werden. Dieser Ausdruck beschreibt, dass die Koniferen ihre Samen nicht in Fruchtknoten ausbilden. Die Koniferen unter den Nacktsamern tragen Zapfen in unterschiedlichen Formen. Damals boten die Nacktsamigen Pflanzen rund 100 000 unterschiedliche Arten, von denen heute noch ca. 500 weltweit vertreten sind – darunter finden sich 365 Koniferenarten.
Die drei bekanntesten Koniferenarten in mitteleuropäischen Gärten
Die urtümlichen Nadelholzgewächse sind aus Gärten und Parks nicht mehr wegzudenken. Sie sind vor allem beliebt, weil sie immergrün und sehr pflegeleicht sind. Zudem gelten sie als robust und können aufgrund ihres vielseitigen Wuchses sowohl als Solitärpflanzen und Hecken, sowie als Bodendecker eingesetzt werden.
1. Zypressengewächse
Die Zypressengewächse gibt es bereits seit dem Jura auf der Erde, so zählen sie zu den alten Pflanzengruppen. Sie sind fast überall auf der Erde verbreitet. Bekannte Vertreter sind in europäischen Grünanlagen unter anderem der Lebensbaum (Thuja) und der Wacholder, der auch als Gewürzpflanze bekannt ist. Die höchsten lebenden Bäume der Welt, die Küstenmammutbäume in Kalifornien, gehören ebenfalls zu dieser Familie. Die Scheinzypressen sehen den echten Zypressen sehr ähnlich. Sie zeigen jedoch unter anderem kleinere Zapfen und stärker abgeflachte Zweige.
- Beliebte Wacholdersorten für den Garten: Blauer Kriechwacholder, Blauer, Grüner und Goldener Teppichwacholder, Goldwacholder, Blauer Kegelwacholder, Blauer Zwerg-Wacholder „Blue Star“, Raketenwacholder, Säulenwacholder, Grünwacholder und Japanischer Kriechwacholder
- Beliebte Zypressengewächse: Lebensbäume (Thuja) in Kugel- oder Pyramidenform, Thuja Brabant und Thuja Smaragd
- Zu den beliebten Scheinzypressen für den Garten gehören: die Gelbe Fadenzypresse „Sungold“ und die Grüne Fadenzypresse „Filifera Nana“, Gartenzypresse „White Spot“, Muschelzypresse und Zwerg-Silberzypresse
- Ein besonderer Vertreter ist der Fächerwacholder oder Sibirischer-Zwerg-Lebensbaum, der aus Sibirien stammt und dessen Fund von der ehemaligen Sowjetunion ein halbes Jahrhundert geheim gehalten worden sein soll.
2. Kieferngewächse
Die bekannten Kieferngewächse finden sich hauptsächlich auf der Nordhalbkugel. Zu ihnen zählen unter anderem die Tannen, Hemlocktannen, Lärchen, Douglasien, Fichten, Kiefern und die Zedern. Diese Koniferen werden nicht nur als Zierpflanzen verwendet, sondern auch für die Holzgewinnung.
- Beliebte Kieferngewächse: Blaue Mädchen-Kiefer, Zwergkiefern, Säulenkiefern, Schlangenhautkiefer und Waldkiefer
- Lärchen: in Mitteleuropa ist vor allem die Europäische Lärche verbreitet
- Fichtenarten für Grünanlagen: Gold-Fichten, Zapfenfichte „Acrocona“ und Zuckerhutfichte
- Tannen: Korea-Tanne, Nordmanntanne, Hemlocktanne und Zwergtannenbaum
3. Eibengewächse
Besonders in Mitteleuropa sind die verschiedenen Vertreter der Eibengewächse in Gärten und Parks sehr beliebt. Hier gilt es zu beachten, dass bei den meisten Sorten die gesamte Pflanze sehr giftig ist.
- Bekannte Eibenarten für den Garten: Gelbe Säulen-Eibe „Fastigiata Aureomarginata“ und Zitronengelbe Säule-Eibe „David“
Weitere Koniferenarten:
1. Araukariengewächse
In der freien Natur sind diese Gewächse mit sehr langer Vergangenheit nur noch auf der Südhalbkugel der Erde zu finden. Ein bekannter Vertreter, der auch in Europa kultiviert wird, ist die Norfolk-Tanne, die auch als Zimmerpflanze gepflegt werden kann.
