Kräuterbeet anlegen

Kräuterkunst und Augenschmaus

Blumen erfreuen das Auge, Gemüse die Gesundheit – und Kräuter sind Wohltat
für Gaumen und Sinne. Was liegt also näher, sich beim Gang durch den
heimischen Garten nicht nur an den letzten Italien-Urlaub zu erinnern, als in der
Toskana diese köstliche Pasta mit frischen Kräutern aus dem Trattoria-Garten
verzaubert wurde. Also, warum nicht selbst die Toskana auf die eigene Scholle
holen? Beete im Garten anzulegen ist im Grunde nicht komplizierter als die
Italien-Reise zu planen. Man nehme eine Karte (Gartenskizze), prüfe seine
Ansprüche (eher Minze, oder doch lieber Salbei), stelle sich auf etwas Arbeit
ein (Pendant zur langen Autofahrt sind halt Basteln und Buddeln) – und dann
erlebe man die Vorfreude auf den puren Genuss.

Toskana daheim

Die Anlage eines Beetes im Garten sollte man nicht als Wissenschaft ansehen.
Gesundes Naturverständnis führt einen automatisch auf den Weg zur reichen
Ernte. Und selbst Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Beetprojekts sollte
man wie eine verpasste Autobahnabfahrt auf dem Weg in die Toskana sehen –
Fehler können (natürlich mit etwas Arbeit) immer korrigiert werden,
Sackgassen gibt es im eigenen Garten also nur höchstselten. Mit dieser
Gewissheit und viel Lockerheit sollte man am besten im Frühjahr an die
Planung seines Beetes gehen.

Wer mag Thymian?

Immer empfehlenswert ist es, vor der Arbeit die Entscheidung des Familienrats
einzuholen. Mögen die Kinder überhaupt Thymian? Lohnt die Anzucht von
Bärlauch, nur weil allein Oma ihn mag? Möchte man, dass die Katze an der
Minze schnuppert und dabei gemütlich im Salbei liegt? Eine Bedarfsanalyse
erleichtert nicht nur den Einkauf von Samen oder Planzen, sie
verhilft auch von vornherein zu einem effizienten Beet, welches für alle
Bedürfnisse etwas bereithält. So gibt etwa ein mediterranes Kräuterbeet nicht
nur der Küche den entscheidenden Kick, auch Heilkräuter mit hohem Anteil an
ätherischen Ölen oder Duftpflanzen können ihren Platz finden und in der
Erkältungszeit Wunder bewirken.

Sonne, Sonne, Sonne

Entscheidend für die Anlage des Beetes ist der Standort. Sonnig und
windgeschützt mögen es vor allem natürlich die mediterranen Kräuter am
liebsten. Meist fällt die Wahl des Standortes schwer, da Grundstück oder Garten
über Jahre schon ihre Struktur bekommen haben. Gepflasterte Wege sind von
Hecken und Blumenstauden eingefasst, um Tore und Pforten ranken sich
Kletterrosen oder FliederObst- und Zierbäume nehmen Raum ein,
Kinderschaukel und Sandkasten haben ihren Platz inmitten des Rasens.
Beachten sollte man, dass sich ein wirklich prachtvolles Kräuterbeet niemals
für eine schattige Lage am Rande eignet. Ein Lückenfüller wird Ihnen keine
Freude bringen, die Kräuter werden im Wachstum gehemmt und kaum ihr
volles Aroma entwickeln. Scheuen Sie sich also nicht, für das neue Beet Platz
zu schaffen und eventuell den Garten umzugestalten, für Stauden oder kleinere
Obstbäume auch mal einen neuen Standort zu suchen.

Blickfang gen Süden

Hilfreich ist es, sich eine Gartenskizze anzufertigen, die Grundstücksmaße,
Himmelsrichtungen und den vorhandenen Bewuchs enthält. Meist sind
Terrassen oder Balkone gen Süden gerichtet. Hier wäre zu überlegen, das
Hochbeet eventuell als Blickfang zu gestalten. Neben blühenden
Kräuterpflanzen könnten so markante, formschöne Steine und edle Hölzer das
Beet verzieren, in Sommernächten bringen dezent und indirekt leuchtende
Solarlampen Charme und Flair in den Garten. Inspirierend wirkt auch ein
Hochbeet, welches direkt aus dem Küchenfenster zu sehen ist. Nicht wenige
Spitzenköche behaupten, zwischen Topf und Garten würde bei solchem
Ambiente ein lukullisches Ideengewitter entstehen.

Natur pur – hoch hinaus

Hat man sich als Hobby-Gartendesigner ausgetobt und seine Standortauswahl
getroffen, muss entschieden werden, welche Form und Art das Kräuterbeet
haben soll. Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Kreisrund, eckig,
oval – jede Form hat ihren Reiz. Die Form sollte zum Layout des Gartens
passen und nicht wie ein krampfhaft in die Landschaft gesetzter Fremdkörper
erscheinen. Um das zu vermeiden, wird der ausgewählte Platz mittels
Richtschnur abgesteckt, die Umrisse sollten anschließend unbedingt aus einigen
Metern Abstand und verschiedenen Blickwinkeln überprüft werden.

Kunstwerk im Garten

Ebenerdige Beete können als Insel oder Randfläche angelegt und mit
Natursteinen umsäumt werden, auch kleine Buchsbaumhecken heben optisch
hervor. Wird die Form einer leicht hügeligen Kräuterschnecke gewählt, sollten
die jeweiligen Ebenen des Beetes mit Steinen fixiert werden; praktischerweise
beginnt man mit der Beeteinfassung an der höchsten Stelle. Ein
Kräuterhochbeet sollte zunächst eine stabile Unterkonstruktion aus
Bodenhülsen und Pfosten bekommen, darauf wird der Beetkasten montiert. Die
großen Vorteile eines Hochbeets sind die rückenschonende Arbeit und der
bessere Schutz vor Ungeziefer. Ebenso bietet es natürlich viel Spielraum zur
optischen Gestaltung. Ein mit dunklem Holz oder Edelstahlblech eingefasstes
Beet kann so elegant zum Kunstwerk im Garten werden.

Kompost, Sand, Kies

Vor dem Befüllen wird eine wasserdurchlässige Folie in den Beetkasten
eingelegt. Auf diese sollten zunächst eine Schicht grob gehäckselter Blatt- oder
Heckenschnitt und anschließend Kompost geschüttet werden. In den maximal
halb gefüllten Kasten wird abschließend eine gut gelüftete Erde gefüllt, welche
mit Sand und feinkörnigem Kies angereichert sein sollte. Bevor die Pflanzen
eingebracht werden, sollte der Boden verdichtet und gründlich gewässert
werden. Wer Kräuterliebhaber, aber leider nur Hobby-Botaniker ist, sollte die
Pflanzen im Beet unbedingt kennzeichnen. Denn nichts ist ärgerlicher, als sich
später im Sommer das toskanische Flair mit Lavendel in der Pasta zu
verderben.

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