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Das Heilkraut Huflattich: ein natürliches Hustenmittel

Der Huflattich wird schon seit vielen Jahrhunderten in der Medizin verwendet. Er findet bereits beim griechischen Militärarzt Pedanios Dioskurides, sowie beim griechischen Arzt und Anatom Galenos von Pergamon Erwähnung. Die legendäre Benediktinerin und Universalgelehrte Hildegard von Bingen verweist in ihren Aufzeichnungen ebenfalls auf die Heilkraft des Huflattichs. Heute findet sich das Heilkraut vor allem in fertigen Produkten wie Hustenbonbons in der Apotheke.

Wissenswertes über den Huflattich

Der Huflattich zählt zu den ersten Frühlingsblumen. Seine Blüten erstrahlen schon Gelb, bevor die Blätter ausgebildet werden. So ist er einer der bekanntesten Frühlingsboten.

1. Woher hat der Huflattich seinen Namen?

Hufblatt, Brustlattich und Ackerlatsche sind nur ein paar der vielen Namen unter denen der Huflattich gemeinhin bekannt ist. Die Namen Hufblatt und Huflattich lassen sich vom hufförmigen Aussehen der Blätter ableiten. Das im Deutschen gebräuchliche Wort „Lattich“ stammt in diesem Fall vom lateinischen Wort „lapaticum“ ab, das ursprünglich großblättrige Pflanzen bezeichnete. Die korrekte lateinische Bezeichnung für den Huflattich ist Tussilago farfara, die sich von den ebenfalls lateinischen Worten „tussis“ für Husten und „ago“ für vertreiben ableitet.

2. Wie sieht die Heilpflanze aus?

Die korbförmigen, gelben Blüten mit ihren vielen Zungenblüten sind sehr bekannt und erscheinen schon im Februar. Ihre Stiele besitzen zum Kopf hin leicht rötliche Schuppenblättchen. Die Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten und werden unter anderem von gefährdeten Schmetterlingsarten aufgesucht. Wenn die Blüten verblüht sind, bekommt der Huflattich seine gezähnten, großen Blätter. Das Laub der Pflanze kann eine Länge von 10 bis 20 Zentimeter haben. Die Blätter sind auf der Unterseite weich behaart und werden deshalb scherzhaft auch als Wanderers Klopapier bezeichnet. Der Huflattich verfügt unterirdisch über ein bis zu zwei Meter langes verzweigtes Wurzelwerk.

3. Kann der Huflattich mit anderen Pflanzen verwechselt werden?

Es ist Vorsicht geboten, denn der Huflattich kann wegen der Ähnlichkeit der Blätter mit dem Weißen Pestwurz verwechselt werden. Sie lassen sich vor allem in der Größe unterschieden, denn die Huflattichblätter sind kleiner als die des Pestwurzes und besitzen am Rand zudem Zacken. Auch der Alpendost trägt ähnliche Blätter wie der Huflattich. Der Huflattich muss vor der Anwendung unbedingt zuverlässig bestimmt werden um Leberschädigungen und andere Nebenwirkungen durch eine Verwechslung zu vermeiden. Wegen der gelben Blüten mit den kleinen Blütenblättern kann der Huflattich auch mit dem Löwenzahn verwechselt werden. Hier ist das wichtigste Unterscheidungsmerkmal, dass der Huflattich Blüten und Blätter nicht zeitgleich trägt.

4. Wo wächst der Huflattich?

Das Heilkraut kann nahezu überall gefunden werden und ist sowohl in Europa als auch in Afrika und einigen Teilen Asiens heimisch. Im Norden Amerikas ist er als invasive Pflanze ebenfalls zu finden. Auf dem Boden von Sandgruben, auf Erdhügeln und an Straßenböschungen wächst der Huflattich als eine der ersten Pflanzen und gilt deshalb auch als Pionierpflanze. Sein natürliches Vorkommen ist jedoch an den Ufern von Bächen und Flussläufen. Aufgrund seiner Vorliebe für feuchte Böden wird der Huflattich auch als Anzeigerpflanze für Staunässe angesehen.

5. Welche Teile der Heilpflanze werden genutzt?

Für die medizinische Anwendung werden vor allem die Blätter des Huflattichs genutzt. Meistens wird der Huflattich als Tee oder Tinktur angewendet. Äußerlich kann er auch als Badezusatz zur Anwendung kommen. Eine Besonderheit ist die traditionelle Anwendung des Huflattichs durch das Verbrennen der Blätter. Der Rauch soll eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben. Dies beschreibt unter anderem der Apotheker und Botaniker Tabernaemontanus aus dem 16. Jahrhundert. Bis heute werden die Blätter der Heilpflanze im britischen „Herbal Tobacco“ verwendet.

