Unkrautvernichter gegen unerwünschte Pflanzen im heimischen Garten

Unkraut gehört zu den Ärgernissen vieler Gärtner – im Nutzgarten ebenso wie zwischen Zierpflanzen. Das unerwünschte Beikraut ist seit Beginn des Ackerbaus lästig und findet bereits im ersten Buch Mose Erwähnung. Die sogenannten Ackerunkräuter sind artenreich und in Europa mit rund 650 unterschiedlichen Vertretern zu finden. Unter dem Begriff Unkraut werden Pflanzen zusammengefasst, die störend neben Kulturpflanzen auftreten ohne, dass sie gezielt ausgesät wurden. Sie können sehr wuchstark sein, Nährstoffe zehren und andere Pflanzen verdrängen. Durch verschiedene Methoden lassen sich die unerbetenen Pflanzen vernichten.

Welche Vorteile bieten Bio-Unkrautvernichter?

Im Handel werden verschiedene biologische Mittel zur Unkrautvernichtung verkauft. Sie sind entweder vorgemischt oder die einzelnen Komponenten werden zuhause selbst zusammengefügt. Maleinsäurehydrazid ist beispielsweise ein bekannter Unkrautvernichter, der im Rahmen der Wachstumsregulation eine wichtige Rolle spielt. Er wirkt hemmend auf das Wachstum von Pflanzen. Aus verschiedenen Gewächsen wie Pelargonien, GeranienRosen oder Chrysanthemen können ebenfalls wirksame Inhaltsstoffe gewonnen werden, die das Wachstum von Unkraut behindern und biologisch abbaubar sind. Viele dieser Produkte unterscheiden nicht zwischen Nutzpflanze und Unkraut, hier ist eine korrekte Durchführung gefragt um Schäden zu vermeiden. Der Einsatz biologischer Unkrautvernichter hat verschiedene Vorteile:

1. Obst und Gemüse wird nicht belastet

Im Gegensatz zu einigen chemischen Mitteln, die systemisch wirken, eignen sich die meisten biologischen Unkrautvernichtungsmittel auch für den Einsatz in der Nähe von Obst- oder Gemüsepflanzen. Diese bleiben essbar und werden nicht mit giftigen Inhaltsstoffen belastet. Wer Unkrautvernichter in der Nähe von Nutzpflanzen einbringen möchte, sollte sich dennoch genau über die Wirkung und die Inhaltstoffe informieren.

2. Boden bleibt rückstandsfrei

Biologische Mittel zur Bekämpfung von Unkraut können von der Natur abgebaut werden und hinterlassen keine dauerhaften Rückstände im Boden.

3. Keine Gefahr für Kinder und Haustiere

In den meisten Fällen sind die biologischen Waffen gegen Beikräuter im Einsatz unbedenklich, auch wenn Kinder oder Haustiere den Garten nutzen. Dennoch sollte man sich auch hier umfangreich informieren und die Angaben der Hersteller befolgen.

4. Wiederholung der Anwendung

Für einen dauerhaften Erfolg kann es nötig sein die Anwendung zu wiederholen.

Anwendung von Unkrautmitteln

Es gibt verschiedene Produkte mit denen sich Unkraut im Garten bekämpfen lässt. Im Handel sind flüssige Produkte mit Breitbandwirkung oder speziellen Wirkstoffen für einzelne Pflanzenarten, sowie Kombiprodukte in Granulatform die Düngermit unkrautvernichtenden Inhaltstoffen vereinen. Damit die Produkte optimal wirken, können einige Tipps beachtet werden:

1. Unkraut bestimmen

Um erfolgreich gegen Unkraut vorgehen zu können, sollte dieses zunächst bestimmt werden. Die Wahl des passenden Produkts und die Erfolge der Behandlung hängen maßgeblich von der Art des Unkrauts ab. Einige Beikräuter wie Gänseblümchen und Weißklee lassen sich recht gut bekämpfen, während Hahnenfuß und Sauerklee nicht ganz so einfach in den Griff zu bekommen sind.

2. Feuchter Boden

Wenn biologische Unkrautmittel zum Einsatz kommen, sollte der Boden feucht sein. So können die Wirkstoffe gut eindringen und besser wirken. Sind die Böden sehr ausgetrocknet sollte mit der Anwendung gewartet werden.

3. Wässern

Es kann hilfreich sein die Fläche, auf der das Unkraut bekämpft werden soll, einen Tag vor der Anwendung zu wässern. Am besten ist es, wenn der Boden feucht, die zu behandelnden Pflanzen jedoch trocken sind.

