Wildkräuter sind die Art von Lebensmittel, die seit einigen Jahren immer gefragter werden. Sie sind
regional, saisonal, ökologisch – und kosten dazu nicht einmal Geld. Genau deshalb sind Wildkräuter
gerade wieder en vogue. Rarität und Exklusivität sind ihr Markenzeichen. Aber was sind eigentlich Wildkräuter? Sind alle Wildkräuter genieß- und essbar? Und wie unterscheiden Sie die ungiftigen von den giftigen. Mit diesem Ratgeber wollen wir Ihnen helfen, im großen Garten der Wildkräuter den Überblick zu behalten.
Was sind Wildkräuter?
Wildkräuter sind heimische krautartige Gewächse, die zum Verzehr geeignet und nicht züchterisch bearbeitet sind. Für manche sind Wildkräuter einfach nur Unkraut. Der Löwenzahn ist vielen Rasenbesitzern ein Dorn im Auge. Doch seine leicht bitteren Blätter geben Salaten oft erst den letzten Schliff.
- Brennnesseln sind seit Jahrhunderten als Heilmittel gegen Rheuma bekannt und werden auch häufig als Basis für Tees verwendet
- Waldmeister ist sehr bekannt und verleiht der Götterspeise sein Aroma
- Weitere bekannte Wildkräuter sind: Vogelmiere, Holunder, Wiesenbärenklau und weißer Gänsefuß
Wo finden Sie die Wildkräuter?
Wie der Name schon sagt: In der wilden Natur. Sie gedeihen auf Wiesen, in Wäldern und an Feldern. Wer auf einem Spaziergang mal links und rechts des Weges schaut, wird sicher das ein oder andere Wildkraut entdecken – wenn auch nicht zu jeder Jahreszeit. Aber genau das macht sie ja so schön und unverwechselbar. Für einen Kräuterspaziergang brauchen Sie nicht mehr als festes Schuhwerk, einen Korb oder eine Tasche und eine Schere. Wildkräuter stehen in Deutschland unter Naturschutz. Aber für den Eigenbedarf können Sie pflücken, was nicht auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten steht.
So legen Sie selber einen Wildkräutergarten an
Sie können sich aber auch ein Stück Natur in den eigenen Garten holen und auf Ihrer heimischen
Wiese selbst Wildkräuter aussähen. Am einfachsten geht es mit einer Kräutermischung. Wichtig ist, dass sich nicht alle Kräutersorten untereinander vertragen. Pflanzen Sie niemals Zitronenmelisseneben Basilikum, sondern eher zu Salbei und Rosmarin.
Was die Pflege angeht, so sind Wildkräuter sehr leicht zu handhaben, Sie sollten allerdings ihre Wiese im Spätsommer einmal mähen.
Wie sammeln Sie Wildkräuter?
Wollen Sie Ihre Wildkräuter jedoch unbedingt in der freien Natur sammeln, sollten Sie sich vorher
etwas genauer informieren. Ein Wildkräuterführer ist ratsam, denn wie bei vielen anderen
Naturprodukten – wie etwa den Pilzen – gibt es auch bei Wildkräutern einige Fallstricke. Konkret
heißt das: Nicht wenige Wildkräuter haben giftige Doppelgänger:
- so wird der giftige Aronstab mit dem oftmals mit dem harmlosen Sauerampfer verwechselt
- oder der schwarze Holunder mit dem giftigen Zwergholunder
- Verwechslungsgefahr besteht auch bei der Echten Kamille und der eher ungenießbaren Acker- Hundskamille
Vorsicht ist auch geboten, wenn Sie Wildkräuter am Rand von intensiv bewirtschafteten Weiden und Feldern entdecken. Hier besteht die Gefahr, dass Spuren von Dünge- oder Spritzmittel, mit denen die Kulturpflanzen behandelt wurden, auch in den Wildkräutern stecken. Besser, Sie sammeln Ihre Wildkräuter dort, wo sie sicher gehen können, dass der Mensch nicht in die Natur eingegriffen hat. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim nächsten Wildkräuterspaziergang