Das Schneiden einer Hecke ist nötig, um ihre eine ansprechende Form zu geben und sie neu austreiben zu lassen. So wird sie im Laufe der Zeit immer dichter und einige Pflanzen neigen dann auch vermehrt zur Blütenbildung. Zudem ist es wichtig, dass Beete, Wege und Nachbarsgrundstücke nicht von Hecken überwuchert werden. Wie der Schnitt durchgeführt wird, hängt maßgeblich von der jeweiligen Pflanzensorte ab. Einige Hecken wachsen eher frei und werden nur unauffällig ausgedünnt und gestutzt, während andere einen intensiven Formschnitt erhalten.
Wann sollte die Hecke geschnitten werden?
Es gibt zwei Arten eine Hecke zu schneiden. Beim Rückschnitt werden die Pflanzen stark zurückgeschnitten. Beim Formschnitt handelt es sich lediglich um eine Korrektur des bereits bestehenden Schnittes, bei dem vereinzelte Zweige gestutzt werden.
1. Kein Rückschnitt im Frühling und Sommer
Wer vor hat eine Hecke radikal zu beschneiden, sollte darauf in der Zeit von März bis Ende September verzichten. In dieser Zeit können in der Hecke Vögel ihre Nester gebaut haben und brüten. Das Bundesnaturschutzgesetzt verbietet in dieser Zeit extreme Rückschnitte.
2. Rückschnitt am besten im Winter
Viele Heckenpflanzen werden am besten während ihrer Vegetationsruhe im Winter geschnitten. Hier gilt es auf die Besonderheiten der jeweiligen Pflanzensorte Rücksicht zu nehmen. Die Ligusterhecke beispielsweise bevorzugt einen Schnitt im Winter. Andere immergrüne Hecken (auch die Nadelgehölze) benötigen einen Rückschnitt im Vorfrühjahr oder Herbst.
3. Das beste Wetter zum Form schneiden
Das in Form bringen einer Hecke ist das gesamte Jahr über erlaubt und sollte im Sommer bis spätestens August erfolgen. Späteres in Form schneiden kann dazu führen, dass die Hecke neu austreibt und die frischen Triebe durch die harten Wintertemperaturen zerstört werden. Im Sommer empfiehl es sich die Hecke an einem eher bedeckten Tag in Form zu bringen, damit die frisch geschnittenen Zweige nicht der starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Zumal es auch angenehmer für den Gärtnern ist, wenn er eine Hecke nicht in der Gluthitze eines Julitages in Form bringen muss.
Wie wird eine Hecke am besten geschnitten?
1. Kontrolle auf Vogelnester
Bevor mit dem Formschnitt der Hecke begonnen werden kann, sollte unbedingt nachgeschaut werden, ob Vogelnester zu finden sind. Wenn möglich sollte das Kürzen der Hecke dann um ein oder zwei Wochen verschoben werden bis die Vögel flügge sind.
2. Die perfekte Form wählen
Es gibt viele Formen in die eine Hecke gebracht werden kann. Sie können passend zum Stil des restlichen Gartens gewählt werden. Strenge geometrische Formen, sogenannte Topiaries, sind anspruchsvoller und erfordern etwas Know-How. Besonders bewährt hat sich ein Schnitt in der Trapezform, das heißt, die Hecke wird nach obenhin ausgedünnt und besitzt eine breitere Basis. Durch diese Schnittform bekommen alle Triebe ausreichend Sonnenlicht und verkahlen nicht.
3. Haupttrieb nicht verletzen
Der Haupttrieb der Heckenpflanze sollte so lange nicht verletzt werden bis die gewünschte Wuchshöhe erreicht ist.
4. Faden spannen
Um die Hecke in der richtigen Form gerade zu schneiden, kann das Spannen eines Fadens hilfreich sein.
5. Haut schützen
Gärtner sollten beim Heckenschneiden ihre Haut gegen die Sonneneinstrahlung schützen. Auch ein Hut kann ratsam sein um einem Sonnenstich vorzubeugen. Da einige Heckenpflanzen giftig sind und bei Kontakt zu juckenden Hautstellen führen können, sollten Gärtner eine entsprechende lange Kleidung tragen um sich gegen die Einflüsse zu schützen.
Welche Heckenschere ist die Richtige?
Besonders für das Zurückschneiden von Formschnitthecken kommt die Heckenschere zum Einsatz, die es in verschiedenen Varianten gibt. Heckenscheren eignen sich vor allem für kleinere und mittelgroße Pflanzen. Bei hohen Hecken können sie zum Einsatz kommen um die Seiten zu kürzen und die Pflanzen in Form zu bringen. Es können mehrere Rückschnitte pro Jahr erforderlich sein.
1. Normale Heckenschere
Die herkömmliche Heckenschere wird mit reiner Muskelkraft betrieben und eignet sich nur für kurze Heckenabschnitte. Sie erfordert viel Energie und Ausdauer.
2. Heckenschere mit Benzin
Heckenscheren mit Benzin sind flexibel einsetzbar, denn sie benötigen kein Kabel. Auch die Gefahr das Kabel aus Versehen zu durchtrennen besteht nicht. Allerdings sind die Heckenscheren durch den Benzintank meist schwerer und lauter. Dafür sind sie umso leistungsfähiger. Besonders für große Gärten ohne Stromanschluss in der Nähe sind sie geeignet.
3. Heckenschere mit Strom
Eine Heckenschere mit Strom eignet sich, soweit das Kabel reicht, auch für lange Heckenreihen, da sie weniger schwer ist und gut gehalten werden kann. Es gilt unbedingt darauf zu achten, das Kabel der Schere nicht aus Versehen zu durchtrennen. Elektrisch betriebene Heckenscheren sind zudem leiser als Heckenscheren mit einem Benzinmotor.
4. Heckenschere mit Akku
Die Vorteile einer Heckenschere mit Akku sind ihr leichtes Gewicht und, dass kein Kabel mitgeführt werden muss – man ist also unabhängig von der Stromversorgung. Allerdings halten die meisten Akkus von Heckenscheren nur für rund eine Stunde und sind damit für große Gärten oder lange Heckenreihen ungeeignet. Hier kann ein zweiter oder auch dritter Akku zum Tauschen Abhilfe schaffen.
5. Heckenschneider für hohe Hecken
Besonders hoch gewachsene Hecken können am besten mit einem Heckenschneider getrimmt werden. Mit ihm lassen sich die hohen oder auch sehr breite Hecken gut in der Höhe schneiden – nicht nur an den Seiten, sondern auch an den Spitzen, denn die meisten Heckenschneider lassen sich abwinkeln. Das Gerät ergänzt eine Heckenschere und sorgt für einen erweiterten Arbeitsraum ohne, dass der Gärtner auf Leitern steigen muss. So verhilft der Heckenschneider zu mehr Sicherheit.
Freiwachsende Hecken zurückschneiden
Freiwachsende Hecken, wie beispielsweise Blüten- oder Obsthecken, werden in den meisten Fällen lediglich ausgedünnt. Es werden nur einzelne Äste gekürzt. Dafür kommen je nach Stärke der Zweige Sägen oder Gartenscheren zum Einsatz. In vielen Fällen werden freiwachsende Hecken im Vorfrühling geschnitten, wenn die Vögel noch nicht begonnen haben zu nisten und die einzelnen Zweige gut erkennbar sind. Meist genügt ein Rückschnitt pro Jahr.