Koniferen schneiden – Vorsicht bei starkem Rückschnitt!

Der Rückschnitt ist bei Nadelgehölzen im Garten ein sensibles Thema. Einige Vertreter dieser Gruppe können außerordentlich hoch und buschig wachsen. So nehmen sie viel Licht und Raum ein. Was für die einen ein Segen ist, denn durch den schnellen Wuchs lässt sich leicht ein zuverlässiger, natürlicher Sichtschutz gewinnen, ist für die anderen ein Fluch – besonders in kleineren Gärten. Für das Schneiden von Koniferen ist es wichtig über die genaue Pflanzensorte informiert zu sein, denn einige Nadelgehölze vertragen einen umfangreichen Rückschnitt nicht, während andere immer wieder neu austreiben können.

Rückschnitt von Koniferen

Im Allgemeinen handelt es sich beim Zurückschneiden der Koniferen hauptsächlich um einen Gesundheitsschnitt, der für ein vitales Wachstum ohne kahle Stellen und eine ansprechende Form sorgen soll. Geschnitten werden nur die frischen, grünen Spitzen der Bäume. 

1. Wann ist der beste Zeitpunkt um Nadelgehölze zurückzuschneiden?

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt den Rückschnitt von Koniferen im Spätsommer durchzuführen. Bei einigen Pflanzen oder Pflanzarten, wie Hecken, kann ein zweiter Schnitt im Frühjahr nötig sein. Generell gilt, dass die Nadelgehölze lieber etwas öfter, dafür aber nur leicht zurückgeschnitten werden sollten. Vor dem Schneiden sollten die Pflanzen auf Vogelnester untersucht werden. Ein umfangreicher Rückschnitt ist während der Vogelschutzzeit von Anfang März bis Ende September nicht gestattet.

2. Welche Hilfsmittel werden benötigt?  

Heckenschere: das wichtigste Werkzeug für den Schnitt von Koniferen ist eine Heckenschere. Diese sollte sehr scharf sein um unnötige Verletzungen an den Bäumen zu verhindern, denn sie können das Eindringen von Krankheitserregern begünstigen. Die Schere sollte zudem sauber sein, damit eventuell bestehende Erkrankungen nicht von einem auf den anderen Baum übertragen werden.
Seile: wenn eine lange Reihe Koniferen gerade geschnitten werden soll, ist der Einsatz von Seilen hilfreich. Sie werden so gespannt, dass sie für eine gerade Schnittlinie sorgen an der sich der Gärtner bei seiner Arbeit orientieren kann.
Eimer mit Wasser: einige Gärtner stellen einen Eimer mit Wasser bereit in dem sie die Schere beim Schnitt regelmäßig spülen. So wird der anhaftende Pflanzensaft entfernt und die Schere ist immer sauber und scharf.

3. Was muss beim Koniferen Schneiden unbedingt beachtet werden? 

  • Durch den Schnitt soll vor allem die natürliche Form des Gehölzes erhalten werden.
  • Eiben und Kiefern vertragen beispielsweise einen starken Rückschnitt und treiben im Anschluss problemlos wieder aus. Sie eignen sich hervorragend für individuelle Formschnitte. Andere Koniferenarten treiben an altem Holz nicht mehr wieder neu aus. Die verholzten Teile der Pflanzen besitzen keine Knospen im Holz (Augen). Lebensbäume, auch Thuja genannt, müssen beispielsweise gar nicht geschnitten werden oder erhalten nur einen sanften Gesundheitsschnitt.
  • Die meisten Koniferen wachsen als Stamm, von dem aus sich Seitentriebe verzweigen. Wird die Pflanze an der Spitze abgeschnitten, wächst sie meist nicht mehr in die Höhe, sondern nur noch in die Breite. Sie verändert ihre ursprüngliche Form.
  • Der sanfte Rückschnitt an den Spitzen der Seitentriebe sollte bei Koniferen von Anfang an durchgeführt werden um eine schöne Form und einen gesunden Wuchs zu unterstützen. Wer zu spät zur Schere greift, kann die gewünschte Form mitunter nicht mehr erreichen. 