Die Wirkung von Huflattich

1. Huflattich gegen Husten

Das Heilkraut gilt seit der Antike als wirksames Hustenmittel und wird bei Erkrankungen der Atemorgane, sowie bei Heiserkeit, chronischer Bronchitis oder Asthma angewendet. Es wirkt im Mund- und Rachenraum reizmildernd und abschwellend, zudem ist es entzündungshemmend. Es beruhigt die Schleimhäute unmittelbar. Durch die Wirkstoffe des Huflattichs kann das Abhusten der bei einer Erkältung entstehenden Sekrete gefördert werden.

2. Das Heilkraut gegen Hautprobleme

In der Volksmedizin kommt der Huflattich auch äußerlich gegen verschiedene Hautprobleme zum Einsatz. Abszesse oder leichte Verbrennungen werden traditionell mit dem Heilkraut behandelt. Gegen eitrige Geschwülste empfahl schon Hippokrates dieses Heilkraut. Umschläge aus frischem Huflattich sollen zudem rheumatische Beschwerden lindern. Offene Geschwüre hat der Hydrotherapeut Kneipp ebenfalls mit einer Auflage frischer Huflattichblätter behandelt.

3. Huflattich für die Schönheit

Der Huflattich kann als Dampfbad für das Gesicht verwendet werden oder als Spülung für die Haare. Der Absud aus dem Heilkraut soll gegen fettige Haare und schuppige Kopfhaut helfen.

Die Nebenwirkungen von Huflattich

Der Huflattich ist eine seit Jahrhunderten in der Pflanzenheilkunde traditionell verwendete Pflanze. Dennoch weisen aktuelle Forschungen auf unerwünschte Nebenwirkungen durch die im Huflattich enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide hin. Die Alkaloide sind bei selbstangebauten und wild gesammelten Heilpflanzen zu finden und stehen unter Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen und leberschädigend zu wirken. Aus diesem Grund sollten die Bestanteile selbstgesammelter Pflanzen nur vier bis sechs Wochen im Jahr genutzt werden. In Deutschland gibt es zudem eine empfohlene Höchstaufnahmemenge pro Tag, die eingehalten werden sollte. Schwangere und Stillende sollten auf Huflattich verzichten und auch für die Behandlung von Säuglingen sollte das Kraut nicht genutzt werden – eine Absprache mit dem Arzt und Apotheker ist unbedingt nötig. Produkte, die in der Apotheke gekauft werden, stammen im Regelfall von Huflattich-Züchtungen, die keine Pyrrolizidinalkaloide aufweisen und gezielt angebaut werden. Diese Fertigprodukte, wie Säfte und Tees, gelten als sicher und unschädlich.

Die Wirkstoffe des Huflattichs

In der altbekannten Heilpflanze finden sich verschiedene Inhaltsstoffe mit verschiedenen Wirkungen auf die Gesundheit:

  • Die im Huflattich enthaltenen Schleimstoffe hüllen die Schleimhäute sanft ein und schützen sie. Auf diese Weise können Reize gemildert werden. Sie sorgen dafür, dass der Huflattich als hustenstillendes Mittel bekannt ist.
  • Polysaccharide spielen eine Rolle bei den Zellkontakten und ihrer Kommunikation, so können sie unter anderem Einfluss auf das Immunsystem des Körpers nehmen.
  • Die Gerbstoffe des Huflattichs können entzündungshemmend und zusammenziehend wirken, zudem sind sie in der Lage Gifte zu neutralisieren. Sie haben antibakterielle und antivirale Eigenschaften. Einer der in der Heilpflanze enthaltenen Gerbstoffe ist das Tannin, das eine adstringierende, sowie eine auswurffördernde Wirkung besitzt.
  • Im Huflattich sind zudem Saponine zu finden, die stärkende und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen können. Sie wirken ebenfalls schleimlösend.

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Die Informationen auf dieser Seite dienen lediglich der Erstinformation und werden nicht von Ärzten erstellt. Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht. Die von uns bereitgestellten Informationen ersetzen nicht den Gang zum Arzt oder Apotheker. Nur sie können eine fachkundige Diagnose stellen und bei der richtigen Dosierung helfen.

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