Kartoffeln pflanzen im Garten und auf dem Balkon: So gelingt die reiche Ernte
Kartoffeln selbst anzubauen ist leichter, als viele denken. Ob im Beet oder im Kübel auf dem Balkon: Mit den richtigen Sorten und etwas Vorbereitung steht der eigenen Kartoffelernte nichts im Weg.

Kartoffeln gehören zu den beliebtesten Nutzpflanzen in deutschen Gärten – kein Wunder, denn sie sind pflegeleicht, vielseitig einsetzbar und liefern eine reiche Ernte. Ob als Püree, Salat oder Suppe: Die Knollen lassen sich vielfältig verarbeiten. Mit ein wenig Planung gelingt der Anbau im Gartenbeet ebenso wie im Pflanzkübel auf dem Balkon.
Warum Kartoffeln im eigenen Garten anbauen?
Die Kartoffel (Solanum tuberosum) stammt ursprünglich aus Südamerika und hat sich seit dem 16. Jahrhundert in Europa etabliert. Sie enthält viele Vitamine des B-Komplexes, Vitamin A1, C und E sowie wertvolle Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Zink. Im eigenen Garten angebaut, bietet sie eine naturnahe Alternative zu Supermarktware.
Die richtige Vorbereitung für den Kartoffelanbau
Benötigte Materialien:
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Saat- oder Pflanzkartoffeln, z. B. die Frühkartoffel 'Annabelle', die speckige ‘Linda’ oder die robuste 'Princess'
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Abgetrockneter Kompost und ein mineralischer Gemüsedünger
- Schaufel, Grabgabel, Kultivator, Rechen
- Gartenhandschuhe und festes Schuhwerk
Tipp: Speisekartoffeln aus dem Supermarkt sind meist mit Keimhemmern behandelt und ungeeignet.

Pflanzkartoffel 'Annabelle'
Wann ist Pflanzzeit?
Ab Mitte April, wenn keine Fröste mehr drohen, können die gekeimten Kartoffeln gesetzt werden. Bei Frühkartoffeln kann der Zeitpunkt etwas früher liegen. Zum Schutz bei Spätfrost eignet sich ein Gartenvlies oder Stroh.
Standortwahl
Kartoffeln lieben einen sonnigen, warmen Platz mit lockerer Erde. Wichtig: An dieser Stelle sollten in den letzten vier Jahren keine Kartoffeln gewachsen sein. Tomaten sollten ebenfalls auf Abstand gehalten werden, um die Ausbreitung der Kraut- und Braunfäule zu vermeiden.
Bodenvorbereitung
Die Knolle bevorzugt sandigen Lehmboden, der gut durchlässig ist. Staunässe muss vermieden werden. Der Boden wird tief gelockert, grobes Wurzelwerk und Steine entfernt. Eine Düngung mit Kompost und etwas Mist kann bereits im Herbst vor dem Pflanzjahr erfolgen. Überdüngung vermeiden, um Qualitätsmängel zu verhindern.

Schritt-für-Schritt Anleitung: Kartoffeln pflanzen im Garten
1. Kartoffeln vorkeimen
Die Keimung startet bereits ab Januar:
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Kartoffeln in Obstkisten auf etwas Blumenerde legen
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An einen hellen, kühlen Ort (10–15 °C) stellen
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Sobald die Keime 2–3 cm lang sind, können sie gepflanzt werden
2. Furchen ziehen
Im vorbereiteten Beet 10 cm tiefe Furchen anlegen. Abstand zwischen den Reihen: mind. 60 cm.
3. Einsetzen der Kartoffeln
Kartoffeln mit dem Trieb nach oben in die Furchen legen. Abstand: 30 cm bei Frühkartoffeln, 40 cm bei späteren Sorten.
4. Anhäufeln
Die Furchen werden mit Erde bedeckt, ein kleiner Damm entsteht. Dieser wird bis zur Blütezeit mehrfach aufgeschüttet, sodass nur die Triebspitzen sichtbar bleiben.
5. Pflege
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Regelmäßig gießen bei Trockenheit
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Unkraut entfernen
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Knollen vor Licht schützen, damit sie nicht grün und ungenießbar werden

Kartoffeln im Kübel anbauen: Ideal für Balkon und Terrasse
Auch auf engem Raum lässt sich die Kartoffel kultivieren. Dazu braucht es:
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10-Liter-Eimer oder größere Pflanzgefäße mit Ablauflöchern
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Drainageschicht (Blähton oder Kies)
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Aufbereitetes Substrat, z. B. mit Kompost und Sand gemischt
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Vorgekeimte Pflanzkartoffeln
So geht's:
Drainage (10 cm) und Substrat (15 cm) einbringen
Kartoffeln auflegen, leicht bedecken
Triebe nach und nach mit Erde bedecken, bis der Behälter voll ist
Nicht vollsonnig stellen, um Überhitzung zu vermeiden
Erntezeit: Wann sind Kartoffeln reif?
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Frühkartoffeln: ab Mai, wenn Blüten sichtbar sind
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Mittelfrühe Sorten: ab August
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Späte Kartoffeln: ab Ende September bis Oktober, wenn das Kraut abgestorben ist
Zusammenfassung
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