Vom Samen zur Pflanze: Keimung, Keimzeit und Keimfähigkeit verstehen
Vom ersten Impuls bis zum Keimling: Hier erfährst Du, wie Samen keimen, welche Bedingungen wichtig sind und was Keimfähigkeit bedeutet.

Die Entwicklung einer Pflanze beginnt mit einem kleinen Wunder: der Keimung. Von der Aussaat über die ersten Sprossen bis zur fertigen Jungpflanze vergehen nur wenige Tage oder Wochen – vorausgesetzt, die Bedingungen stimmen. Hier erfährst Du, wie Samen keimen, welche Faktoren die Keimzeit beeinflussen und worauf Du bei der Keimfähigkeit achten solltest.
Was löst die Keimung aus?

Jede Pflanzenart stellt eigene Anforderungen an Licht, Wasser und Temperatur. Diese Reize sind der Startschuss für die Keimung. Wichtige Begriffe im Überblick:
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Lichtkeimer: keimen nur bei Licht, dürfen nicht mit Erde bedeckt werden
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Dunkelkeimer: brauchen Dunkelheit, werden tiefer gesät
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Vorqueller: harte Samen, die vor der Aussaat in Wasser eingeweicht werden
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Warmkeimer: benötigen Temperaturen ab +5°C, oft höher
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Frostkeimer: brauchen eine Kälteperiode zur Keimung
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Feuerkeimer: keimen erst nach Hitzeeinwirkung, z. B. Buschfeuer
Was passiert in der Keimzeit?
Nach dem Keimimpuls beginnt die aktive Phase der Keimung. Der Samen nimmt Wasser auf, die Schale quillt auf und wird weich. Innere Prozesse setzen ein:
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Energiegewinnung durch Spaltung von ATP (Adenosintriphosphat)
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Enzymbildung, um gespeicherte Nährstoffe umzuwandeln
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Zellteilung: Bildung von Keimwurzel und Keimblatt
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Erste Sprossen und Wurzeln entstehen
- Die Pflanze beginnt, Wasser und Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen
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Nach Bildung der ersten Laubblätter beginnt die Photosynthese
Damit ist die Keimzeit abgeschlossen und die Pflanze tritt in die nächste Wachstumsphase ein.

Wie lange dauert die Keimzeit?
Die Dauer der Keimzeit ist artspezifisch und von vielen Faktoren abhängig:
Einflussfaktoren:
- Saatgutalter
- Bodenfeuchtigkeit
- Saattiefe
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Temperatur und Lichtverhältnisse
Was ist ein Steckholz?
Ein Steckholz ist ein verholztes Triebstück der Rose ohne Blätter, welches ab Herbst oder Winter geschnitten wird.
Was bedeutet Keimfähigkeit?
Die Keimfähigkeit beschreibt die grundsätzliche Fähigkeit eines Samens zu keimen. Sie wird meist in Prozent angegeben (Keimrate). Eine Keimfähigkeit von 85 % bedeutet, dass 85 von 100 Samen unter optimalen Bedingungen keimen.
Einflussfaktoren:
- Lagerdauer
- Lagerbedingungen (trocken, kühl, dunkel)
- Pflanzenart
Samen mit geringer Keimfähigkeit (unter 50 %) keimen unzuverlässig oder gar nicht. Solche Samen gelten als taub.

Zusammenfassung
Die Keimung ist der Beginn jeder Pflanzenentwicklung. Licht, Wasser, Temperatur und weitere Umweltreize lösen die Keimung aus und bestimmen die Länge der Keimzeit. Die Keimfähigkeit gibt an, wie viele Samen unter optimalen Bedingungen zu Pflanzen heranwachsen. Wer diese Grundlagen versteht, kann Saatgut gezielt auswählen und die Keimung erfolgreich unterstützen.
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