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Vogelbeere erkennen und nutzen

Die Vogelbeere ist vor allem wegen ihrer rot leuchtenden Früchte bekannt. Der laubtragende Baum, auch unter dem Namen Eberesche geführt, zählt zur Gattung der Mehlbeeren. Verbreitet ist das Gewächs fast in ganz Europa von der Eismeerküste bis nach Griechenland. Ihre Verbreitung beruht zu großen Teilen auf ihrer Anspruchslosigkeit, die Bodenqualität betreffend. So ist sie sowohl an Waldrändern, Gebirgen und auf Brachflächen zu finden, wie auch als Wallheckenpflanze im Norden Deutschlands. In der Mythologie nimmt die Eberesche eine besondere Position ein. Bei den Germanen galt der Baum als heilig, denn er war Thor, dem Schützer von Midgard, geweiht. Auch den Druiden der Kelten war die Vogelbeere heilig. Sie galt als Lebensbaum und wurde bevorzugt an besonderen Stellen, wie Orakelplätzen, eingepflanzt.

Vogelbeere richtig erkennen und bestimmen

Im Garten lässt sich die Vogelbeere meist recht leicht kultivieren, da sie sehr anspruchslos und witterungsfest ist – Frost und Wind können ihr nur wenig anhaben. Das Laub, das im Winter abfällt, zersetzt sich schnell und wird zu nährstoffreichem Humus. In Städten wird das Kleinobstgewächs inzwischen gern gepflanzt, da es die Autoabgase verträgt (Stadtklimafest). Für Schnitzarbeiten eignet sich das Holz der Eberesche übrigens hervorragend. An verschiedenen äußeren Erkennungsmerkmalen lässt sich der Vogelbeerbaum zuverlässig bestimmen. Zu ihnen zählen unter anderem:

1. Höhe von Ebereschen

Der Vogelbeerbaum kann im Durchschnitt eine Höhe von bis zu 15 Metern erreichen.

2. Erscheinungsbild des Vogelbeerbaumes

Die Äste in der Krone der Eberesche wachsen vom Stamm aus schräg nach oben, so dass der Baum eine lockere Form besitzt. Sie erscheint rundlich oder oval.

3. Rinde des Baumes

Die Rinde des Vogelbeerbaumes ist glatt und leicht glänzend. Im Laufe der Alterung der Pflanze verändert sie ihre Farbe von einem Grau mit frischer grüngelber Note zu einem matten Grau, dass auch kleine Furchen aufweist.

4. Blüten der Vogelbeere

Die Blütenknospen der Eberesche besitzen ein dunkles Violett, während die anziehenden Blüten sich ab Mai in einem strahlenden Weiß zeigen.

5. Laub der Eberesche

Die Blätter besitzen einen durchgehenden Stiel an dessen Seiten sich jeweils gegenüber eiförmige, kleine Blätter befinden. Die Ränder des Laubes sind gezahnt. Die Oberseite des Laubes besitzt ein frisches Grün, während die Unterseite einen leichten Flaum aufweist, der ein mattes Graugrün zeigt. Zur kalten Jahreszeit verliert die Eberesche ihr Laub.

6. Früchte der Vogelbeere

Im späten Sommer reifen die roten, runden Vogelbeeren heran, die in kleinen Ansammlungen an den Zweigen gedeihen. Sie können sich bis in den Winter am Baum halten.

7. Verwechslungsgefahr

Verwechselt werden kann die Vogelbeere unter anderem mit dem Speierling. Dieser ist in Europa jedoch recht selten geworden. Am leichtesten ist die Unterscheidung, wenn sich die violetten Winterknospen der Eberesche zeigen.

Die Vogelbeere im Garten für Vögel und Insekten

Im Garten bietet die Vogelbeere neben ihrem ansprechenden Aussehen auch vielen Tieren Schutz und Nahrung. Vögel und Kleintiere laben sich gerne an den farbenfrohen Früchten der Eberesche. Beliebt ist sie unter anderem bei Eichhörnchen, Füchsen, Dachsen, Feldmäusen, Rehen, Rotkehlchen und Singdrosseln. Insgesamt leben und fressen am Vogelbeerbaum laut Forstbotanik der Universität Freiburg 63 unterschiedliche Vogelarten. Im Frühling ziehen die nektarführenden Blüten viele Insekten an und gelten als Bienenweide. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) gibt an, dass rund 70 verschiedene Insektenarten in und an der Vogelbeere leben.

Ist die Vogelbeere giftig?

