Azaleen Standort
Grundsätzlich ist bei der Auswahl des richtigen Standortes für eine Azalee zu beachten, welche Sorte wir vor uns haben. Es gibt ganz klare Unterschiede in den Standortansprüchen von verschiedenen Azaleen-Sorten, die hierbei eine wichtige Rolle spielen. Zuerst einmal: Ist es eine Garten- oder eine Zimmerazalee? Die Konsequenzen sind eindeutig. Eine Zimmerazalee, die im Winter blüht, würde einen Standort im Freien nicht überleben. Und eine Gartenazalee würde sich im Haus auch nicht übermäßig wohl fühlen.
Standort für Zimmerazaleen
Zimmerazaleen können Ihren Garten im Sommer genauso bereichern, wie Gartenazaleen. In den warmen Monaten liebt es die Zimmerazalee an einem windstillen, halbschattigen Fleckchen zu stehen. Ab September sollte sie aber wieder hinein geholt werden, denn dann beginnt allmählich ihre Blütezeit.
Azaleen im Allgemeinen mögen keine pralle Sonne. Wenn Sie sich eine Zimmerazalee besorgt haben, ist es empfehlenswert, sie erst einmal an einen wenig geheizten, hellen bis halbschattigen Ort zu stellen, bis sie sich eingewöhnt hat (z.B. ins Treppenhaus). Nach ein Paar Tagen verträgt die Azalee nun schon einen Standort mit etwa 20°C. Der endgültige Platz sollte in einem Zimmer in Ost-, oder Westrichtung sein. Eine gute, hohe Luftfeuchtigkeit ist mit speziellen Pflanzen oder einem Luftbefeuchter zu erreichen. Ebenfalls sollten Azaleen nicht über der Heizung oder in Zugluft platziert werden.
Nun zum Unmittelbaren: Die Erde der Zimmerazalee sollte eine gleichmäßige und stetige Feuchtigkeit haben. Gewässert wird mit kalkfreiem Wasser, denn alle Azaleen mögen ihren Boden im sauren Bereich (pH-Wert 4 bis 5,5, aber nicht höher als 6,5!). Kalk erhöht den pH-Wert des Bodens und kann Ihrer Azalee das Leben kosten. Um die Pflanze hin und wieder zu erfrischen, kann sie in Wasser getaucht werden. Natürlich in kalkarmem Wasser, wie Regenwasser. Aber auch gefiltertes Leitungswasser bietet sich an. Azaleen sind vergleichsweise durstige Pflanzen, also ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig. Leider kann man es sich nicht einfach machen und einfach täglich den Übertopf bis zum Rand mit Wasser füllen, denn stehendes Wasser mag die Azalee gar nicht.
Nach der Blüte können für ein rasches Wachstum Düngemittel in die feuchte(!) Erde gegeben werden. Dafür eignen sich spezielle Mittel extra für Azaleen.
Standort für Gartenazaleen
Wie Zimmerazaleen mögen auch Gartenazaleen einen hellen Standort, aber keine pralle Sonne. Im Optimalfall ist es ein windgeschützter Platz mit Halbschatten, z.B. an einer Hauswand oder im Schutz anderer Pflanzen, wie tiefwurzelnden Bäumen (beispielsweise Eiche oder Kiefer). Zu viel Schatten kann allerdings auch verantwortlich für weniger Blüten oder schütteres Wachstum sein. Unterschiedliche Sorten haben hier unterschiedliche Toleranzen. Generell kann man sagen, dass eine hohe Luftfeuchtigkeit eine höhere Verträglichkeit von Sonne bedingt und umgekehrt. Wo die Azalee eher im Schatten steht, ist die Luftfeuchtigkeit nicht mehr so ausschlaggebend.
Nicht nur die Konkurrenz um Licht kann die Azalee herausfordern. Auch der Kampf um Wasser und Nährstoffe setzt den Pflanzen, je nach Standort, mehr oder weniger zu.
Junge Weichhölzer, wie z.B. Birke sind wahre Schwämme und können einen Wassermangel einer Azalee in unmittelbarer Nähe verursachen. Es sollten ausreichend Abstände zwischen solchen Pflanzen eingehalten werden.
Zum Standort einer Pflanze gehört, wie oben schon erwähnt, auch der Boden. Die Azalee liebt einen sauren, humosen, gut durchlüfteten und nährstoffreichen Boden. Um diesen Zustand zu erreichen, kann im Voraus schon viel getan werden. Die Pflanzung eines Gründüngers vor der Pflanzung der Azalee lockert den Boden und sorgt für eine willkommene Nährstoffanreicherung.
Azaleen mögen keine Staunässe. Das sollte vor der Pflanzung beachtet werden. Wenn Sie in Ihrem Garten eine Senke haben oder Ähnliches, wo sich bekannterweise oft Wasser sammelt, ist dies nicht der richtige Ort für Ihre Azalee. Da Azaleen ziemlich flach wurzeln und einen filzigen Wurzelballen bilden wäre hier ein gutes Wachstum nicht möglich.
Wie kann ich den Standort nachträglich positiv beeinflussen?
Die Versorgung der Pflanze mit Wasser und Dünger sind einfache Maßnahmen, um einen eher nährstoffarmen und trockenen Boden aufzuwerten. Bekommt Ihre Azalee eventuell zu viel Sonne dort, wo sie steht, vielleicht durch die Fällung eines schattenspendenden Baumes, können Sie die Feuchtigkeit des Bodens halten, indem Sie eine Mulchschicht über die Erde legen. Diese muss intakt sein, um eine gute Isolierung zu garantieren. In diesem Fall ist außerdem häufiges Gießen ein Muss.
Für den richtigen pH-Wert im Boden kann ebenfalls eine Schicht Mulch oder Nadelstreu hilfreich sein. Diese biologischen „Dünger“ spenden nicht nur Schutz vor Austrocknung und Auswaschung, sondern auch Säure.
In letzter Instanz kann die Azalee natürlich auch noch umgepflanzt werden. Sollten Sie feststellen, dass es der Pflanze schlichtweg schlecht geht mit ihrem derzeitigen Standort, dann ist es eine Wohltat für sie, an einen neuen und geeigneteren Standort umzuziehen.