Schatten-Nadelgehölze

Koniferen für Schatten und Halbschatten: Nadelgehölze für den absonnigen Garten

Wir kennen Nadelbäume aus den Bergen, und aus den Randgebieten der bewaldeten Welt, aus Skandinavien oder vielleicht aus Kanada. Hier sind die zähen Bäume Kälte und Wind ausgesetzt. Licht bekommen sie meist genug. Deshalb gibt es nur eine gewisse Auswahl an wirklich schattenverträglichen Nadelgehölzen. In dieser Rubrik haben wir robuste Gehölze, die halbschattig bis schattig stehen können, für dich zusammengefasst.

Viele dieser immergrünen Gartenpflanzen genießen besonders in jungen Jahren den Schutz vor Sonne, zu starkem Wind oder Hitze, den ein halbschattiger Standort ihnen bietet. Als "großes" Nadelgehölz, dessen Spitzen vielleicht inzwischen dem Schatten entwachsen sind, ist es dann völlig winterhart und trotzt dem Wetter unbeeindruckt.

Alle Schatten-Nadelgehölze in dieser Rubrik kannst du in jedem Fall an einen halbschattigen Standort setzen. Ist dein Garten besonders dunkel und bekommt nie direkte Sonne, so kannst du diesen Standortnachteil für viele Nadelbäume durch einen guten Boden mit gleichmäßiger Wasserversorgung wettmachen.

Taxus baccata: Die Eibe ist einmal mehr der Baum der Wahl. Zwar ist sie streng genommen keine Konifere, also kein Zapfen tragender Baum, sondern hat rote, weiche Beeren. Ihre Blätter sind jedoch zu dunkelgrünen Nadeln umgeformt und dabei wunderbar weich. Eiben sind sowohl schattentolerante als auch sonnig bis halbschattig wachsende Bäume und Sträucher. Ihre Schnittverträglichkeit ist fast unübertroffen. Wir bieten eine große Auswahl an Eiben an, säulenförmig wie die zitronengelbe Säuleneibe David oder als wüchsige Heckenpflanzen wie die Europäische Eibe, die geschnitten zum Formgehölz und ungeschnitten zu einem mächtigen Busch wird. Als in Europa einheimisches Gewächs passt sie in den heimischen Garten. Die Kisseneibe mit ihrer kriechenden Wuchsform wächst als Bodendecker, und die kleine Schwarzgrüne Eibe gedeiht auch dekorativ als Kübelpflanze links und rechts der Haustür.

Lebensbaum: Thuja occidentalis: Dieser sowohl Sonne als auch Halbschatten vertragende Strauch ist pflegeleicht und eignet sich für eine Hecke fast beliebiger Wuchshöhe. Thuja hat von sich aus einen kegelförmigen oder runden Wuchs und bedient eine Farbpalette von Grüngelb bis Blaugrün. Die Sorte Golden Smaragd bringt mit ihrem goldgrünen Spitzkegel Licht in dunkle Ecken und sieht auch im Kübel sehr vornehm aus.

Abies, die Tanne: Manche Arten und Sorten unserer so vertraut wirkenden Tanne sind mit interessanten Wuchsformen und frischen grünen Nadeln nicht nur als Weihnachtsbäume interessant. Der Nadelbaum eignet sich auch als Solitär, Sichtschutz oder Nadelhecke. Folgende Tannenarten vertragen zumindest Halbschatten:

• Abies balsamea 'Piccolo', die Zwerg-Balsamtanne: Diese langsam wachsende Zwergform der Balsamtanne passt wunderbar in kleine, nicht so sonnige Gärten oder auch schon in kleinere Kübel mit etwa 15 Litern Erde. 
• Abies nordmannina, die Nordmanntanne: Anfangs noch ein kleiner Nadelbaum aus der Baumschule, könnte sie als Weihnachtsdeko dienen und dann buschig als großer stattlicher Baum in deinem Garten weiterleben. Der Tiefwurzler mag gerne etwas feuchtere Luft und bleibt dann sehr gesund bis ins hohe Alter.
• Abies procera, die blaue Edeltanne, eignet sich mit ihren schönen Zapfen und ihrem bogigen Wuchs für größere Gärten und Parks. Sie mag den Boden leicht sauer und wird gerne zum großen Baum.
• Abies koreana, unsere Zwerg- Koreatanne, gibt es in Grün, Silbern und in kugelförmig. Der kleine süße Baum hat immer eine einnehmende Gestalt und verleitet vielleicht deine Kinder dazu, darunter Zwergenlandschaften zu bauen. Er trägt hübsche Zapfen und wird, wenn er groß ist, maximal 2,50 m hoch.

Die Japanische Schirmtanne ist nicht wirklich eine Tanne. Sciadopitys verticillata wächst kegelförmig und trägt hübsche, sternchenartige Doppelnadeln. Die Sorte Green Diamond wird etwa 8 m hoch und 2 m breit und ist gut winterhart. Die Schirmanne ist in Japan ein heiliger Tempelbaum.

Die Hemlocktanne Tsuga canadiensis wird als einer der schattenverträglichsten Arten von Nadelgehölzen genannt. Sie trägt eine weiche, immergrüne Belaubung und eiförmige Zapfen. In unserem Shop findest du die Wildart sowie zwei Zwergformen für den kleinen Schattengarten.