Vogelbeeren enthalten Parasorbinsäure, die beim Verzehr größerer Mengen und ungekochter Früchte zu Magen- und Darmproblemen, sowie Reizungen der Schleimhäute und Rauschzuständen führen kann und als leicht giftig für den Menschen gilt. Vom rohen Verzehr der Früchte ist somit abzuraten. Auch Haustiere sollten die Früchte nicht verspeisen. Die gekochten Beeren der Eberesche sind jedoch nicht mehr giftig, da die Säure durch das Kochen abgebaut wird. Der Geschmack der Beeren ist im rohen Zustand herb und bitter, beim Kochen verliert sich dies etwas.

In der Volksmedizin und in traditionellen Rezepten findet die Vogelbeere wegen ihrer Inhaltsstoffe Verwendung:

  • Vitamin C ist in den Vogelbeeren in großer Menge zu finden. Aus diesem Grund wurden die Früchte früher gegen Skorbut eingesetzt.
  • Provitamin A gibt den Früchten ihre Farbe und kann als Antioxidant wirken.
  • Sorbit, der Zuckerersatz für Diabetiker, wurde zu Beginn aus Vogelbeeren gewonnen.

Bekannt ist die Vogelbeere als Zutat für Konfitüre oder alkoholische Spezialitäten. In der Naturheilkunde kommt sie zudem bei verschiedenen Beschwerden wie Gicht, Rheuma oder Bronchitis zum Einsatz. Die Gerbstoffe, die für den bitteren Geschmack der Früchte sorgen, werden in der Volksmedizin bei Beschwerden im Verdauungstrakt eingesetzt.

Giftige Beeren im Garten

Während die Vogelbeere weniger gefährlich ist, als ihr Ruf vermuten lässt, sind andere Früchte durchaus schädlich und können beim Verzehr zu schweren Vergiftungen führen. Besonders schwierig wird es, wenn die giftigen Früchte den bekannten, essbaren Beeren ähnlich sehen und eine Verwechslungsgefahr besteht. Ohne vorherige, eindeutige Bestimmung sollten die Früchte von Beerensträucher nicht als essbar eingestuft werden. Besonders Kinder sind gefährdet sich eine versehentliche Vergiftung durch unbekömmliche Beeren zuzuziehen. Sie sollten geschützt und über die Gefahren aufgeklärt werden.

Giftige Beeren sind unter anderem:

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Die giftigen Beeren der Eibe (bot. taxus) werden gerne verwechselt

1. Eibe

Die giftigen roten Beeren der Eibe locken mit einer attraktiven Färbung und einem süßen Geschmack, doch der Kern der Früchte ist giftig. Ein trockener Mund, dunkelrot gefärbte Lippen, ein blasses Gesicht, Magenbeschwerden und Herzrasen können die Symptome einer Vergiftung sein. In großen Mengen verzehrt können die Auswirkungen der Giftstoffe lebensgefährlich sein.

 

2. Tollkirsche

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Die Beeren werden häufig mit der Heidelbeere / Blaubeere verwechselt.

Dunkelblau und kugelrund – die giftigen blauen Beeren der Tollkirschen ähneln den Heidelbeeren. Da sie süß schmecken, fällt die Verwechslung mitunter erst recht spät auf. Folgen einer Vergiftung können unter anderem Halluzinationen und Herzrasen sein.

 

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Die Beeren der Heckenkirsche werden gerade von Kindern gerne im Vorbeigehen vom Strauch gepflückt und gegessen.

3. Heckenkirsche

Heckenkirschen können eine rote oder schwarze Färbung aufweisen und lassen sich ganz einfach im Vorbeigehen vom Strauch ziehen. Besonders Kinder können so an die giftigen, erbsengroßen Beeren gelangen. Magen-Darm-Beschwerden sind meist die Folge des Verzehrs. Auch von den dunklen Beeren der Ligusterhecke geht diese Gefahr aus.

 

4. Kirschlorbeer

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Die kleinen schwarzen Beeren des Kirschlorbeer sorgen für Beschwerden in Margen und Darm

Der Kirschlorbeer bildet im Herbst kleine Früchte aus, die für Beeren gehalten werden können. Vergiftungserscheinungen sind unter anderem Magen-Darm-Beschwerden, ein roter Kopf, Schwindel bis hin zur Bewusstlosigkeit.

5. Rauschbeere

Leicht zu verwechseln mit der Heidelbeere ist auch die Rauschbeere. Die Beere soll psychotrope Substanzen beinhalten und kann verschiedene Symptome, wie Schwindel und Erbrechen, hervorrufen.

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