Schädlingsbekämpfung

Schädlingsbekämpfung im heimischen Garten

Saftig grüne Blätter, eine üppige Blütenpracht oder schmackhaftes Obst – Gartenbesitzer geben sich viel Mühe bei der Pflege ihrer Grünanlage und werden durch ein gesundes Pflanzenwachstum belohnt. Immer wieder schleichen sich jedoch Schädlinge ein, die die Bemühungen zunichtemachen können. Tiere und Insekten, die als Schädlinge bezeichnet werden, richten einen wirtschaftlichen Schaden an und können durch eine durchdachte Schädlingsbekämpfung dezimiert oder abgewehrt werden.

Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung

Für die Schädlingsbekämpfung kommen in der modernen Gartenpflege verschieden Mittel zum Einsatz.

1. Technische, mechanische oder physikalische Maßnahmen

Diese Mittel sollen die Schädlinge durch verschiedene Ein- oder Vorrichtungen davon abhalten, die Pflanzen zu erreichen. Ein bekanntes Beispiel ist der Schneckenzaun, der durch seine Bauart dafür sorgt, dass die Schnecken ihn nicht überwinden können. Zu den technischen Mitteln in der Schädlingsbekämpfung zählen die Fallen für Insekten oder andere Schmarotzer im Garten. Eine Falle für Schnecken ist beispielsweise das Aufhängen feuchter Jutebeutel in denen sie sich gerne sammeln. Aus der Biotechnologie stammen Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen wie Resistenzzüchtungen oder Pheromonfallen.

2. Biologische Schädlingsbekämpfung

In der biologischen Schädlingsbekämpfung werden gezielt andere Tier- oder Insektenarten eingesetzt, um eine Schädlingspopulation zu minimieren. Dies können entweder Fressfeinde sei, die die Schädlinge jagen, oder Parasiten, die sie schädigen. Die ersten Schritte hierfür sind leicht durchzuführen. Beispielsweise indem im Garten durch den Einsatz bestimmter Lockpflanzen und Rückzugsmöglichkeiten eine hohe Attraktivität für die entsprechenden Fressfeinde geschaffen wird. Auf großen Flächen können mitunter auch Nützlinge ausgesetzt werden, die gezüchtet wurden. Hier gilt es verschiedene Sicherheitsmaßnahmen zu beachten. Pilze, Viren oder Bakterien können den Schädlingen ebenfalls zu Leibe rücken.

3. Chemikalien

Verschiedene Chemikalien wie Insektizide, Akarizide, Rodentizide oder Larvizide können eingesetzt werden um Insekten, Larven oder Nagetieren zu dezimieren. Ihre Wirkstoffe können sehr unterschiedlich sein. Ein Einsatz im heimischen Garten sollte mit Vorsicht und Sachkunde durchgeführt werden.

Welche Schädlinge gibt es im Garten?

Im Folgenden stellen wir die bekanntesten schädlichen Insekten und Säugetiere im Garten vor.

1. Nacktschnecken

Die Nacktschnecken gehören wohl zu den unbeliebtesten Bewohnern eines Gartens. Je feuchter die Witterung, umso zahlreicher erscheinen sie. Die Tiere sind sehr gefräßig und können binnen 24 Stunden fast das Dreifache ihres Gewichtes an Nahrung verspeisen. In einem Gemüsegarten können Schnecken verheerende Schäden anrichten.

2. Blattläuse

Alleine im mittleren Europa gibt es 850 verschiedene Arten von Blattläusen. Die kleinen Insekten laben sich mit Hilfe eines Stechrüssels am Saft der Pflanzen. Sie werden von Hobbygärtnern wie Profis gleichermaßen gefürchtet. Da die Blattläuse den Pflanzen die Nährstoffe entziehen, können diese sich schlechter entwickeln oder sogar eingehen. Der flüssige Honigtau, den die Blattläuse ausscheiden, ist zudem ein guter Nährboden für Pilzansiedlungen. Diese schädigen die Pflanze ebenfalls. Verschiedene für Pflanzen schädliche Viren können über die Blattläuse übertragen werden. Hier geht es zum Ratgeber-Artikel „Blattläuse bekämpfen“.

3. Schildlaus

Zu den Blattläusen zählen die Schildläuse, die sich auf verschiedene Pflanzengruppen spezialisiert haben. Einige Arten sind in der Lage eine bittere, übelriechende Flüssigkeit abzusondern. Auch die Schildläuse leben vom Saft der Pflanzen und können diese nachhaltig schädigen.

4. Spinnmilben

Die sehr kleinen Milben können Blätter und Triebe von Pflanzen befallen. Sie bilden kleine Netze an den Pflanzen aus, sind jedoch im Allgemeinen nur sehr schwer zu erkennen. Sie saugen ebenfalls den Zellsaft aus den Pflanzen und schädigen diese. Einige Spinnmilbenarten können eine rote Körperfarbe besitzen.

5. Kartoffelkäfer

Der Kartoffelkäfer besitzt eine auffällige, schwarz-gelbe Zeichnung auf seinem Panzer und kann bis zu 1,5 Zentimeter groß werden. Wie der Name vermuten lässt, ernähren sich die Kartoffelkäfer hauptsächlich von der Kartoffelpflanze, aber auch andere Nachtschattengewächse wie Paprika, Tomatenpflanzen oder Auberginen können in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Käfer fressen ihre Blätter und können dafür sorgen, dass große Anbauflächen vernichtet werden.

