Winterharte Kletterpflanzen

Vielseitige winterharte Kletterpflanzen mit Obst, Blüten oder immergrünen Blättern

Die raffinierten winterharten Kletterpflanzen sind beliebte Elemente im Garten. Anders als die meisten Pflanzen bilden sie keine Stämme oder Stängel aus und können sich nicht selbst tragen. Die kletternden Pflanzen haben verschiedene Strategien entwickelt durch die sie an Wänden oder entsprechenden Gerüsten emporwachsen. Die Vorteile dieser Wuchsform liegen vor allem in ihrer Flexibilität, denn Rankpflanzen sind in der Lage ihre Blätter innerhalb kurzer Zeit in das Sonnenlicht zu drehen. In Deutschland sollten winterharten Kletterpflanzen gewählt werden um den kalten Temperaturen des Winters standzuhalten.

Beliebte winterharte Rankpflanzen

Im Handel sind viele verschiedene Kletterpflanzen zu finden, die unterschiedliche Eigenschaften besitzen. So lässt sich für jeden Einsatzbereich die passende Pflanze finden. Alle winterharten Pflanzen eignen sich für den ganzjährigen Einsatz im Außenbereich, doch nicht alle winterharten Pflanzen sind immergrün. Viele von ihnen werfen ihre Blätter im Herbst ab. Andere Kletterpflanzen bieten zauberhafte Blüten, die tolle Eyecatcher sind und angenehm duften. Sogar Spalierobstsorten können unter den winterharten Rankpflanzen gefunden werden.

1. Immergrüne Kletterpflanzen

Bekannt, robust und anspruchslos – die verbreitetste Kletterpflanze ist der Efeu. Besonders geeignet ist die heimische Pflanze für den ganzjährigen zuverlässigen Sichtschutz. Es gibt verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Blattfarben. Die immergrüne Kriechspindel ist ebenfalls das gesamte Jahr belaubt und in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Sie ist anspruchslos und begeistert durch ihren schnellen, dichten Wuchs. Wenn innerhalb kürzester Zeit ein Zaun begrünt werden soll, sind diese Pflanzen eine passende Wahl.

2. Blühende Kletterpflanzen

Eine große Auswahl blühender Kletterpflanzen findet sich unter den Sorten der Clematis. Die Farben der großen Blüten reichen von Schneeweiß bis zu dunkel Purpur. Im Winter verlieren viele Sorten ihre Blätter, im Sommer sind die extravaganten Blüten der Pflanze jedoch echte Blickfänger. Sie eignen sich für den Einsatz auf Terrassen oder Balkonen ebenso, wie im Garten. Das Geißblattmit seinen ausgefallenen Blüten ist ebenfalls eine beliebte Kletterpflanze, die sich in verschiedenen Blütenfarben hervorragend für die Begrünung von Zäunen eignet. Für einen zauberhaften Duft und eine atemberaubende Optik ist die Glyzinie bekannt, die in Weiß (Weißregen) ebenso ansprechend erstrahlt wie in attraktiven Blaunuancen (Blauregen). Der Inbegriff des romantischen Gartens ist die Kletterrose. Sie begeistert mit verschiedenen Blütenformen, tollen Düften und hinreißenden Farben – für lauschige Plätze und Pergolen im Garten ist sie die perfekte Wahl.

3. Kletterndes Spalierobst

Das bekannteste Spalierobst sind wohl die verschiedenen Weintrauben-Sorten. Sie zaubern ein mediterranes Flair und schenken im Herbst saftige Trauben. Häufig kommen auch Birnen und Äpfel als kletternde Varianten zum Einsatz. Anspruchslos und schmackhaft sind Quitten aus denen sich leckere Marmelade fertigen lässt. Um sonnige Standorte zu Begrünen können Pfirsiche und Aprikosen gewählt werden, auch die wintergrünen Brombeeren finden hier einen passenden Standort. Wer Nordwände begrünen möchte, kann zu Sauerkirschen greifen. Sie vertragen kühleres Klima und eine schattigere Lage. Je nach Standort eignen sich auch ausgefallene Spalierobstsorten wie Kiwis oder die Chinabeere.

4. Winterharte Kletterpflanzen für Rankgerüste

Für den Einsatz an Rankgerüsten eignen sich vor allem Schlingpflanzen. Forsthart und anspruchslos ist beispielsweise der schnellwachsende Schlingknöterich. Mit ihren großen Blättern sorgt die Pfeifenwinde für kühlenden Schatten und zaubert Regenwald-Atmosphäre in den Garten. Kletternde Trompetenblumen können ebenfalls eingesetzt werden um ein Rankgerüst zu bewachsen und bieten farbstarke Blüten in verschiedenen Farben – hier muss auf die Frosthärte einzelner Sorten geachtet werden.

