Lavendel wird vielfältig eingesetzt, zum Beispiel für Parfüm, Seife oder Duftkissen. Aber auch als Heilpflanze ist er bekannt.
Der duftende Halbstrauch wird etwa 60cm hoch, hat viele, teils verholzte Stängel und eine lila-blaue Blüte von Juni bis August.
Ursprünglich kommt er aus dem Mittelmeerraum. Auf den trockenen und sonnigen Hängen der Toscana fühlt er sich besonders wohl. Heute ist er weit verbreitet, sogar bis nach Asien und Australien.
Aus den Blüten wird das heilsame ätherische Öl gewonnen.
Die Wirkung von Lavendel
Die Wirkungsweise von Lavendel variiert je nach Art. Echter Lavendel ist bekannt für seine Hilfe bei psychischer Belastung, Stress, Schlafstörungen und zur Wundheilung, sowie zur Pflege von Haut und Haar.
Schopflavendel wirkt gegen Pilzinfektionen und bakterielle und virale Infektionen im Bereich des Halses, der Nase und den Ohren.
Speiklavendel soll ebenfalls bakterielle Infektionen bekämpfen und so weiter.
Die Vielfältigkeit von Lavendel wird hier deutlich.
Allgemein gilt der Lavendel als beruhigend, nervenstärkend, krampflösend, schlaffördernd, angstlösend, antibakteriell, entzündungshemmend, schleimlösend, schmerzlindernd (auch bei rheumatischen Erkrankungen) und pflegend.
Er steigert das Wohlbefinden und die Lebensqualität.
Die Anwendungsmöglichkeiten
Lavendel lässt sich auf verschiedene Arten weiterverarbeiten.
Das Öl eignet sich zur Inhalation oder in der Duftlampe zur Linderung von Halsentzündungen, bronchialen Erkrankungen, Ohrenschmerzen, sowie psychischen Belastungen wie z.B. Nervosität und Unruhe. Bei Halsschmerzen oder Mandelentzündung lässt es sich verdünnt auch Gurgeln. Direkt auf der Haut wirkt das Öl gegen Hautpilz, Vernarbungen, juckende Kopfhaut, Nagelbettentzündungen. Es wirkt auch beruhigend bei Verbrennungen.
Lavendel als Tee ist bekannt für seine kräftigende und ausgleichende Wirkung. Für ihn wird die ganze Pflanze verwendet. Allerdings wirkt er auch wehenfördernd, was die Einnahme während der Schwangerschaft nicht empfehlenswert macht.
Soll vom Lavendel das pure ätherische Öl angewendet werden, so ist besondere Vorsicht bei Kindern und Asthmatikern geboten. Die hohe Konzentration kann eine Atemnot bei ihnen auslösen. Auch auf der Haut, besonders auf Schleimhäuten, kann jedes ätherische Öl zu Reizungen führen. Die Anwendung sollte im Voraus mit einem Arzt besprochen werden.
Lavendel als Arznei
In der Apotheke ist Lavendel in unterschiedlichen Varianten zu finden, z.B. als Tabletten oder Weichkapseln, sowie als Entspannungsbad und als Öl (hier häufig auch in Lavendelölmischungen).
Es werden einige pflanzliche Mittel auf Lavendelöl-Basis angeboten, die auch frei käuflich sind. Da Tabletten bei hoher Dosierung zu Schmerzen im Verdauungstrakt führen können und auch andere Nebenwirkungen bekannt sind, sollte eine Anwendung immer mit einer kundigen Person abgesprochen werden. In der Homöopathie wird Lavendel nicht selten gegen Angstzustände eingesetzt. Auch dies sollte nicht ohne Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Lavendel selbst anbauen
Lavendel ist eine vergleichsweise anspruchslose Pflanze. Was sie auf jeden Fall braucht, um groß zu werden und schön zu blühen, ist viel Sonne. An einem sonnigen und windgeschützten Standort kann sie ohne weiteres auch überwintert werden. Im Freiland bietet sich ein Hochbeet oder ein Platz an der Südseite eines leichten Hanges an.
Das Anpflanzen erfolgt meist über Aussaat oder über Stecklinge. Sie Aussaat im Freiland sollte frühestens im März vorgenommen werden. Dann blüht der Lavendel wahrscheinlich noch im selben Jahr. Ein ausreichender Abstand sollte eingehalten und die Samen leicht mit Erde bedeckt werden.
Stecklinge werden im Frühjahr oder im Herbst gesetzt. Soll der Lavendel im Freiland stehen, sollten die Stecklinge erst ab Mai ins Beet gesetzt werden. Im Herbst ist die Pflanzung in einen Topf oder Kübel zu empfehlen.
Regelmäßiges Unkraut-jäten hilft den jungen Pflanzen, schnell an die Sonne zu kommen, die sie so dringend brauchen.
Lavendel verträgt keine Staunässe oder zu hohe Luftfeuchtigkeit. Gegen Staunässe kann eine Drainage angelegt werden.
Der Boden sollte kalkhaltig und locker bis sandig sein. Lavendel ist nicht angewiesen auf einen hohen Nährstoffgehalt, was angesichts seiner Herkunft logisch erscheint.
Im Fachhandel gibt es auch geeignete Kräutererde mit dem richtigen pH-Wert. Ansonsten kann im Frühjahr und Herbst auch einfach gekalkt werden.
Um einen reichen Neuaustrieb zu fördern, kann der Lavendel kurz nach der Blüte, aber spätestens Ende August bis zur Hälfte runter geschnitten werden.