4. Kein Regen

Obwohl der Boden für den Einsatz der Mittel feucht sein sollte, kann ein Regenguss nach dem Aufbringen die Substanzen fortschwämmen. Rund acht Stunden sollten die Produkte in Ruhe einwirken können.

5. Keine Sonne

Damit die Unkrautbekämpfung erfolgreich ist, sollten die Substanzen starker Sonnenstrahlung nicht ausgesetzt werden. Aus diesem Grund ist der späte Nachmittag ein guter Zeitpunkt um die Unkrautvernichter aufzubringen.

6. Kein Frost

Für die optimale Wirkung der Produkte zur Vernichtung von Unkraut sollten unbedingt milde Temperaturen herrschen. Frost, auch wenn er nur nachts einbricht, kann sich negativ auf die Wirksamkeit auswirken.

7. Gießkanne nutzen für flüssige Unkrautmittel

Für das Aufbringen der flüssigen Unkrautvernichter sollte am besten eine Gießkanne genutzt werden. Mit ihr lässt sich sehr gezielt arbeiten. Andere Produkte, wie beispielsweise Rückenspritzen, haben den Nachteil, dass der feine Nebel bei einem Windstoß davon getragen wird und auch andere Pflanzen schädigen kann. Generell sollte der Tag für das Aufbringen der Mittel nicht windig sein.

8. Kombiprodukte richtig anwenden

Im Handel gibt es Kombiprodukte, die Unkrautvernichter und beispielsweise Rasendünger in einem Produkt als Granulat vereinen. Dies müssen meist auf einen feuchten Rasenaufgebracht werden um wirken zu können.

Haut und Augen schützen

Bei der Arbeit mit Unkrautvernichtern sollten Haut und Augen immer geschützt werden. Anwender müssen Handschuhe tragen und die Augen bei Kontakt mit den Mitteln sofort auswaschen – bei Bedarf muss ein Arzt konsultiert werden.

Kinder und Haustiere schützen

Kinder und Haustiere sollten geschützt werden, damit sie nicht in Kontakt mit den Wirkstoffen der Unkrautvernichter kommen oder diese gar verzehren. Haustiere können die Produkte beispielsweise aufnehmen, wenn sie sich am Fell lecken und dieses zuvor verunreinigt wurde.

Die richtige Dosierung

Für die richtige Dosierung von Unkrautvernichtungsmitteln sollten unbedingt die Angaben des Herstellers auf der Packung befolgt werden

Spezieller Unkrautvernichter für Rasenflächen

Für Rasen gelten in Sachen Unkrautvernichtung besondere Regeln, hier kommen spezielle Unkrautvernichter zum Einsatz. Viele Rasenflächen leiden unter starkem Unkrautwuchs. Mit der Zeit können sich die unerwünschten Beikräuter so ausbreiten, dass der Rasen fast ganz zurückgedrängt wird. Mit Vertikutierern und Unkrautstechern kann den Pflanzen auf mechanische Weise zu Leibe gerückt werden. Ergänzend können biologische und chemische Unkrautmitteln zum Einsatz kommen. Sie können beispielsweise durch den Einsatz bestimmter Pflanzenhormone für ein gestörtes Wachstum der Unkräuter sorgen. Auf die einkeimblättrigen Gräser des Rasens wirken die Unkrautvernichter nicht, denn sie greifen nur die zweikeimblättrigen Beikräuter an. Die speziellen Produkte zur Bekämpfung von Beikräutern im Rasen müssen also unbedingt in der Lage sein zwischen Gräsern und anderen Pflanzen zu unterschieden. Für andere Gartenbereiche wie beispielsweise Beete eignen sich auch andere Unkrautvernichter mit Breitbandwirkung.

Biologische Unkrautvernichter – die natürliche Waffe gegen Beikraut richtig anwenden!

Allgemein gilt für einige biologischen und die meisten chemischen Unkrautvernichter, dass sie nicht auf versiegelten Flächen wie Einfahrten oder Terrassen zum Einsatz kommen dürfen. Auf diesen Flächen ist es der Natur nicht möglich, die Stoffe abzubauen und die Produkte können in die Kanalisation gelangen. Die Giftstoffe verursachen in Wasserwerken großen Schaden. Auf den Verursacher können bei einem Verstoß gegen die Unkrautbestimmungen Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro zukommen.

Tags: Pflege
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