Rosen richtig schneiden: So bleiben Deine Lieblinge gesund und blühfreudig
Rosen benötigen regelmäßige Pflege, um ihre volle Blütenpracht zu entfalten. In diesem Beitrag zeigen wir Dir, wann und wie Du Rosen fachgerecht schneidest – für gesunde Pflanzen und reiche Blüte.

Damit Deine Rosen Jahr für Jahr in voller Pracht erblühen, ist ein gezielter Rückschnitt unerlässlich. Der Schnitt unterstützt die Pflanze nicht nur beim Neuaustrieb, sondern trägt entscheidend zur Gesundheit und Vitalität bei. Ohne regelmäßige Pflege würden Rosen zwar äußerlich wachsen, aber zunehmend vergreisen – mit dünn ausgebildeten Trieben und kahlen Stellen im unteren Bereich. Zudem steigt das Risiko für Krankheiten und Schädlingsbefall.
Der richtige Zeitpunkt für den Rosenschnitt
Der Hauptschnitt erfolgt im zeitigen Frühjahr, etwa im März oder April. Eine hilfreiche Faustregel: Wenn die Forsythien blühen, ist der richtige Zeitpunkt für den Schnitt gekommen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Frostgefahr meist vorüber, und die Rosen treiben bald neu aus.
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Soll eine Rose stark ausgelichtet werden, kann der Schnitt bereits im Februar oder frühen März erfolgen.
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Einmalblühende Rosen werden hingegen erst nach der Blüte geschnitten, da ein Frühjahrsschnitt die Blühtenbildung verhindern würde.

David Austin-Rose 'Judi Dench'
Grundregeln für den Rosenschnitt
Unabhängig von der Rosenklasse gelten einige Grundsätze:
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Kranke und abgestorbene Triebe werden bis ins gesunde, weiße Holz zurückgeschnitten.
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Dünne, schwache Triebe werden stark eingekürzt.
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Sich kreuzende Triebe sollten entfernt werden, um Reibung und Verletzungen zu vermeiden.
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Triebe werden auf 3 bis 5 Augen zurückgeschnitten. Das sogenannte "Auge" ist die Stelle, aus der neue Triebe austreiben.
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Der Schnitt erfolgt etwa 0,5 cm schräg über einem nach außen gerichteten Auge, damit die Pflanze sich nach außen entwickelt.
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Verwelkte Blätter und alte Blüten solltest Du regelmäßig entfernen, damit die Rose ihre Energie in neue Blüten investieren kann.

Historische Ramblerrose 'Bobby James'
Die richtige Gartenschere
Für einen sauberen Schnitt ist das passende Werkzeug entscheidend:
Bypass-Schere:
- Zwei Klingen gleiten aneinander vorbei, wie bei einer Haushaltsschere
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Ideal für weiche und grüne Triebe
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Vermeidet Quetschungen, da der Schnitt präzise und sauber erfolgt
- Benötigt mehr Kraftaufwand
Amboss-Schere:
- Eine schneidende Klinge trifft auf eine glatte Metalloberfläche
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Höheres Risiko für Quetschungen und Rindenverletzungen
- Gute Kraftübertragung, aber für Rosen nur bedingt empfehlenswert
Was ist ein Steckholz?
Ein Steckholz ist ein verholztes Triebstück der Rose ohne Blätter, welches ab Herbst oder Winter geschnitten wird.
Schnittanleitungen für verschiedene Rosenklassen

Stammrose 'The Fairy'
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Starker Rückschnitt fördert den Austrieb
- Alte Triebe bodennah entfernen
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Ältere Triebe auf 4–6 Augen, schwächere auf 3–4 Augen kürzen
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Gesamthöhe nach Schnitt: 20–30 cm
Zwerg- und Kleinstrauchrosen
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Zwergrosen auf 10–15 cm einkürzen, halbkugelige Form anstreben
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Kleinstrauchrosen um die Hälfte kürzen
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Radikalschnitt bis 20 cm nur alle drei Jahre
Einmalblühende Strauchrosen
- Kein Schnitt im Frühjahr
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Nur kranke oder beschädigte Triebe entfernen
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Maßvoll einkürzen, ca. ein Drittel der Länge
- Alte Triebe (über vier Jahre) an der Basis entfernen
- Fünf Gerüsttriebe erhalten
Einmalblühende Kletterrosen & Ramblerrosen
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Nach der Blüte (Ende Juni): Seitentriebe um die Hälfte kürzen
- Alte, blütenarme Triebe bodennah entfernen
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Im Frühjahr: Seitentriebe auf 2–4 Augen zurückschneiden
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Im Sommer: Verwelkte Blüten entfernen
- In der Krone befinden sich veredelte Sorten
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Alle Triebe 10–15 cm über der Veredelungsstelle einkürzen
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Ziel: halbrunde Form

Stammrose 'Aspirin Rose'
Schlußgedanke: Die richtige Balance finden
Ein gelungener Rosenschnitt ist kein Hexenwerk, sondern folgt klaren Regeln. Starke Triebe schwach schneiden, schwache Triebe stark zurücknehmen – so regst Du die Pflanze zur Bildung neuer, blühfreudiger Triebe an. Mit dem passenden Werkzeug und etwas Fingerspitzengefühl bleibt Deine Rose gesund und vital.
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