Hecken richtig pflegen

Bei guter Pflege können Hecken ihre Besitzer sehr lange erfreuen. Im Vordergrund steht dabei je nach Pflanzenart ein jährlicher Rückschnitt oder das Formschneiden. Besonders wichtig für ein gesundes Wachstum, kräftige Wurzeln und farbstarkes Laub und Blüten sind zudem die Nährstoffe, die eine Pflanze erhält. In der Pflege einer Hecke kommt ihnen eine spezielle Aufgabe zu. Jede Pflanzensorte hat individuelle Ansprüche an die Zusammensetzung der Nährstoffe. Die Basis für ein gesundes Wachstum der Hecke bilden die Pflege des Bodens und die Versorgung mit organischen und anorganischen Verbindungen.

Bodenpflege für Hecken

Für ein gesundes Wachstum sind Hecken abhängig von der Bodenbeschaffenheit. Diese wird von den Faktoren Durchlüftungsgrad, Feuchtigkeit und Temperatur beeinflusst.

1. Durchlüftung

Um die Bodendurchlüftung zu erhöhen, sollte die Erde unter den Pflanzen zwischendurch aufgelockert werden. Auf den Einsatz von bodenbedeckenden Pflanzen sollte verzichtet werden.

2. Feuchtigkeit

Damit der Boden geschützt wird und keine Feuchtigkeit verliert, kann Kompost aufgebracht werden. Ist dieser nicht vorhanden, kann Blumenerde eine Alternative sein.

3. Temperatur

Das Mulchen hält den Boden nicht nur gleichmäßig feucht, es kann auch für eine gleichbleibende Temperatur sorgen. Zum Mulchen eignen sich neben dem bekannten Rindenmulch auch der Abfall von Grünpflanzen (beispielsweise die Blätter der Hecke, wenn diese im Herbst abfallen sollten) oder Rasenschnitt. Allerdings ist darauf zu achten, dass dieser nicht feucht oder zu dick aufgebracht sein sollte um einen Schimmelbefall zu vermeiden.

Welche Stoffe brauchen Heckenpflanzen für ein gesundes Wachstum?

Pflanzen benötigen verschiedene Verbindungen um zu wachsen, diese können anorganischer (mineralischer) oder organischer Natur sein und im Wasser, in der Erde oder in der Luft vorkommen.

Die bekanntesten Stoffe für das Wachstum von Pflanzen sind:

1. Wasser

Wasser ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde und somit auch der Pflanzen. Sie nehmen über das Wasser Nährstoffe auf und transportieren sie über die Flüssigkeit an die dafür vorgesehenen Stellen.

2. Kohlendioxid

Kohlenstoffdioxid ist die Verbindung von Kohlenstoff und Sauerstoff. Pflanzen nehmen es auf und fixieren es in ihrer Biomasse. Im Zusammenspiel mit dem Wasser entsteht bei der Photosynthese der Pflanzen mit Hilfe des Kohlenstoffdioxids Glucose.

3. Sauerstoff

Pflanzen produzieren bei der Photosynthese zwar Sauerstoff, doch sie benötigen das Element auch selbst zum Leben, so wie fast alle Lebewesen der Erde.

4. Stickstoff

Stickstoff spielt eine wichtige Rolle für Pflanzen, denn es übernimmt wichtige Funktionen bei der Bildung von Proteinen und des pflanzlichen Chlorophylls.

5. Phosphor

Für das Wachstum der Pflanzen ist Phosphor essentiell, denn es ist ein Strukturelement und sorgt zusammen mit anderen Stoffen für den Energietransfer.

Ebenfalls wichtige Nährstoffe für gesunde Pflanzen:

6. Nitrat

Nitrat ist ein wichtiger Bestandteil der Stickstoffkreislaufes und kann von Pflanzen aufgenommen und verwertet werden.

7. Calcium

Calcium ist wichtig für die Entwicklungsprozesse der Pflanzen.

8. Schwefel

Schwefel ist vor allem wichtig für die Widerstandfähigkeit der Pflanze. Studien konnten nachweisen, dass es einen positiven Einfluss auf die Immunität von Pflanzen gegenüber Pilzen und Viren nimmt.

9. Kalium

Kalium schütz die Pflanzen vor äußeren Einflüssen und unterstützt die Flüssigkeitsaufnahme. Mangelt es Pflanzen an Kalium, können die Blätter schlaff herunter hängen und vergilben.

10. Magnesium

Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil des pflanzlichen Chlorophylls und nimmt so Einfluss auf den Energiehaushalt der Pflanze.

Dünger für die Pflege von Heckenpflanzen

Heckenpflanzen verfügen im Allgemeinen über ein weitreichendes Wurzelwerk, so dass sie viele Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen können. Manchmal kann eine Düngung nötig sein, vor allem um das Wachstum zu unterstützen. Dennoch sollte so wenig wie möglich gedüngt werden. Zu viel Dünger kann Schäden an den Pflanzen hervorrufen und sogar zu einem Absterben führen. Dies kommt vor allem bei mineralischem Dünger vor. Seine Salze können den Wurzeln ihre Flüssigkeit entziehen und sie austrocknen lassen – dieser Vorgang wird auch „Verbrennen“ genannt. Überflüssiger Dünger, der nicht von den Pflanzen aufgenommen wird, kann ins Erdreich wandern. Hier kann er bis ins Trinkwasser dringen, in den menschlichen Körper gelangen und eine gesundheitsschädliche Wirkung entfalten.

