Geranien richtig schneiden
Ob vor der Überwinterung oder im Frühjahr – ein regelmäßiger Rückschnitt hält Geranien vital und fördert ihre Blüte. Hier erfährst du alles über den richtigen Zeitpunkt und die beste Schnitttechnik.
Viele Gärtner schneiden ihre Geranien kaum, da sie oft nur einen Sommer lang gepflegt und danach entsorgt werden. Doch Geranien sind mehrjährige Pflanzen – mit der richtigen Pflege können sie über viele Jahre hinweg kräftig wachsen und reich blühen. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist dabei essenziell, um die Pflanze gesund zu halten, das Wachstum zu fördern und eine üppige Blütenpracht zu gewährleisten.
Warum sollten Geranien zurückgeschnitten werden?
1. Rückschnitt im Herbst
Bevor die Pflanzen ins Winterquartier ziehen, sollten sie Ende Oktober, vor dem ersten starken Frost, zurückgeschnitten werden. Ein früher Rückschnitt hat mehrere Vorteile:
- Die Pflanzen nehmen weniger Platz bei der Lagerung ein.
- Triebe und Blätter bieten weniger Angriffsfläche für Krankheiten und Schädlinge.
- Überflüssiges Laub entzieht der Pflanze kein unnötiges Wasser.
2. Rückschnitt im Frühjahr
Nach der Winterruhe ist ein weiterer Rückschnitt nötig. Während dieser Zeit bilden sich oft schwache Geiltriebe, die aufgrund des Lichtmangels im Winterquartier lang und dünn wachsen. Diese Triebe tragen kaum Blüten und sollten entfernt werden, damit die Pflanze ihre Energie in kräftige neue Sprosse investiert.
3. Weitere Gründe für den Rückschnitt
Neben den saisonalen Rückschnitten gibt es einige weitere Gelegenheiten, um einzelne Triebe gezielt zu kürzen:
- Erkrankte oder beschädigte Triebe entfernen: Um Krankheiten wie Geranienrost einzudämmen, sollten betroffene Blätter und Triebe schnellstmöglich entfernt werden.
- Blühfaule Triebe einkürzen: Manche Triebe blühen schwächer als andere. Ein gezielter Rückschnitt kann dazu führen, dass sie nachwachsen und mehr Blüten bilden.
- Abgestorbene Pflanzenteile entfernen: Diese erkennst du an einer dunklen, vertrockneten Färbung. Sie lassen sich leicht zusammendrücken und brechen schnell.
- Buschiges Wachstum fördern: Wenn eine Geranie viele neue Triebe bildet, kannst du einige Spitzen einkürzen. Dadurch wächst die Pflanze kompakter und bildet mehr Seitentriebe.
Wie werden Geranien richtig geschnitten?
1. Das richtige Werkzeug
Für den Rückschnitt brauchst du eine scharfe und saubere Gartenschere oder ein Gartenmesser.
- Scharf: Damit die Triebe nicht gequetscht werden – Quetschstellen sind Eintrittspforten für Krankheiten.
- Sauber: Damit keine Krankheitserreger von einer Pflanze auf die andere übertragen werden.
2. Den richtigen Schnittpunkt wählen
Der Rückschnitt sollte einen Fingerbreit über einem Blattknoten erfolgen, da hier die neuen Triebe am besten nachwachsen.
3. Wie viel sollte abgeschnitten werden?
Vor der Überwinterung:
- Blätter und Knospen werden komplett entfernt.
- Die Triebe werden auf etwa 15 cm (etwa ein Drittel der Pflanze) zurückgeschnitten.
Nach der Winterruhe:
- Alle schwachen, abgestorbenen oder erkrankten Triebe entfernen.
- Triebe auf rund vier Blattknoten pro Trieb kürzen.
- Falls nötig, auch die Wurzeln an den Seiten und in der Länge leicht einkürzen, um die Pflanze zu verjüngen.
Schlüter's Gartentipp
Die abgeschnittenen, gesunden Triebe kannst du als Stecklinge verwenden, um neue Geranien zu ziehen. So lassen sich die Pflanzen einfach vermehren und im nächsten Frühjahr wieder auf Balkon oder Terrasse setzen.
Nach dem Rückschnitt: Keine Sorge!
Nach dem Zurückschneiden sieht die Geranie oft etwas kahl und traurig aus – das ist ganz normal. Der Rückschnitt hilft ihr, gestärkt in die nächste Saison zu starten. Bis zum Frühjahr treibt sie kräftig aus und bildet zahlreiche neue Blüten.
Mit der richtigen Pflege und regelmäßigem Rückschnitt bleiben Geranien gesund, buschig und blühfreudig – Jahr für Jahr.
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