Saatgut vermehren

Saatgutvermehrung im eigenen Garten

Das Saatgut selbst zu vermehren ist für viele Hobbygärtner interessant. Inzwischen existieren im Internet Tauschbörsen auf denen Gärtner ihre selbstgewonnenen Samen tauschen können. Für die Saatgutvermehrung eignen sich ausschließlich samenfeste Sorten. Diese sind sortenrein und lassen sich im heimischen Garten nachbauen. Die Saatgutvermehrung über die Gewinnung von Samen nennt sich auch generative Vermehrung. Sie entstehen durch die Abnahme der Sämereien von einer Mutter – und Vaterpflanze. Nach der Entnahme der Samen wird das Saatgut gereinigt und getrocknet, so dass es im kommenden Jahr im Garten ausgesät werden kann.

Die Vorteile der Saatgutvermehrung im eigenen Garten

1. Sorten erhalten

Durch das vermehren von Saatgut aus dem eigenen Garten können alte oder seltene Sorten erhalten werden. Das trägt zur Diversität der Kulturpflanzen bei.

2. Standortanpassung

Die Samen können von Pflanzen entnommen werden, die mit den individuellen Bedingungen jedes Gartens vom Boden bis zum Klima erfolgreich umgegangen sind. So erhält der Gärtner mit der Zeit eine Sorte die optimal an die Verhältnisse ihres Standortes angepasst ist. Diese Sorten haben sich an die lokalen Gegebenheiten gewöhnt, sind meist recht robust und weniger anfällig für Krankheiten.

3. Tauschen

In vielen Fällen können im eigenen Garten so viele Samen geerntet werden, dass man sie nicht alle verwenden kann. Da eine lange Lagerzeit über mehrere Jahre dem Saatgut schadet, kann es von Vorteil sein, das eigene gewonnene Saatgut mit beliebigen Sorten von anderen Hobbygärtnern zu tauschen (beispielsweise bei Samentauschkreisen) und so neue Pflanzen auszuprobieren.

4. Eindeutige Herkunft

Hobbygärtnern, die auf eine biologische Bewirtschaftung ihrer Pflanzen achten, bietet das Vermehren von Samen die Möglichkeit, genau über die Herkunft und den Anbau der Pflanzen Bescheid zu wissen.

5. Lange Ernteperiode

Pflanzen, die die Möglichkeit haben sich nach ihrem normalen Lebensrhythmus zu entwickeln, danken es oftmals mit einer langen Erntezeit kleinerer Mengen, so dass der Hobbygärtner nicht innerhalb eines kurzen Zeitraumes eine große Menge an Gemüse verarbeiten muss und über mehrere Monate mit frischen Produkten versorgt wird.

6. Geld sparen

Wer sein Saatgut selbst gewinnt, kann Geld sparen, da er nicht in jedem Frühling neues Saatgut hinzu kaufen muss.

Wichtiges Wissen über die Vermehrung von Saatgut

Hobbygärtner die sich zum ersten Mal für die Selbstvermehrung des Saatgutes entscheiden, sollten ein paar Tipps beachten. Für Anfänger eignen sich besonders die Samen von Tomaten oder Kürbissen, sowie von PaprikaZucchini oder Auberginen. Ihre Samen können leicht und einfach gewonnen werden.

1. Die beste Erntezeit für Samen

Die beste Erntezeit für die die erfolgreiche Vermehrung von Saatgut ist, wenn das Gemüse von dem die Samen gewonnen werden sollen, reif ist. In den meisten Fällen ist dies im Spätsommer der Fall. Je länger die Frucht an der Pflanze reifen kann, umso mehr Gelegenheit haben die Samen Nährstoffe zu beziehen, Reserven anzulegen und in aller Ruhe auszureifen. Verfaulte Früchte sind nicht geeignet für die Gewinnung der Sämereien.

2. Das beste Erntewetter für Samen

Das beste Wetter für die Ernte der Samen ist eine trockene Periode im Spätsommer.

3. Reinigung

Die gewonnenen Samen müssen gereinigt werden. Bei kleineren Mengen geschieht dies per Hand. Sind größere Mengen vorhanden, kommen je nach Samenart die Trockenreinigung oder die Nassreinigung mit oder ohne Gärung zum Einsatz.

4. Trocknen

Nach der Reinigung müssen die Samen für die weitere Aufbewahrung gut durchgetrocknet werden.

5. Aufbewahrung

Nach der erfolgreichen Trocknung kann das Saatgut in luftdichte Behältnisse gefüllt werden. Diese sollten dunkel und gleichbleibend kühl gelagert werden.

6. Theoretisches Grundwissen zum Saatgut vermehren

Damit aus den selbst vermehrten Samen im darauffolgenden Jahr auch Pflanzen werden und diese Früchte tragen, sollten sich auch Anfänger mit den theoretischen Grundlagen befassen. Hier gilt es vor allem zu Erfahren wie die Bestäubungsbiologie abläuft, welche Pflanzen sich selbst bestäuben können und welche nicht. Auch ist es interessant zu erfahren welche Pflanze zu welcher Familie gehört um eventuell unerwünschte Kreuzungen im eigenen Garten zu vermeiden.

 

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