Einsatzbereiche winterharter Rankpflanzen

Kletterpflanzen werden besonders gerne für die Fassadenbegrünung eingesetzt oder sind auf Balkonen und Dachterrassen zu finden. Sie können verschiedene Aufgaben übernehmen, die von einer Verbesserung der Optik bis zum Fassadenschutz reichen.

1. Schutz vor mechanischen Einflüssen

Winterharte Kletterpflanzen können die Fassaden von Bauwerken schützen, denn sie halten starke mechanische Einflüsse ab – dazu zählen unter anderem Hagelkörner und starker Regen.

2. Schutz vor der Sonne

Die UV-Strahlung der Sonne kann durch eine begrünte Fassade abgehalten werden. Auf dem Balkon oder der Dachterrasse können die winterharten Rankpflanzen kühlenden Schatten spenden.

3. Schutz vor Kälte und Hitze

Kletterpflanzen können das gesamte Jahr über zur Temperaturpufferung an den Wänden eines Bauwerkes eingesetzt werden. Sie bilden ein Mikroklima zwischen ihren Blättern und der Wand, so dass es zu einer Abkühlung durch die Transpiration der Blätter kommt.

4. Schutz für Tiere

Winterharte Kletterpflanzen können Vögeln und Insekten ein Zuhause bieten. Hier können sie Schutz finden, Nester bauen oder nach Nahrung suchen.

5. Sichtschutz

Auf Balkonen, Dachterrassen oder als Begrünung von Gartenzäunen kommen winterharte Rankpflanzen bevorzugt als Sichtschutz zum Einsatz. Sie eignen sich nicht nur um fremde Blicke abzuhalten, sie können auch weniger schöne Bereiche des Gartens hinter ihrem dichten Blätterwerk „verstecken“ beispielsweise als Begrünung für den Standort der Mülltonnen.

6. Landschaftsdesign

Kletterpflanzen eignen sich für die Gestaltung des Gartens oder der Terrasse. Sie sind besonders praktisch, wenn romantische Rückzugsorte und geschützte Sitzplätze eingefasst werden sollen.

Der beste Standort und die richtige Pflege für winterharte Kletterpflanzen

1. Licht

Bei der Wahl des richtigen Standortes für eine Rankpflanze spielt das Licht eine wichtige Rolle für ihr Gedeihen. Es sollte eine Pflanze mit den entsprechenden Lichtbedürfnissen für den gewünschten Standort gewählt werden.

2. Kletterstrategie

Der Standort sollte auch basierend auf der Kletterstrategie der Pflanze gewählt werden. Im Bedarfsfall kann das Anbringen von Rankhilfen und Gerüsten nötig sein. Rankpflanzen für den Einsatz an Fassaden eignen sich nur für die Verwendung an unversehrten Bauwerken, denn sonst können die Wurzeln der Pflanzen das Mauerwerk schädigen.

3. Pflanzengröße

Die Größe, die eine Kletterpflanze erreichen kann, sollte in die Wahl des geeigneten Standortes mit einfließen. An Rankgerüsten beispielsweise als Bogen über Wege können die Pflanzen sonst sehr viel Schatten spenden oder einen Balkon verdunkeln. Sehr stark wachsende Kletterpflanzen können an einigen Standorten viel Arbeit verursachen, wenn sie ständig gestutzt werden müssen.

4. Anwuchshilfe

Einige Kletterpflanzen benötigen in der Anwachsphase Hilfe. Sie müssen beispielsweise befestigt oder geleitet werden, damit sie in der gewünschten Form wachsen.

5. Rückschnitt

Je nach Wuchsfreudigkeit ist ein regelmäßiger Rückschnitt bei einigen winterharten Kletterpflanzen nötig. Bei besonders schnellwüchsigen Pflanzen kann dies mehrmals im Jahr nötig sein.

6. Düngen

Einige Rankpflanzen sind sehr pflegeleicht wie beispielsweise der Efeu, sie benötigen kaum Pflege – Düngen und Gießen sind meist nicht erforderlich. Andere Pflanzen hingegen benötigen mehr Aufmerksamkeit. Kletterpflanzen im Kübel sind auf die Zugabe von Wasser und Nährstoffen angewiesen um gedeihen zu können.

7. Laub im Herbst

Einige winterharte Kletterpflanzen verlieren im Herbst ihr Laub. Dieses muss dann zusammengeharkt werden und sorgt für einen erhöhten Pflegeaufwand. Wenn Kinder oder Haustiere vor Ort sind, sollte unbedingt bedacht werden, dass die Blätter einiger Kletterpflanzen giftig sind!