2. Kopfeibengewächse
Die Kopfeiben sind hauptsächlich in Asien zu finden. Einige Pflanzen dieser Gattung, wie die Japanische Kopfeibe, haben zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihren Weg nach Europa gefunden und werden hier in Parks oder Gärten kultiviert.
3. Steineibengewächse
Die Steineibengewächse sind bevorzugt in den Tropen und Subtropen zu finden. Zu ihnen zählen beispielsweise die Afrogelbhölzer aus Afrika und Madagaskar.
4. Schirmtannengewächse
Nur in Japan gibt es die Pflanzenarten der Schirmtannengewächse. Hier stehen die Kōya-Maki unter Naturschutz. Sie werden vor allem als Zierpflanze in Grünanlagen und als Tempelpflanze genutzt. In Mitteleuropa ist unter anderem die Japanische Schirmtanne aufgrund ihres speziellen Aussehens beliebt.
Welche Koniferenart für Garten und Balkon?
Die vielseitigen Nadelhölzer lassen sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Wuchsarten und Größen nicht nur im Garten, sondern auch in Kübeln auf dem Balkon pflegen. Welche Pflanze geeignet ist, sollte basierend auf dem gewünschten Standort entschieden werden.
Die Einsatzgebiete von Koniferen sind unter anderem:
1. Koniferenarten für die Hecke
Beliebt sind Nadelhölzer vor allem für die Pflanzung als Hecke. Hier bieten sie durch ihr dichtes Nadel- oder Schuppenblätterwerk einen zuverlässigen Schutz vor Staub, Wind, Lärm und fremden Blicken. Geeignet sind verschiedenen Thuja-Arten, aber auch einige Scheinzypressen (wie die Säulenzypresse) und Wacholder (beispielsweise der Raketenwacholder).
2. Zwergwüchsige Koniferen für den Balkon
Auch auf dem Balkon und in kleinen Gärten lassen sich die attraktiven Nadelholzgewächse pflegen. Hierfür werden am besten Pflanzen gewählt, die besonders langsam wachsen und keine großen Höhen erreichen. So sind sie sehr pflegeleicht, müssen nur selten geschnitten werden und können dauerhaft in den Pflanzgefäßen gezogen werden. Geeignet für den Einsatz im Kübel sind unter anderem die Zwerg-Kiefer, die Zuckerhutfichte und der Blaue Zwerg-Wacholder. In kleinen Gärten macht sich beispielsweise die Japanische Zwergmädchenkiefer sehr gut.
3. Nadelgehölze als Solitärpflanzen
Einige Koniferen eignen sich als Solitärpflanzen und geben Gartendesigns einen ruhenden, grünen Pol. Schöne und pflegeleichte Formen sind hier besonders gefragt und unterstreichen das ausgewogene Erscheinungsbild der Grünanlage. Nadelgehölze die sich als Solitärpflanzen eignen sind unter anderem die verschiedenen Arten der Säuleneibe, der Säulen- oder Kegelwacholder und der Kugel-Lebensbaum.
4. Koniferenarten für Heide- und Steingärten
Kaum eine andere Pflanzengattung eignet sich besser für das Anlegen von Heide- und Steingärten als die Koniferen. Sie wirken harmonisch und ansprechend, denn sie ergänzen die Steinwälle und Kiesfelder von Steingärten hervorragend. Auch für die pflegeleichten Heidegärten, die an sich schon etwas Besonderes sind, bieten die Koniferen ein ganz besonderes Highlight. Passend für solche Beete sind unter anderem die Zwerg-Muschelzypresse „Nana Gracilis“, die Zwerg-Kiefer und die Strauch-Waldkiefer „Watereri“, aber auch größere Vertreter der Gruppe, die für einen echten Blickfang sorgen.
5. Bodendecker unter den Koniferensorten
Einige Nadelhölzer wachsen flach über dem Boden und zeigen einen sehr kompakten Wuchs. Sie können die Bildung von Unkraut verhindern und schenken einen ansprechenden Ruhepol im Beet. Sie sind ebenfalls eine sehr ansprechende Begrünung von Gräbern. Geeignet für diese Einsatzbereiche sind unter anderem der Japanische Kriechwacholder, verschiedene immergrüne Kriechwacholder, Teppichwacholder und die attraktiven Fadenzypressenarten.