Um die Heilwirkung des Salbeis wussten schon die alten Ägypter. Vor mehr als tausend Jahren war der Salbei bei den Gelehrten und Ärzten Arabiens vor allem wegen seiner Fähigkeit, die geistige Leistung zu steigern beliebt. Diese Wirkung wird derzeit in der Medizin erforscht um ein Mittel gegen Alzheimer zu entwickeln. Die verschiedenen rund 900 Arten des Strauches sind fast auf der ganzen Welt zu finden, lediglich in der Antarktis und in Australien ist die Pflanze nicht vertreten. Für die Medizin ist vor allem der Echte Salbei, auch Heilsalbei genannt, interessant. Dieser war ursprünglich im Mittelmeerraum heimisch und hat sich von dort aus im restlichen Europa verbreitet.
Wissenswertes über den Heilsalbei
Es wird vermutet, dass der Salbei mit Benediktinermönchen seinen Weg aus dem Süden über die Alpen nach Mitteleuropa fand. Schon der fränkische König Karl der Große empfahl, den heilenden Strauch in den Klostergärten anzupflanzen.
1. Woher hat der Salbei seinen Namen?
Der Name Salbei leitet sich vom lateinischen Wort „Salvare“ für heilen ab. Er bezieht sich auf die Verwendung des Heilkrautes in der Medizin. Der komplette lateinische Name für den Heilsalbei ist Salvia officinalis.
2. Wie sieht das Heilkraut aus?
Bekannt sind vor allem die graugrünen Salbeiblätter. Sie sitzen sich jeweils paarweise am Stängel der ausdauernden Pflanze gegenüber und besitzen eine längliche, ovale Form mit leichten Zacken. Die Laubblätter sind mit einem weißlichen Flaum überzogen, der ihnen eine weiche und trockene Haptik verleiht. Die Pflanze wird zu den Halbsträuchern gezählt, da sie im unteren Bereich verholzt, in jedem Jahr jedoch an den oberen Zweigen neu austreibt. Die Blüten des Heilsalbeis können Weiß oder rosafarben sein und sind eine hervorragende Bienenweide.
3. Wo und wie sammelt man Salbei?
Der Salbei benötigt Wärme und Sonne, da er ursprünglich aus dem mediterranen Raum stammt. In Deutschland ist er deswegen nur selten in der freien Natur anzutreffen. Eher kann man die Pflanze in Bauerngärten finden. Die Blätter sollten geerntet werden, bevor die Pflanze ab Juni Blüten bekommt, denn danach sind die Laubblätter weniger aromatisch. Nach dem Abnehmen der Blätter sollten diese schonend getrocknet werden.
4. Kann man Salbei selbst anpflanzen?
Salbei lässt sich an sonnigen Standorten auch in Mitteleuropa kultivieren und kann sogar in Töpfen auf dem Balkon gezogen werden. Die Pflanze wird ab April im Freiland ausgesät oder bereits vorgezogen im Topf gekauft. Der Echte Salbei benötigt einen trockenen Boden, der auch steinig und kalkreich sein darf. Es kann nötig sein die Pflanze im Winter vor den kalten Winden und Frost zu schützen, dafür wird sie im Garten leicht mit Tannenzweigen bedeckt. Salbei im Topf kann mit Jute oder Leinen vor der Kälte bewahrt werden.
5. Welche Teile des Heilsalbeis werden in der Pflanzenheilkunde genutzt?
Die Laubblätter sind der begehrteste Teil des Salbeis in der Pflanzenheilkunde. Sie werden mit heißem Wasser übergossen, ziehen einige Minuten und können dann als Tee getrunken oder zum Gurgeln genutzt werden.
Wie wirkt Salbei?
Der Echte Salbei besitzt als Heilpflanze ein breites Wirkspektrum, das teilweise auf traditionellen Überlieferungen oder auf modernem Fachwissen beruht.
1. Die Wirkung von Salbei auf Mund- und Rachenraum
In der Volksmedizin findet Salbei vor allem bei Zahnfleisch-, Mandel- oder Kehlkopfentzündungen, Druckstellen von Prothesen, Halsschmerzen, Heiserkeit und anderen Entzündungen im Bereich von Mund und Rachen Verwendung. Hier kommt er vor allem als Tee oder Gurgellösung zum Einsatz. Bevor die Zahnbürsten Einzug in den Bädern hielten, wurden die Zähne oftmals mit einem Salbeiblatt abgerieben um sie zu reinigen.
