Hecke als Grundstücksgrenze – was gibt es zu beachten?

Hecken werden oft und gerne als Grundstücksgrenze eingesetzt – entweder im Garten als Begrenzung zum Nachbarn, als Abgrenzung zum landwirtschaftlichen Nutzland oder für den Vorgarten. Sie sind eine günstige und natürliche Alternative zu Zäunen, Mauern und Holzwänden. Die vielseitigen Gehölze bieten zudem viele Vorteile mit denen andere Materialien nicht begeistern können. Dennoch gibt es einige Regeln bei der Pflanzung von Hecken als Grundstücksgrenze zu beachten. Diese sollen vor allem ein friedvolles Zusammenleben mit dem Nachbarn unterstützen.

Welche Regeln gibt es für die Hecke zum Nachbarn?

Hecken gelten nicht als bauliche Einfriedungen und jedes Bundesland hat individuelle Regeln für die Pflanzung einer Hecke als Grundstücksgrenze zum Nachbarn. Gärtner sollten vor der Gartenplanung in Erfahrung bringen, wie die exakten gesetzlichen Vorschriften für die Grenzziehung und Begrünung durch Hecken aussehen.

1. Mindestabstand zwischen Hecke und Nachbargrundstück

Meist gilt es einen Mindestabstand zwischen Nachbargrundstück und Hecke einzuhalten. Dieser kann durch die Höhe der Hecke und die Pflanzensorte beeinflusst werden. Stark wachsende Pflanzen müssen meist weiter weg vom Nachbarszaun gepflanzt werden als kleinbleibende Sträucher. Unbedingt gilt es zu vermeiden, dass die Hecken unnötigen Schatten auf das Nachbarsgrundstück werfen oder der Gärtner in den Nachbargarten muss um seine Hecke zu stutzen, weil diese so nah am Zaun steht. Durch einen Blick in die kommunalen Vorschriften können Gartenbesitzer sich absichern und unnötigen Streit vermeiden. Ansonsten kann der Heckenbesitzer gezwungen sein, die zu nah am Nachbargrundstück gepflanzte Hecke entfernen oder stark kürzen zu müssen.

2. Überhängende Zweige vermeiden

Einige Pflanzen können sehr lange Zweige und Äste entwickeln, die dann über den Zaun in den Nachbargarten hängen. Dies sollte unbedingt vermieden werden. Herüberwehendes Laub gilt im Allgemeinen nicht als Beschwerdegrund, herüberfallendes Obst kann jedoch berechtigte Beschwerden nach sich ziehen. Wer sich von den überhängenden Zweigen gestört fühlt, muss seinen Nachbarn zunächst darauf hinweisen und ihm eine realistische Frist für die Entfernung setzen. Innerhalb dieser Zeit sollte der Nachbar die Zweige stutzen. Erst, wenn er dieser Aufforderung nicht nachkommt, darf man selbst die Säge anlegen und überhängende Äste ab der Grundstücksgrenze entfernen.

3. Die Wurzeln der Hecke wachsen über die Grundstücksgrenze

Wachsen die Wurzeln einer Hecke bis auf das Nachbargrundstück, können sie dort unter anderem Gehwegplatten anheben oder Rohrleitungen schädigen. Dann hat der Nachbar das Recht die Wurzeln bis zur Grundstücksgrenze zu kürzen. Allerdings muss tatsächlich eine Beeinträchtigung vorliegen.

Die Vorteile von Hecken als Grenze zum Nachbarn

Trotz der verschiedenen Regelungen für die Pflanzung von Hecken an der Grundstücksgrenze, bieten die „lebendigen Zäune“ viele Vorteile.

1. Sichtschutz

Hecken können einen hervorragenden Sichtschutz zum Nachbargrundstück oder im Vorgarten darstellen. Wer das gesamte Jahr über vor fremden Blicke geschützt sein möchte, sollte sich für eine immergrüne Pflanzenart entscheiden.

2. Lärmschutz

In den vielen Blättern der Hecke kann sich der Lärm fangen. Gesprächs- oder Verkehrsgeräusche und andere Lärmbelästigungen können so verringert werden.

3. Windschutz

An Straßen, am Rand großer Grundstücke oder wenn der Garten an ein freies Feld grenzt, können Hecken eingepflanzt werden. Sie spenden einen natürlichen Schutz vor dem Wind.

4. Rückzugsmöglichkeiten

Mit Hecken lassen sich kleine Wohlfühloasen zum Sonnen, für eine Parkbank oder einen Tisch und Stühle erschaffen. Sie sorgen für Privatsphäre und wirken dennoch natürlich.

5. Ökologische Vielfalt

Wo Hecken wachsen, können auch Tiere Schutz und Nahrung finden. Zudem können Kleintiere wie Igel durch die Hecken zwischen den Nachbargärten umherwandern und sich frei auf der Nahrungssuche bewegen. Hecken mit Blüten oder Beeren ziehen Schmetterlinge und Vögel an, das sorgt für einen lebendigen Garten in dem es immer etwas zu sehen gibt.

6. Sicherheit und Einbruchschutz

Hecken können auch eingesetzt werden, um Sicherheit zu schaffen. Durch einen besonders dichten Wuchs oder abwehrende Dornen können sie Einbrecher abhalten. Bevorzugt werden hier Pflanzen wie die Stechpalme oder der Feuerdorn eingesetzt. Die Stechpalme, botanisch Ilex genannt, begeistert nicht nur durch ihre ansprechende Farbgebung der Blätter und Beeren. Sie besitzt auch je nach Sorte sehr starke Dornen und kann eine bis zu zwei Meter hohe, schwer durchdringbare Hecke erschaffen. Der Feuerdorn kann eine Höhe von bis zu sechs Metern erreichen und wächst sehr dicht mit starken Dornen. Er kann nicht nur Schutz vor Einbrechern bieten, sondern auch einheimischen Vogelarten ein Zuhause sein und sie vor Katzen und Mardern schützen. Deswegen gilt der Feuerdorn mit seinen farbenfrohen Beeren auch als Vogelschutzgehölz.

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