4. Warum ist ein Rückschnitt bei Nadelhölzern sinnvoll?

Ein regelmäßiger, leichter Schnitt der Pflanzen kann dafür sorgen, dass diese dichter und buschiger nachwachsen. Werden Hecken trapezförmig geschnitten (also oben schmaler als unten am Boden) bekommen alle Teile der Pflanze Licht, so kann ein gesundes Wachstum gefördert werden. Auf diese Weise können die Bäume robuster gegen Schädlinge und Krankheiten werden.

5. Bei welchem Wetter sollten Koniferen geschnitten werden?

Der Rückschnitt von Nadelgehölzen sollte eher in den Abendstunden oder an einem bedeckten Tag erfolgen. Unter der Sonne können die Schnittstellen sonst vertrocknen und die Pflanze geschädigt werden. Keinesfalls sollte am Tag des Schneidens jedoch Frost einbrechen.

6. Was passiert wenn Nadelgehölze nicht geschnitten werden?

Werden Koniferen nicht regelmäßig oder zu wenig geschnitten, kann es bei einigen Arten zu einem Verkahlen im Inneren und braunen Nadeln kommen.

Formschnitt bei Koniferen

In Form geschnittene Koniferen sind ein elegantes und stillvolles Element im Gartendesign. Sie eignen sich um einem Garten eine edle Note zu verleihen und stimmungsvolle Ruhe zu bringen. Für einen Formschnitt eignen sich nur junge Pflanzen. Sie müssen von Beginn an regelmäßig leicht in das gewünschte Design gestutzt werden. So bieten sie auch in ihrem Inneren ein saftiges und dichtes grünes Laubwerk. Ältere Nadelgehölze können nachträglich nicht mehr bearbeitet werden. Hier ist die Gefahr eines Verschnittes besonders hoch. Dieses kann in den meisten Fällen nicht wieder verwachsen. Zudem sind ungepflegte, ältere Pflanzen im Inneren oftmals verkahlt und bieten nach einem starken Rückschnitt kein ansehnliches Bild.

Besonders geeignet für den Formschnitt sind vor allem langsam wachsende Pflanzen, da sie seltener geschnitten werden müssen, aber auch Sorten, denen ein strenger Rückschnitt weniger anhaben kann. Für den Formschnitt geeignete Koniferen sind unter anderem:

  • Kugel-Lebensbäume: sie bieten von Natur aus einen kugeligen und rundlichen Wuchs, der sich durch einen sanften, regelmäßigen Schnitt unterstützen lässt. Gerne werden diese Pflanzen in Stein- oder Heidegärten eingesetzt, doch auch in Kübeln kommen sie hervorragend zur Geltung.
  • Säulenwacholder: gilt als pflegeleicht und besitzt einen hohen, schlanken Wuchs. Auch er bringt vor allem in Stein- und Heidegärten das begehrte Flair.
  • Zwerg-Kiefer: diese kleinen Pflanzen begeistern durch einen besonders langsamen Wuchs und werden vor allem als Solitärpflanzen in Kübeln, aber auch für Gruppenanpflanzungen genutzt. Eine besonders ansprechende Vertreterin ist die Zwergkiefer Pumilio, die sich sehr gut in Form schneiden lässt und ein romantisches, ausgefallenes Ambiente schafft. Beliebt ist die Pflanze unter anderem zur Begrünung von Friesenwällen.
  • Eiben: für den Formschnitt eignen sich auch Eiben, allerdings wachsen einige Sorten recht schnell, was für mehr Arbeit bei der Formerhaltung sorgt. Einen langsamen Wuchs und hohe Schnittverträglichkeit bietet unter anderem die Zitronengelbe Säulen-Eibe David.
  • Zwerg-Silberzypresse: blausilberne Nadeln und ihre Schnittverträglichkeit machen beispielsweise die Zwerg-Silberzypresse „Boulevard“ zu einem dekorativen Highlight im Garten.
  • Lebensbaum: als Hecke mit schönem Schnitt eignen sich bei richtiger Pflege auch die anspruchslosen Lebensbäume. Die Thuja können vielseitig eingesetzt werden. Sie vertragen zwar keinen starken Rückschnitt, doch über ein zartes Kürzen sind auch diese Koniferen dankbar und sorgen dann für ein dichtes Nadelwerk. Im Handel finden sich verschiedene Sorten, wie der bekannte Thuja occidentalis und der Pyramiden-Lebensbaum, der sehr langsam wächst und nur selten oder gar nicht geschnitten werden muss um seine ansprechende Form zu behalten.
Tags: Pflege
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