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Buchsbaum Krankheiten erkennen, vorbeugen und bekämpfen

Der Buchsbaum ist durch sein dichtes Blätterwerk eine beliebte Zierde in Gärten und Parks. Seine Anspruchslosigkeit und der geringe Pflegeaufwand haben zu seiner maßgeblich Verbreitung beigetragen. Oftmals werden die Gewächse in jahrelanger Arbeit in die perfekte Form geschnitten und erfreuen Gärtner und Besucher gleichermaßen. Umso ärgerlicher ist es, wenn der eigentlich sehr robuste Buxus von einer Krankheit befallen wird. Bereits bei den ersten Symptomen sollten Gegenmaßnahmen ergriffen werden um eine Ausbreitung der Erkrankung im gesamten Bestand zu vermeiden. Häufig gestaltet sich dies bei Buchsbäumen recht schwierig, da sie gerne eng nebeneinander als Hecken und Beeteinfassungen gepflanzt werden und Krankheitserreger so ein leichtes Spiel haben von einer auf die nächste Pflanze überzugreifen. Großes Aufsehen erregte vor einigen Jahren in Deutschland eine zunächst mysteriöse Erkrankung, die zum Absterben großer Buchsbaumbestände führte.

Das geheimnisvolle und verheerende Buchsbaum-Triebsterben

Das erste Auftreten dieser zerstörerischen Erkrankung wurde im Jahr 2004 dokumentiert. Die Symptome der Erkrankung zeigten sich an Pflanzen in Parks und Gärten ebenso, wie auf Friedhöfen und rafften innerhalb kurzer Zeit eine hohe Buxus-Anzahl dahin. Die daraufhin durchgeführten Untersuchungen stellten einen Befall durch Cylindrocladium buxicola fest. Dieser Pilz dringt durch die Kutikula ins Blatt ein – auch, wenn diese intakt und das Blatt gesund ist. Bevorzugt tritt der Pilz in warmen, feuchten Sommern auf. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und fehlende Windbewegung begünstigen das Buchsbaum-Triebsterben.

1. Symptome für Cylindrocladium buxicola

Zuerst zeigen sich auf den Blättern und an jungen Trieben braune Stellen, die sich immer mehr ausweiten und zusammenwachsen. Die betroffenen Teile der Pflanze trocknen aus und sterben ab. An der Unterseite der infizierten Blätter findet sich ein weißer Belag.

2. Buchsbaum-Triebsterben bekämpfen

  • Befallene Pflanzenteile sollten großzügig ausgeschnitten werden, ggf. kann es nötig sein befallene Pflanzen ganz aus der Erde zu nehmen und zu entsorgen.
  • Herabgefallenes Laub muss unbedingt entfernt werden.
  • Infizierte Teile der Pflanze sicher entsorgen, denn die Pilzsporen können im Schnittabfall bis zu vier Jahre lang überleben. Geeignet sind, wenn möglich, das Verbrennen oder sehr tiefe Vergraben der infizierten Buchsbäume, sowie eine Entsorgung über die Restmülltonne.
  • Die für die Arbeit an den befallenen Buchsbäumen genutzten Werkzeuge und Bekleidung müssen desinfiziert und gereinigt werden. Dazu eignet sich beispielsweise hochprozentiger Alkohol.
  • Fungizide gegen die Pilze sind bei einer bereits vorliegenden Infektion, laut Landwirtschaftskammer Niedersachsen, nicht mehr wirksam. Lediglich als vorbeugende Maßnahme können sie eventuell hilfreich sein.

3. Pilzbefall beim Buchsbaum vorbeugen

  • Um dem Triebsterben vorzubeugen, gilt es Feuchtigkeit zu vermeiden. Das Laub der Pflanzen sollte beispielsweise beim Gießen nicht unnötig befeuchtet werden.
  • Die Pflanzen sollten durch einen regelmäßigen Schnitt gepflegt werden. So bekommen alle Teile des Buchsbaumes genügend Licht und Wind um auch nach einem Regenschauer schnell wieder zu trocknen und den Pilzen möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.
  • Die Buchsbäume sollten schon beim Kauf auf eventuelle Krankheitsanzeichen untersucht werden, denn die Krankheit kann sich schnell über Spritzwasser oder die Luft ausbreiten. Ganz sicher kann man jedoch nie sein, denn die Bäumchen können den Erreger auch in sich tragen, ohne dass es zum Ausbruch der Krankheit kommt. Besonders resistent gegen die Erkrankung zeigt sich unter anderem der Buchsbaum „Faulkner“.
  • Die Kultur sollte bei Neupflanzungen locker gehalten werden. Das heißt, die einzelnen Pflanzen sollten einen gewissen Abstand zueinander haben, so dass die Luft gut zirkulieren kann und die Ansteckung erschwert wird.
  • Ist an einer Stelle der Cylindrocladium buxicola ausgebrochen, sollten hier keine neuen Buchsbäume gepflanzt werden.

Weitere Buchsbaumpilze erkennen und bekämpfen

Für Laien kann es mitunter schwer sein, einen Pilzbefall durch Cylindrocladium buxicola eindeutig festzustellen, denn die Gewächse können auch von anderen Pilzerkrankungen mit ähnlichen Symptomen befallen werden. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen informiert unter anderem über:

  • Phytophthora nicotianae: zeigt sich durch welkende oberirdische Pflanzenteile und faulige Wurzeln.
  • Puccinia buxi: Blasen und Rotpusteln auf den Blättern zeigen diese Krankheit an.
  • Volutella buxi: das Absterben von Trieben und Sporenansammlungen in Rosa und Orange an der Blattunterseite kennzeichnen diese Pilzinfektion, die auch als „Buchsbaumkrebs“ bekannt ist.
  • Fusarium buxicola: die sogenannte „Buchswelke“ kann das Absterben einzelner Triebe zur Folge haben und trifft vor allem bereits geschwächte Pflanzen.

Ist ein Buxus mit einem Pilz befallen, sollten, wie beim Buchsbaum-Triebsterben beschrieben, alle erkrankten Pflanzenteile entfernt und entsorgt werden. In einigen Fällen können entsprechende Fungizide zum Einsatz kommen.

Buchsbaum effektiv vor Krankheiten schützen

Gesunde Pflanzen sind widerstandsfähiger gegen Erkrankungen.

  • Der Buchsbaum sollte, trotz seiner Anspruchslosigkeit, einen passenden, luftigen Standort erhalten.
  • Das Gießen an trockenen, sonnigen Frosttagen im Winter sollte nicht vergessen werden, um Frostschäden (Kahlfrost) zu vermeiden.
  • Eine regelmäßige Pflege durch Rückschnitt und passende Düngung (beispielsweise Hornspäne oder Kompost) können Buchsbaumpilzen vorbeugen.
  • Im Herbst sollten keine Laubbläser zum Einsatz kommen. Diese können Pilzsporen durch die Luft wirbeln und so dafür sorgen, dass sich Krankheiten unbemerkt auch auf andere Buchsbäume ausbreiten können. Besser ist es zwischen den Pflanzen vorsichtig zu harken.

Tags: Pflege, Allgemein
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