Rosmarin

Rosmarin für die Verdauung, die Durchblutung und das Gedächtnis

Der Rosmarin ist vor allem als beliebtes Würzkraut der mediterranen Küche bekannt. Fleisch, Suppen, Tomaten oder Hülsenfrüchten verleiht die Pflanze ein einzigartiges Aroma. Der duftende Strauch ist ein typisches Gewächs der mediterranen Macchie. Der Rosmarin ist hauptsächlich im Mittelmeerraum und am Schwarzen Meer verbreitet. Im 1. Jahrhundert war das aromatische Gewürz jedoch noch nicht in der Küche, sondern in der Medizin zu finden. In der Naturheilkunde-Enzyklopädie „Naturalis Historia“ des römischen Gelehrten Plinius der Ältere, sowie in den Aufzeichnungen des griechischen Militärarztes Pedanios Dioskurides wird die Heilkraft des Rosmarins bereits erwähnt. Mönche brachten die Pflanze über die Alpen in die Klostergärten Mitteleuropas. Im Mittelalter wird die Pflanze in einem Erlass vom fränkischen König Karl des Großen bereits aufgeführt. Auch heute ist der Rosmarin im amtlichen Arzneimittelbuch zu finden und wurde 2011 sogar zur „Heilpflanze des Jahres“ gewählt.

Wissenswertes über den Rosmarin

Seit der Antike symbolisiert der Rosmarin die Liebe und die Treue, aber auch das Andenken an geliebte Verstorbene – so trug in Mitteleuropa die Braut einen Kranz aus Rosmarin zur Hochzeit als Zeichen der Liebe und Treue, während in Griechenland ein ebensolcher Kranz dem Andenken vorbehalten war. Der legendäre englische Dramatiker William Shakespeare setzte den Rosmarin in seinen Stücken sowohl als Pflanze der Liebe als auch des Andenkens ein und zeigt, wie das Heilkraut mit dem gesamten Lauf des Lebens verknüpft war. Die Alchemisten hielten den Rosmarin zudem für ein wirksames Abwehrmittel gegen die „Schwarze Magie“.

 

1. Woher hat der Rosmarin seinen Namen?

Das Wort Rosmarin wird vom lateinischen „ros marinus“ abgeleitet. In der Übersetzung heißt der Strauch „Tau des Meeres“. Es gibt zwei verschiedene Theorien, wie der Strauch zu diesem poetischen Namen kam. Zum einen wird angenommen, dass sich der Tau auf dem bevorzugt an der Mittelmeerküste wachsenden Heilkraut ablegte und dies zur Namensgebung führte. Die andere Theorie besagt, dass das Wort Rosmarin ursprünglich auf das griechische rhops myrinos zurückgeht. Übersetzt bedeuten die griechischen Worte „balsamischer Strauch“.

2. Wie sieht das Heilkraut aus?

Der Rosmarin wächst als Strauch, der das gesamte Jahr über seine Blätter behält. Sie sitzen ähnliche wie Tannennadeln an den buschig wachsenden Zweigen. Auf der Oberseite sind die Blätter des Rosmarins dunkelgrün und glatt, an der Unterseite erscheinen sie weißlich und matt. Die Blüten der Heilpflanze können Blau oder Weiß sein. Besonders gut lässt sich Rosmarin anhand seines intensiven Duftes erkennen. Eine Verwechslungsgefahr besteht beispielsweise mit der Rosmarinheide, deren Blätter denen des echten Rosmarins ähnlich sehen. Diese Pflanze ist toxisch und ein versehentlicher Verzehr kann zur Vergiftung führen.

3. Kann man die Heilpflanze selbst anbauen?

Der wärmeliebende Rosmarin kann in Mitteleuropa vor allem im Kübel angepflanzt werden. So eignet er sich auch für den Anbau auf dem Balkon oder der Terrasse. Am einfachsten ist es, eine bereits vorgezogene Kräuterpflanzen zu kaufen. Die meisten Arten dieser Heilpflanze sind nicht winterhart, so dass die Kübel in den kalten Monaten einen geschützten Standort benötigen. Der Rosmarin darf nur mäßig gegossen werden und verträgt Staunässe nicht.