2. Erkrankungen der Atemorgane mit Heilsalbei behandeln
Einige Inhaltsstoffe des Strauches können bei Erkrankungen der Atemorgane wie einer Bronchitis eingesetzt werden. Sie können zudem beispielsweise bei Asthma Neurotransmitter hemmen, die sonst die Bronchien verengen. Die bekannten Salbei-Bonbons sind ein bewährtes Mittel um Hustenanfälle zu lindern.
3. Das Heilkraut für die Haut und gegen Schwitzen
Traditionell wird der Heilsalbei angewendet, um übermäßiges Schwitzen zu hemmen. Besonders bei Hitzewallungen in den Wechseljahren wird die Pflanze genutzt, doch auch als Fußbad bei Schweißfüssen kommt sie traditionell zum Einsatz. Äußerlich angewendet kann der Salbei die Haut bei der Wundheilung unterstützen und Akne entgegen wirken.
4. Das Heilkraut für die Verdauung
Salbei kann eine für die Verdauung förderliche Wirkung besitzen und wird auch bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Da die im Salbei enthaltenen Bitterstoffe die Verdauung und die Bauchspeicheldrüse ankurbeln, nimmt das Hungergefühl ab und die Insulinproduktion wird angeregt. Salbeipräparate werden heute in der Volksmedizin auch für die Gewichtsreduktion eingesetzt.
Welche Inhaltsstoffe hat Salbei?
Die vielfältigen Wirkungen des Salbeis sind auf seine verschiedenen Inhaltsstoffe zurückzuführen.
- Im Salbei findet sich ein Limonoxid mit dem Namen 1,8-Cineol. Es wird bei verschiedenen Erkrankungen der Atemwege eingesetzt. Das 1,8-Cineol findet Verwendung bei Erkältungen, chronischen Leiden der Luftwege und entzündlichen Beschwerden wie Heuschnupfen oder Asthma. Der Substanz wird eine schleimlösende und antibakterielle Wirkung zugeschrieben.
- Rosmarinsäure und Kaffeesäure wirken gegen Viren und Bakterien. Diese Inhaltsstoffe des Salbeis haben zudem eine entzündungshemmende Wirkung.
- Die adstringierende Wirkung der pflanzlichen Gerbstoffe des Salbeis ist weithin bekannt. Sie wirken zudem gegen Bakterien und Viren. Entzündungen können sie hemmen und Gifte neutralisieren, allerdings dürfen die pflanzlichen Gerbstoffe nur wohl dosiert zum Einsatz kommen.
- Die Bitterstoffe im Heilsalbei schmecken nicht nur bitter, sie regen auch die Sekretion von Gallen- und Magensaft an. Dadurch können sie den Appetit anregen und die Verdauung fördern – vor allem bei fettigen Speisen. Die Wirkung der Bitterstoffe wurde bereits im Mittelalter von verschiedenen Autoren, wie der Benediktinerin Hildegard von Bingen, beschrieben.
- Weitere wichtige Inhaltstoffe des Salbeis sind das Carnosol und die Carnosolsäure. Sie tragen zum bitteren Geschmack der Salbeiblätter bei, doch die Wirkstoffe mildern das Schlaganfallrisiko, sowie die Gefahr für einen Herzinfarkt und Arterienverkalkung.
Nebenwirkung des Heilsalbeis
Im ätherischen Öl des Salbeis ist ein hoher Gehalt an Thujon zu finden, das zwar antimikrobiell wirkt, aber auch als giftig gilt. Es zählt zu den Nervengiften und kann verschiedene psychotrope Wirkungen von Halluzinationen bis Wahnvorstellungen hervorrufen. In Lebensmitteln ist der Thujongehalt begrenzt und auch Präparate mit Heilsalbei dürfen eine Höchstmenge von 25 mg/kg nicht überschreiten. Eine Überdosierung oder eine dauerhafte Einnahme von Salbei ist aus diesem Grund bedenklich. Salbeiöl im Allgemeinen sollte nicht unverdünnt angewendet werden. Eine Absprache mit dem Arzt oder Apotheker ist empfehlenswert.
Rechtlicher Hinweis
Die Informationen auf dieser Seite dienen lediglich der Erstinformation und werden nicht von Ärzten erstellt. Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht. Die von uns bereitgestellten Informationen ersetzen nicht den Gang zum Arzt oder Apotheker. Nur sie können eine fachkundige Diagnose stellen und bei der richtigen Dosierung helfen.