Obstbäume

Schöne Blüten, schmackhafte Früchte und immer ein Grund, Oma in ihrem Garten zu besuchen – Obstbäume. Schon im 6. Jahrhundert pflanzte der Mensch Obstbäume, noch weit bevor es den Waldbau und die Forstwirtschaft gab. Woran das liegt wussten die Menschen damals schon genauso gut, wie wir heute: Obstbäume sind urig anzusehen, eine Herausforderung für jeden Gartenfreund und nicht zuletzt spenden sie die süßesten Früchte, wie ApfelBirne und Zwetsche. Die Kulturbirne beispielsweise ist die einheimische Frucht mit dem höchsten Zuckergehalt und somit lecker und besonders nahrhaft.

Allgemeines

Die meisten Obstbäume gehören zu den Rosengewächsen. Aber auch die Walnussbäume, um ein Beispiel zu nennen, gehören zu den obsttragenden Bäumen. Einige Arten, wie der Kulturapfel oder die Kulturbirne sind einheimisch. Manche heute gängigen Obstbäume stammen aus dem asiatischen Raum und sind schon vor Längerem bei uns eingebürgert worden.

Die sommergrünen Bäume werden in der Regel nicht sehr groß, maximal neun bis fünfzehn Meter. Obwohl klar zwischen tendenziell kleinen Obstbäumen und tendenziell großen Obstbäumen differenziert werden kann. Gemeint ist häufig die Größe der Krone (großkronig, kleinkronig), die mit der allgemeinen Größe des Baumes und mit der beanspruchten Grundfläche einhergeht.

Manche Arten, z.B. der Kulturapfel sind frosthart. Andere hingegen, wie die Walnuss, sind sehr empfindlich gegen Frost. Darauf sollte bei der Wahl des Standortes unbedingt geachtet werden.

In voller Blüte zeigt sich der Obstbaum im April und Mai. Die Fruchtreife lässt bis September/Oktober auf sich warten.

Aber auch das Holz ist nicht ohne Nutzen, zumindest bei einigen Arten, wie z.B. der Birne. Ihr Holz kann zu verschiedenen Drechsel-, Schnitz- und Tischlerarbeiten herangezogen werden.

Das Wachstum von Obstbäumen ist vergleichweise langsam. Somit können Sie und die kommenden Generationen an Ihrem Obstbaum bis zu 150 Jahre Freude haben.

Welcher Obstbaum passt zu mir?

Umfangreiche Möglichkeiten bei der Auswahl Ihres eigenen Obstbaumes (oder Ihrer eigenen kleinen Plantage) stellen Sie vor die Qual der Wahl. Dabei sollten Sie sich stets im Voraus über die Standortansprüche und Eigenschaften der verschiedenen Arten informieren. Wenn Sie einen Obstbaum pflanzen möchten, stellen sich die verschiedensten Fragen: Wo in Ihrem Garten gibt es genug Sonne? Wie groß darf der Baum werden, bevor er in das Badezimmerfenster des Nachbarn hineinwächst? Auf zu stark gedüngten Böden kann Ihr Bäumchen schnell erkranken und Böden mit Staunässe können ihm sogar den Garaus machen. Die einzelnen Obstarten sind hier unterschiedlich tolerant. Wollen Sie mehrere Obstbäume im Verband pflanzen, ist auf ausreichende Abstände zu achten.

Obstbäume pflanzen

Es gibt zahlreiche Anleitungen für die Pflanzung von Obstbäumen. Generell sollten Sie Folgendes bereithalten: Einen oder zwei Stützpfähle (z.B. aus dauerhaftem Holz, wie Eiche), Baumbinder (ausreichend breites Band, das nicht einschnürt und kein Wasser aufsaugt) und nach Wunsch außerdem einen Wühlmausschutz (z.B. Kaninchendraht, unverzinkt, mit ausreichenden Maßen).