4. Welche Teile des Rosmarins werden in der Pflanzenheilkunde verwendet?

Meistens werden die Blätter (teilweise samt Zweig) genutzt, aber auch die Blüten kommen zur Anwendung. Die Blätter des Rosmarins werden am besten gepflückt, bevor die Blüten aufgehen, dann beinhalten sie besonders viele Wirkstoffe. Ab März zeigen sich bereits die ersten Blüten, die ebenfalls geerntet werden können. Häufig fertigt man aus den Bestandteilen der Heilpflanze Tees oder Teemischungen, aber auch Tinkturen und ätherische Öle werden zubereitet.

Welche Wirkung hat Rosmarin?

Rosmarin für die Verdauung

Die Inhaltsstoffe des Rosmarins fördern die Verdauung und können, besonders nach deftigen, fettigen Mahlzeiten, dem Völlegefühl entgegenwirken. Blähungen und Menstruationsbeschwerden werden traditionell mit Rosmarin behandelt.

Die anregende Wirkung von Rosmarin

Das Heilkraut kann den Kreislauf aktivieren und die Durchblutung anregen. In der Volksmedizin werden mit Hilfe des Rosmarins ein schwacher Blutdruck und das Immunsystem gestärkt. Der Heilpflanze werden zudem hautstraffende und Orangenhaut verbessernde Eigenschaften nachgesagt.

Die Heilpflanze für die Nerven und das Gedächtnis

In der Pflanzenheilkunde kann Rosmarin angewendet werden um die Nerven zu stärken. Sogar auf Kopfschmerzen oder Migräne soll das Kraut positiv wirken. Bereits im antiken Griechenland wurde angenommen, dass der Rosmarin die Gedächtnisleistung verbessern kann. Tatsächlich bestätigen aktuelle Forschungen, dass die Wirkstoffe der Heilpflanze die Leistung des Gedächtnisses steigern und das Gehirn vor schädigenden Einwirkungen schützen können. Eine protektive Wirkung gegen Demenz und Alzheimer wird ebenfalls diskutiert.

Nebenwirkungen von Rosmarin

Bei der Einnahme oder der äußerlichen Anwendung von unverdünntem Rosmarinöl kann es zu verschiedenen Reaktionen kommen. Im Magen-Darm-Bereich ist mit starken Beeinträchtigungen zu rechnen und es können Hautreizungen auftreten. In der Schwangerschaft sollte Rosmarin generell nicht eingesetzt werden. Rosmarinöl als Badezusatz muss nach den Angaben eines Arztes oder Apothekers dosiert werden und darf bei einigen Erkrankungen, wie Herzschwäche, nicht angewendet werden.

Welche Inhaltsstoffe besitzt Rosmarin?

Im Rosmarin finden sich neben geruchsbildenden Stoffen, die der Pflanze ihr einzigartiges Aroma verleihen, auch viele wirksame Bestandteile.

Im Rosmarin ist die organische Verbindung 1,8-Cineol zu finden, die eine schleimlösende Wirkung hat und Bakterien abtötet. Das 1,8-Cineol kann die Lungenfunktion verbessern. In Tests konnten Wissenschaftler zudem feststellen, dass ein erhöhter 1,8-Cineol-Gehalt im Blut die Leistung des Gehirns verbessern kann.

Ein sehr wirksamer Inhaltsstoff des Rosmarins ist Campher. Er besitzt unter anderem eine schleimlösende und durchblutungsfördernde Wirkung.

Das Risiko einen Schlag- oder Herzanfall zu erleiden, kann durch das Carnosol und die Carnosolsäure im Rosmarin gemindert werden. Letztere besitzt zudem eine hohe antioxidative Wirkung.

Die Gerbstoffe des Rosmarins wirken gegen Bakterien und Viren. Sie können des Weiteren einen positiven Effekt auf Entzündungen haben.

Therapeutisch wirksam ist auch die Rosmarinsäure. Dieser sekundäre Pflanzenstoff ist ebenfalls aktiv gegen Viren, Bakterien und Entzündungen.

Antioxidative, antivirale und antimikrobielle Effekte und positive Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sollen die im Rosmarin zu findenden Flavonoide haben.

Die aromatischen Bitterstoffe der Heilpflanze steigern die Sekretion von Magen- und Gallensaft. So wirken sie zeitgleich appetitanregend und fördern die Verdauung.

Im Rosmarin finden sich die in der Pflanzenheilkunde sehr wichtigen Saponine. Sie können entzündungshemmende Eigenschaften aufweisen und schleimlösend wirken.

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