Azaleen vermehren

Um Azaleen zu vermehren, gibt es (mehr oder weniger) zwei Möglichkeiten. Kern der zwei Methoden ist der Steckling als Material. Entweder es wird mit einem Steckling der gewünschten Azaleen-Sorte diese Sorte vegetativ vermehrt. Oder man nutzt als Unterlage eine besonders wuchsfreudige Azaleen und veredelt diese mit dem Wunsch-Edelreis.

Die Verwendung von Stecklingen ist kostengünstig und Sie können beliebig viele neue Pflanzen auf einmal züchten.

Für den Hobby-Gärtner empfiehlt es sich, für die Vermehrung Japanische Azaleen zu benutzen. Diese zeigen eine sehr gute Wurzelbildung und schnell und einfach Ergebnisse. Bei vielen anderen Azaleen-Gruppen kann es schon schwieriger werden.

Es ist wichtig, gleich zu Anfang zu betonen, dass das Anziehen von Stecklingen durch viele Faktoren beeinträchtigt werden kann. Es ist völlig normal, wenn man für das Vermehren von Azaleen mehrere Versuche benötigt. Mögliche Probleme können sein, dass das Stecksubstrat zu nass oder zu trocken ist, dass die Stecklinge nicht genug Wärme bekommen oder dass die Stecklinge faulig werden. Je länger Sie sich mit der Vermehrung mithilfe von Stecklingen beschäftigen, desto besser werden Sie einschätzen können, was Ihre Azaleen brauchen.

Für die Verfahren benötigen Sie auf jeden Fall ein Gewächshaus, in dem die Azaleen die besten Bedingungen vorfinden. Optimal wären zusätzlich eine Bodenheizung und Tageslicht-Lampen. Außerdem brauchen Sie Kisten (z.B. aus Styropor) und ein Stecksubstrat, wie Weißtorf.

Stecklinge vom Strauch schneiden und vorbereiten

Wenn die Blätter des Strauches am Ende des Sommers (Oktober etwa) fertig entwickelt sind, können Sie die zukünftigen Stecklinge abschneiden. Achten Sie darauf, dass sie lang genug sind, damit Sie sie später gut anschneiden können. 8 bis 10cm oder auch eine Handbreit können ein Richtwert sein. Alle Blätter bis auf den obersten Blattkranz werden nun entfernt. Um das Wachstum auf das untere Ende der neuen Pflanze konzentriert werden kann, brechen Sie auch die Endknospe aus. Je weniger Wasser über die Blätter verdunstet, desto besser. Also reduzieren Sie die Blattmasse zusätzlich, indem Sie die Blätter zur Hälfte abschneiden. Das künftige Wurzel-Ende wird wie bei Schnittblumen leicht schräg angeschnitten.

Das Anziehen der Stecklinge zum Azaleen vermehren

Ihre Azaleen-Stecklinge brauchen jetzt einen „Nährboden“, um anzuwurzeln. Die Kisten werden mit einer etwa 15 bis 20cm dicken Schicht Stecksubstrat gefüllt. Das Substrat wird nicht gewässert! Die Masse kann auch zu einem Drittel mit Sand gemischt werden. Nun werden die Stecklinge mit einem Abstand von 4 bis 5cm voneinander ca. 5cm tief in das Substrat gesteckt und leicht mit Wasser besprüht. Für die Erhaltung der Feuchtigkeit werden die Kisten mit einer Plastikfolie bedeckt. Zu Anfang sollte eine relativ niedrige Temperatur von etwa 16°C eingehalten werden. Nach ungefähr zwei bis drei Wochen kann sie auf 20°C erhöht werden.

Direktes Sonnenlicht sollte strikt vermieden werden. Regelmäßige Kontrollen der Temperatur und der Feuchtigkeit sind absolut zu empfehlen. Nach sechs bis acht Wochen können Ihre neuen Azaleen vielleicht schon wurzeln! Bis zum nächsten Frühjahr sollten die zarten Pflanzen in den Kisten gelassen werden.

Azaleen veredeln

Azaleen zu veredeln bietet sich dann an, wenn die gewünschte Sorte nicht gut als Steckling zum Wurzeln zu bringen ist. Es gibt Azaleen-Sorten, die eine gute Wurzelbildung zeigen und sich somit als Unterlage sehr gut eignen (als Unterlage bezeichnet man die Pflanze, die später die „fremden“ Pflanzenteile tragen soll).

Der Steckling, der schon wenigstens ein Jahr Zeit zum Anwurzeln hatte, wird oben abgeschnitten. Es bleiben keine Blätter zurück. Unterlage und Edelreis (als Reis bezeichnet man den „fremden“ Pflanzenteil, dessen Optik zum Schluss das Aussehen der Pflanze prägen wird) brauchen nun zueinander passende Schnitte. Das oberste Ende der Unterlage wird schräg im Holz angeschnitten. Ein entsprechender Schrägschnitt wird am unteren Ende des Reis vorgenommen. Die beiden Schnitte werden nun mit speziellen Gummis (Veredelungsbändern) mit Druck zu einem einzigen Stiel zusammen gebunden. Reis und Unterlage müssen dafür gleich dick sein.

Das Edelreis wird genauso vorbereitet, wie die Stecklinge (Blätter reduzieren etc.). Falls Sie die Möglichkeiten zur richtigen Aufbewahrung haben, können Sie die Reise schon im Dezember des Vorjahres schneiden.

Im Sommer, wenn sich Gewebe um die Verbindungsstelle von Unterlage und Reis gebildet hat, kann das Gummi entfernt werden. Die veredelten Jungpflanzen werden nochmal ungefähr zwei Monate unter einer Plastikfolie versteckt. Mit der Umpflanzung sollte gewartet werden, bis das Wachstum ein vielversprechendes Maß erreicht hat.

Sobald Sie Ihre neuen Azaleen in einen Topf gestellt haben, sollten sie regelmäßig beschnitten werden, um eine schöne buschige Form zu erreichen.

Egal, wie viele Versuche Sie vielleicht gebraucht haben, bis Sie ihre ganz eigenen Azaleen aufgezogen haben. Es ist eine Freude zu sehen, wie die Pflanzen sich entwickeln und ein Spaß, wie auch Sie sich dabei weiterentwickeln können. Das Anziehen der eigenen Azaleen ist eine Herausforderung, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

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