6. Weiße Fliege

Die Gewächshaus-Weiße Fliege ist eine rund 1,5 Millimeter große Lausart, die wie eine Fliege aussieht und einen hellen Körper besitzt. Sie sind vor allem in Gewächshäusern, Wintergärten oder als Schädlinge auf Zimmerpflanzen zu finden, denn sie vertragen die winterliche Kälte nicht besonders gut. Sie bevorzugen feuchte, warme Stellen und richten dort vor allem durch ihre Honigtauausscheidungen Schaden an, da dieser eine Basis für Schimmelpilze legt.

7. Ameisen

Ameisen spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem und gelten als Nützlinge. Dennoch werden sie von einigen Gärtnern als lästiges Problem angesehen, denn ihre Leibspeise ist der Honigtau der von einigen Blattlausarten produziert wird. Die Ameisen „melken“ die Läuse und beschützen diese vor Fressfeinen, was die Blattlauspopulation an einer Pflanze verstärken kann. Zudem siedeln sich Ameisenkolonien gerne unter Terrassensteinen oder Wegplatten an und dringen unter Umständen auch in Häuser ein. Lesen Sie hierzu den Artikel „Ameisen bekämpfen -die nützlichen Schädlinge“

8. Wühlmaus

Wühlmäuse gelten als gefürchtete Schädlinge im Garten, denn sie fressen viel und wühlen sehr stark – verschiedenste Blumenzwiebeln, StaudenGemüse oder die Wurzeln von Obstbäume und Zierpflanzen können ihnen zum Opfer fallen. Ein Befall ist unter anderem daran zu erkennen, dass Pflanzen ohne ersichtlichen Grund umfallen oder welken, Beete untergraben werden oder am Gemüse (bevorzugt Möhren) Bissspuren zu finden sind.

Schädlingsbekämpfung – was muss beachtet werden?

1. Schädlinge bekämpfen, Nützlinge schützen

Für die Schädlingsbekämpfung sollten Gärtner unbedingt bedenken, dass mit dem Kampf gegen die unerwünschten Insekten auch nützliche Tiere zu Schaden kommen und die Vielfalt im Garten empfindlich beeinträchtigt werden kann. Dass Tiere als Schädling bezeichnet werden, beruht übrigens auf ihren negativen Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Erfolge (wie z. B. die Erntemenge) und nicht auf einer Bezeichnung aus der Biologie.

2. Vorsicht beim Einsatz von Chemikalien

Beim Einsatz von insektenvernichtenden Chemikalien ist Vorsicht geboten. Einige Mittel können beispielsweise auch giftig auf Haustiere wie Hunde und Katzen wirken. Ein biologischer Pflanzenschutz ohne den Einsatz von Chemie sollte, wenn möglich, bevorzugt werden um Nützlinge, Haustiere und die Umwelt zu schonen.

3. Sicherheit bei der Schädlingsbekämpfung

Ein unsachgemäßer Gebrauch von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln kann für den Anwender negative gesundheitliche Folgen haben die bis hin zu Vergiftungserscheinungen reichen können.

Wie kann man einem Schädlingsbefall vorbeugen?

Wenn Schädlinge Pflanzen beeinträchtigen oder gar für deren Absterben sorgen, ist dies meist ein Indikator dafür, dass die Pflanze bereits zuvor schwach war. Diese Anfälligkeit kann verschiedene Ursachen haben. Einige Maßnahmen können helfen, einem Schädlingsbefall vorzubeugen:

1. Einen passenden Standort wählen

Pflanzen sollten an einem für sie geeigneten Standort gepflanzt werden, um sich stark und kräftig zu entwickeln. Auch gilt es die Pflanzabstände einzuhalten, damit die Gewächse sich entfalten können. Eine Mischkultur ist der Monokultur vorzuziehen um es den Schädlingen so schwer wie möglich zu machen. Die gleiche Pflanzenart sollte nicht immer am selben Standort gepflanzt werden um eine einseitige Belastung und Auszehrung des Bodens zu vermeiden – so kann er genügend Nährstoffe bereithalten.

2. Hochwertiges Saatgut zur richtigen Zeit einsetzen

Die Qualität des Saatgutes bildet die Basis für ein gesundes Pflanzenwachstum. Es muss ebenfalls darauf geachtet werden, dass das Saatgut fachmännisch aufbewahrt wird. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Saatzeit gelegt werden: in einigen Fällen lässt sich ein Befall umgehen, wenn die Saatzeit sich nicht mit der aktiven Zeit der Schädlinge überkreuzt. Hierzu könnten Sie die Artikel in der Kategorie „Saatgut“ interessieren.

3. Die richtigen Nährstoffe für Pflanzen

Um einem Schädlingsbefall vorzubeugen müssen die Pflanzen kräftig sein, dafür benötigen sie auf die jeweilige Art abgestimmte Nährstoffe. Diese können durch verschiedene biologische Wirkstoffe vom organischen Dünger über Mineraldünger bis zur Gründüngung und Kompost beigebracht werden. Erhalten Pflanzen alles, was sie benötigen, können sie selbst eine bessere Abwehr gegen Schädlinge aufbauen.

4. Die richtige Pflege der Pflanzen

Die meisten Pflanzen danken eine gute Pflege wie einen regelmäßigen, artgerechtem Schnitt mit besserer Gesundheit. Im Handel sind zudem Pflanzenstärkungsmittel zu finden. Sie helfen den Pflanzen auf natürliche Weise durch eine Erhöhung der Bakteriendichte ihre Blätter unempfindlicher gegen Schädlinge zu machen.

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