Weitere Arten und Sorten, die Halbschatten oder Schatten vertragen, sind die Kiefer, und zwar in den Arten Pinus mugo, die aus der Latschenkiefer entstandene Zwerg-Heckenkiefer, Pinus sylvestris, die gemeine Kiefer, die anpassungsfähige Schlangenhautkiefer Pinus heldreichii und Pinus parviflora, die Japanische Zwergmädchenkiefer.

Auch die als Hecke beliebte Gattung der Scheinzypresse oder Gartenzypresse (Chamaecyparis) ist durchaus im halbschattigen Garten pflanzbar und gilt als besonders trockenheitsresistent. Scheinzypressen sehen ähnlich aus wie Thuja, und die Sorten sind in Farbe, Wuchshöhe und Form ebenfalls sehr vielfältig.

Schatten-Nadelgehölze pflanzen: Pflanzzeit und Pflegetipps

Die wichtigsten Punkte sind hier wie bei jeder Pflanzung die Wahl des Standortes, eine gute Bodenvorbereitung und ausreichende Pflanzabstände. Nimm dir Zeit, deinen Garten auszumessen und in unserem Shop die an den Pflanzen vermerkte Wuchsbreite zu lesen. Für eine dichte Hecke lassen sich Gehölze etwas enger setzen. Um ihre besondere Wuchsform schön zeigen zu können, brauchen sie jedoch ihren Platz.

Nadelgehölze sind meist Flachwurzler. Das kommt ihnen bei felsigem Untergrund zu Gute. Sie sind dadurch jedoch meist anfälliger für Trockenheit. Staunässe vertragen die meisten Pflanzen nicht. Sorge also für einen tief gelockerten Boden, in dem Wasser gut abläuft und die Wurzeln, die in die Tiefe wachsen möchten, das auch schaffen. Je tiefer eine Pflanze wurzelt, desto mehr Wasser und Nährstoffe kann sie finden. Und ein gut versorgter Busch oder Baum braucht wenig Pflege.

Ein lebendiger Boden stellt der Pflanze die benötigten Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kali, aber auch Magnesium und Kalk sowie viele Spurenelemente in guter Ausgewogenheit zur Verfügung. Der lebendigste Dünger ist guter, duftender Kompost, er bringt Nährstoffe und Bodenleben mit. Füge etwas davon an jede Pflanzstelle dem Boden hinzu. Nadelbäume brauchen häufig noch etwas zusätzliches Magnesium, damit die Nadeln nicht braun werden. Koniferendünger enthält deshalb einen besonders hohen Magnesium-Anteil. Er kann bei der Pflanzung und jährlich im Frühling gegeben werden.

Pflanzzeit: Optimal ist es, Nadelgehölze im Spätsommer zu pflanzen. Dann entwickeln sie vor dem Winter noch ein ausreichendes Wurzelsystem, um ihre immergrünen Nadeln auch im Winter versorgen zu können. Viele Koniferen leiden im Winter, wenn es kalt, sonnig und windig ist, unter Trockenheit. Die Pflanzung getopfter Gehölze ist zu jeder Jahreszeit möglich, wenn du ausreichend gießt.

Bewässerung: Der Wasserbedarf der meisten Nadelgehölze ist nicht besonders groß. Zum Anwachsen brauchen sie aber wie jede Pflanze erst einmal eine gute Versorgung. Wenn zwischen den einzelnen Wassergaben einige Tage vergehen, wurzeln die Gehölze tiefer. Um einen Garten in besonders trockenen Zeiten feucht zu halten, ist eine Tropfbewässerung das wasser- und arbeitssparendste System, verursacht jedoch Kosten und Aufwand bei der Anschaffung. Wer Gehölze mit der Gießkanne gießt, kann Regenwasser nutzen und den Brausekopf abnehmen. Gießen am Morgen oder Abend reduziert die Verluste durch Verdunstung.

Schnitt: Über den Schnitt entscheidet die Schnittverträglichkeit deiner Schatten-Nadelgehölze sowie dein persönlicher Geschmack. Große Eingriffe in Hecken und Bäume sind nur von Anfang Oktober bis Ende Februar erlaubt, da im Frühling und Sommer auf die Brut- und Setzzeit der Tiere Rücksicht genommen werden muss. Ein vorsichtiger und leiser Schnitt von Hand ist auch im Juli möglich. Im Spätsommer verheilen die Wunden am Holz am Schnellsten. Den schönsten Aufbau erhältst du bei jedem Gehölz, wenn du in Ruhe schaust, was weg soll und die Äste direkt am Ansatz mit einer scharfen Säge oder Schere glatt abschneidest. Es sollten weder Stümpfe noch große Wunden entstehen. Formschnittscheren dienen nur zum "Frisieren" von weichen, grünen Nadeln.

Auch für deinen schattigen Garten gibt es endlose Möglichkeiten, Nadelgehölze zu pflanzen. Genieße dein eigenes Reich hinter deiner Hecke, freu dich an niedlichen Zwergbäumchen und gib den Amseln in der Tanne einen Platz zum Abendgesang!