Wann sollte gedüngt werden?

Gedüngt werden sollte eine Hecke nur, wenn es nicht friert. Des Weitern sollten sich die Pflanzen in einer „aktiven“ Vegetationsperiode, also im Wachstum, befinden um die Düngung überhaupt nutzen zu können. Werden sie zu spät im Jahr gedüngt, kann es sein, dass sie immer weiter austreiben und im Winter vom Frost überrascht und geschädigt werden. Am besten eignet sich die Zeit, wenn die Pflanzen beginnen neu auszutreiben und mehr Energie benötigen. Dies ist meist von März bis Anfang August der Fall. Das Mittel der Wahl ist immer zuerst eine organische Düngung, nur in Ausnahmefällen sollte eine mineralische Düngung eingesetzt werden.

Heckenpflege mit organischem Dünger und Kompost

Um organisch zu düngen und die Hecke zu pflegen werden Nährstoffe genutzt, die bereits bestehen. Auf diese Weise wird ein Nährstoffkreislauf aktiviert.

1. Kompost

Kompost hat den Vorteil dass er den Boden verbessert und für eine gleichmäßige Verteilung von Luft, Wasser, Temperatur und Nährstoffen sorgt. Welche Nährstoffe der Kompost genau liefert, hängt mit seinem Ursprung zusammen. Es gibt Pflanzen, die die Düngung mit Kompost nicht gut vertragen, da er den PH-Wert des Bodens leicht anhebt. Dies ist beispielsweise bei Rhododendrender Fall.

2. Hornmehl/Hornspäne

Hornmehl oder Hornspäne werden aus den Hufen und Hörnern von geschlachteten Rindern gewonnen. Das feinere Hornmehl wirkt schneller als die gröberen Hornspäne. Diese Produkte bringen vor allem Stickstoff und Phosphat in den Boden. Hornspäne sollten bereits im Herbst ausgebracht werden, da sie länger brauchen um sich zu zersetzen. Der Stickstoff der Hornprodukte wird nicht allzu schnell gelöst und der Boden wird gleichmäßig gedüngt.

3. Organische Volldünger aus dem Handel

Im Handel werden verschiedene organische Volldünger angeboten, die langfristig und nachhaltig wirken sollen. Sie enthalten eine Kombination verschiedener organischer Stoffe. Oftmals sind ihre Inhaltsstoffe auf die individuellen Bedürfnisse einer Pflanzenart zugeschnitten.

Mineralische Dünger für die Heckenpflege

1. Blaukorn

Blaukorn ist auch den meisten Hobbygärtnern ein Begriff. Inzwischen gibt es verschiedene Varianten des Düngers, die unter anderem Nitrat, Phosphat und Kalium enthalten können. Neue Rezepturen sind umweltfreundlicher und nachhaltiger als die ursprüngliche Zusammensetzung.

2. Magnesiumsulfat

Magnesiumsulfat, auch bekannt als Bittersalz, kann nicht nur an die Wurzeln, sondern im Bedarfsfall auch als Blattdüngung aufgebracht werden. Rhododendren mögen Bittersalz beispielsweise am Boden.

3. Kaliumdünger

Diese Dünger kommen nicht nur bei Hecken aus Ziergehölzen zum Einsatz, sondern auch bei Gemüsesorten wie Tomaten. Besonders immergrüne Gewächse können vom natürlichen „Frostschutz“ des Kaliumdüngers profitieren.

4. Kalkstickstoff

Dieser mineralische Dünger kann einer Bodenversauerung entgegen wirken. Vorsicht ist im Umgang wegen seiner ätzenden Wirkung geboten!

Tags: Pflege
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  • Dünger evtl. Giftig?

    Im Garten vom Nachbarn liegen größere weisse Brocken und den Hecken. Ungefähr ein Abstand von einem halben Meter. Meine Frage: ist es was giftiges oder nicht? Oder weiß sogar jemand was das ist? Da wir Haustiere haben würde mich es sehr interessieren. Nachbar wohnt nicht mehr da. Deswegen kann ich ihn nicht mehr fragen.

  • Antwort auf Dünger evtl. Giftig?

    Sehr geehrte Frau Hafenrichter,
    vielen Dank für Ihre Anfrage. So ist es leider schwer zu sagen, was es für ein Dünger sein könnte. Somit ist auch nicht abzuschätzen, ob es bedenklich ist oder nicht. Schicken Sie gerne ein Bild von dem Dünger an versand@garten-schlueter.de , dann schauen wir es uns gerne an und geben eine Einschätzung. Vorerst würden wir zur Vorsicht raten.
    Mit freundlichen Grüßen
    Ihr Team Garten Schlüter