Kartoffelsorten im Überblick: Unterschiede, Kochtypen und Einsatz in der Küche
Mehr als 200 Sorten Kartoffeln gibt es in Deutschland. Hier erfährst Du, was sie unterscheidet – und welche Sorte Du für Püree, Pommes oder Salat brauchst.

Als vielseitiges Grundnahrungsmittel ist die Kartoffel nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in der Küche ein echter Alleskönner. Die Auswahl der richtigen Sorte entscheidet dabei über den Geschmack, die Konsistenz und die Eignung für bestimmte Gerichte. Neben dem Kochtyp spielen auch Erntezeitpunkt und Handelsklasse eine Rolle.
Die drei wichtigsten Kochtypen von Speisekartoffeln
1. Festkochende Kartoffeln
2. Vorwiegend festkochende Kartoffeln
Eigenschaften: Mittlere Festigkeit, leicht zerdrückbar, feinkörnig. Einsatzbereiche: Rösti, Pommes, Aufläufe, Suppen, Puffer.
Beispiele: Rosara, Secura, Granola.
3. Mehlig kochende Kartoffeln

Weitere Unterscheidungsmerkmale bei Kartoffeln
Stark mehlige Kartoffeln
Wirtschaftskartoffeln, meist nicht zum Verzehr geeignet. Verwendung in der Industrie (z. B. für Alkohol oder Kartoffelmehl).
Futterkartoffeln
Werden als Tierfutter genutzt und nicht für den menschlichen Konsum angeboten.
Neue Kartoffeln
Früh geerntete Knollen mit dünner Schale. Sehr frisch, jedoch nicht lange lagerfähig.
Drillinge
Kleine Kartoffeln (Kleinsortierung), keine eigene Sorte. Beliebt als Beilage oder für Pfannengerichte.
Farbige Kartoffeln
Kartoffeln mit bunter Schale oder Fruchtfleisch, gelten als Spezialität. Beispiele:
-
Rotschalige Pflanzkartoffel 'LunaRossa'
-
Blaue Pflanzkartoffeln 'Blaue St. Galler'

Blaue Pflanzkartoffeln 'Blaue St. Galler'
Erntezeitpunkt und Lagerfähigkeit
Speisefrühkartoffeln
Frühzeitig geerntet, noch nicht voll ausgereift. Nur begrenzt lagerfähig (max. 2 Wochen).
- Sehr frühe Sorten: Ernte ab Juni
- Frühe Sorten: Ernte im Juli
Speisekartoffeln (lagerfähig)
Voll ausgereift, für lange Lagerung geeignet.
- Mittelfrühe Sorten: ab August
- Mittelspäte Sorten: ab Septembe
- Späte Sorten: ab Oktober

Pflanzkartoffeln 'Santera'
Handelsklassen für Speisekartoffeln
Die Handelsklassen sind freiwillige Kennzeichnungen nach der Berliner Vereinbarung.
Extra Klasse
- Sehr sauber, schalenfein, sortenrein
- Frei von Gerüchen, Keimen und Schäden
Klasse 1 (Qualität 1)
- Fast gleiche Anforderungen wie Extra Klasse
- Leichte Abweichungen erlaubt

Zusammenfassung
Die Auswahl der richtigen Kartoffelsorte richtet sich nach Kochtyp, Aussehen, Erntezeit und Verwendungszweck. Wer auf Qualität und Lagerfähigkeit achtet, findet für jedes Gericht die passende Sorte. Ob mehlig für Püree, festkochend für Salate oder bunt für das Auge – die Vielfalt der Kartoffel ist größer, als viele denken.
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