Das Pflanzgut wird Ihnen je nach Jahreszeit wurzelnackt oder im Container (Kunststofftopf) geliefert. Das Pflanzloch muss dem Wurzelballen genügend Platz zur Entfaltung lassen und die Erde im Pflanzloch sollte vor der Pflanzung etwas aufgelockert werden. Die Wurzeln dürfen auf keinen Fall geknickt werden. Aber sie dürfen auch nicht aus der Erde herausragen. Wer die Wurzeln vor Maus-Attacken schützen möchte, kann sie in einen Korb aus unverzinktem Draht betten (Maschenweite 13mm). Dafür wird das Geflecht in das Pflanzloch gelegt und passend ausgeformt. Dann wird der Baum, dem kurz zurvor die Wurzeln leicht zurückgeschnitten wurden, so in das Pflanzloch gepflanzt, dass die Veredelungsstelle hinterher etwa eine Handbreit über der Erde liegt. Es ist hilfreich, bei der Pflanzung eine zweite Person mit einzubeziehen, die die Pflanze in Position hält und ab und an etwas an ihr rüttelt, um Hohlräumen vorzubeugen, bis das Loch wieder mit Erde gefüllt ist. Sollten Sie über einen sandigen Boden verfügen, kann reifer Kompost oder Blumenerde beigemischt werden, um der Pflanze für den Start genügend Nährstoffe bereitzustellen. Die Stützpfähle werden im selben Zug mit eingesetzt. Nun kann, wenn vorhanden, der Drahtkorb zugebogen werden. Abschließend wird eine dünne Schicht Erde darübergestreut.

Schlüters Gartentipp:

Die Veredelungsstelle darf nicht unter die Erde, da die Veredelungstelle ansonsten durch Pilze und Schädlinge Schaden nehmen könnte.

Bei der Anbindung sollte darauf geachtet werden, dass der Baum, wenn er dicker wird, nicht eingeschnürt wird. Die Stützpfähle brauchen einen passenden Abstand zum Bäumchen und es dürfen keine Knoten um den Stamm gemacht werden! Zwei einzelne Schlaufen um den Stamm gelegt und mit Krampen an den Pfosten befestigt reichen aus.

Zu guter letzt wird die Erde festgetreten (Vorsicht: Nicht den Stamm verletzen) und es wird ordentlich gewässert. 20 bis 30 Liter Wasser sind da nicht zuviel.

Pflanzzeit von Obstbäumen

Die beste Pflanzzeit ist nach vielen Expertenmeinungen im Herbst. Obwohl Obstbäume bis ins Frühjahr gepflanzt werden können, stellt es für die Pflanze einen erheblichen Stressfaktor dar, im Frühling nicht nur die Blätter und Triebe zu schieben, sondern zusätzlich Wurzeln in einem ihr völlig neuen Boden verankern zu müssen. Wenn der Obstbaum in der Baumschule also im Herbst sein Laub verloren hat, ist der perfekte Moment, um ihm ein neues zu Hause zu geben. Wann Sie Ihren Obstbaum pflanzen, ist aber natürlich ganz Ihnen überlassen.

Groß, Klein, Miniatur

Natürlich bieten große Obstbäume einen besonderen Anblick in ihrer Erscheinung. Jedoch haben sie in kleinen Hausgärten meist nicht genügend Platz und sind zudem in den oberen Reihen schwer zu beernten. Eine gute Alternative für den eigenen kleinen Garten, in dem man vielleicht auch nicht auf den einzigen sonnigen Fleck verzichten mag, sind kleine Obstgehölze, die sich sogar auch im Kübel halten lassen.

Kleinwüchsige Obstbäume wachsen noch langsamer und werden nicht annähernd so hoch, wie ihre Verwandtschaft (schwachwachsende Wurzeln bremsen das Wachstum des gesamten Baumes). Auch das stolze Alter erreichen sie nicht. Sie werden nur etwa fünfzehn Jahre alt.

Stützpfähle sind bei den Mini-Bäumen unverzichtbar. Schnittarbeiten sind bei ihnen kaum nötig. Wahre Zwerge gibt es z.B. unter den Nektarinen und PfirsichenObst in Kübeln verlangt jedoch stets Ihr wachsames Auge. Wässern, Düngen und Kontrolle auf Schädlinge sind unerlässlich.

Es gibt für jeden den richtigen Obstbaum! Ob in Kübeln mit der ersten Ernte nach zwei Jahren, oder als wuchtiger Riese, der die erste Frucht vielleicht erst nach zwanzig Jahren trägt: Obstbäume sind eine ökologische und ästhetische Bereicherung für jeden Garten und machen viel Spaß.

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