Dünger - was sollte jeder Gärtner darüber wissen?

Düngemittel sorgen dafür, dass Pflanzen ausreichend Nährstoffe zur Verfügung haben. Sie kommen je nach Sorte sowohl in der Landwirtschaft, als auch im eigenen Garten oder für Topfpflanzen im Haus zum Einsatz. Unter dem Wort Dünger werden verschiedene Produkte aus Haupt- und Spurennährstoffe zusammengefasst, die zu einem gesunden Pflanzenwachstum, hohen Erträgen und einem fruchtbaren Boden beitragen können. Obwohl die Nutzung von Düngemitteln auf eine jahrtausendealte Geschichte zurückblickt, stehen die Produkte heute mehr denn je im Fokus. Sie werden immer wichtiger um die Ernährung der stetig wachsenden Weltbevölkerung zu sichern. Den größten Düngemittelverbrauch weisen China und die USA auf. Gemeinsam mit Indien zählen sie auch zu den drei größten Düngerproduzenten der Welt.

Düngemittelgruppen

Die wichtigsten Düngemittelgruppen sind:

1. Organische Dünger

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Rinderdung ist ein beliebter Organischer Dünger, der in gekörnter Form gelieferte Mist ist anwendungsfertig

Die Verwendung von Düngemitteln ist keine neue Erfindung, denn bereits die Landwirte der minoischen Kultur, die rund 3000 Jahre v.Chr. aktiv war, nutzten tierischen Mist als organischen Dünger um auf ihren Feldern höhere Erträge zu erzielen. Diese Düngergruppe ist somit ein Pionier. Unter den organischen Düngern werden verschiedene Stoffe natürlichen Ursprungs zusammengefasst. Für die Verwendung im Garten besonders bekannt sind unter anderem Kompost, Guano, Hornspäne und Mist. Die Naturstoffe beleben den Boden und es wird Humus aufgebaut – dies ist ihr besonderer Vorteil. Die meisten organischen Dünger besitzen eine hohe Langzeitwirkung und geben die Nährstoffe recht gleichmäßig ab, während sie abgebaut werden. Beim Einsatz dieser Mittel ist selten eine Überdüngung zu erwarten und im Allgemeinen gelten viele organische Dünger als verhältnismäßig umweltfreundlich.

2. Mineralische Dünger

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Mit einem mineralischen Dünger erreichen Sie meist eine Langzeitwirkung und eine weitreichende Versorgung Ihrer Pflanzen mit Mineralien und Spurenelementen

Die mineralischen Dünger bieten die unverzichtbaren Mineralien und Spurenelemente, welche die Pflanzen benötigen. Unter ihnen finden sich auch die bekannten NPK-Dünger. Sie enthalten die wichtigen Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Das Ursprungswort von Kalium ist Kali, es stammt aus dem Arabischen und gibt bereits einen Hinweis auf die Verbindung des Elementes zu den Pflanzen, denn es bedeutet „Pflanzenasche“. In den mineralischen Düngemitteln können zudem noch weitere Spurenelemente und Stoffe wie Calcium, Eisen, Magnesium und Schwefel zu finden sein. Die im sogenannten anorganischen Dünger enthaltenen Bausteine stehen den Pflanzen meist sehr schnell zur Verfügung. Ein bekannter Mineraldünger für Garten- oder Topfpflanzen ist Blaukorn. Bereits die Römer und Kelten griffen zu natürlichen mineralischen Düngern, wie beispielsweise Kalk.

3. Organomineralischer Dünger

Der organomineralische Dünger bietet sowohl die Naturstoffe des organischen Düngers, wie auch Mineralien und Spurenelemente. Diese recht modernen Düngemittel kombinieren wichtige Nährstoffe miteinander und erfreuen sich vor allem im privaten Garten großer Beliebtheit. Zudem stellen die Düngemittel den Pflanzen ihre enthaltenen Bausteine schnell zur Verfügung.

4. Kunstdünger

Wie der Name schon erahnen lässt, werden diese Düngemittel künstlich hergestellt. Unerheblich ist dabei, ob sie eines natürlichen Ursprunges sind oder nicht. Die organomineralischen Dünger werden dieser Gruppe zugeteilt.

5. Naturdünger

Diese Düngemittel werden auf natürliche Weise produziert, doch auch hier spielt keine Rolle, welchen Ursprung die Stoffe haben.

Worin unterscheiden sich Düngemittel?

Pflanzen stellen unterschiedliche Nährstoffansprüche. Diese unterscheiden sich nicht nur in der Zusammensetzung, sondern auch in der Menge der enthaltenen Bausteine. Blühpflanzen gelten oftmals als sogenannte Starkzehrer, die für ein üppiges Blütenwachstum viele Nährstoffe und somit auch mehr (und mitunter spezielle) Blumendünger benötigen. Andere Pflanzen, wie Rasen, benötigen aufgrund ihres Aufbaus und der hohen Beanspruchung ebenfalls spezielle Düngemittel. Rasendüngerbeispielsweise hilft dem Gras sich zu regenerieren und Kräfte zu sammeln für ein vitales Wachstum. Weitere im Handel zu findende Pflanzendünger sind spezielle Gemüsedünger. Diese sollen die Pflanzen versorgen und hohe Erträge sichern, zudem sollten sie keine schädlichen Stoffe beinhalten, da die Früchte der Pflanzen verzehrt werden.

Wie wird Dünger am besten angewendet?

Es gibt verschiedene Formen in denen die Düngemittel vorliegen können, abhängig davon werden verschiedene Hilfsmittel benötigt um die Nährstoffe an den richtigen Platz zu bringen.

  1. Flüssigdünger:

    Flüssigdünger dringt meist recht schnell in den Boden ein und steht den Pflanzen dann zur Verfügung. Bei der Dosierung sollte unbedingt die Packungsbeilage beachtet werden.

  • Gießkanne: meistens wird der Flüssigdünger einfach in eine Gießkanne mit Wasser gegeben und gelangt so beim Gießen an seinen Einsatzort. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Erde an der Pflanze gegossen wird, nicht das Blattwerk. Es kann sonst zu Schäden an den Grünteilen kommen.
  • Bewässerungsanlage: einige Anlagen zum Bewässern von Rasenflächen können mit Flüssigdünger befüllt werden und so für eine gleichmäßige Verteilung der Nährstoffe sorgen.
  1. Feststoffdünger:

    wirkt etwas langsamer und sorgt für eine gleichmäßige Versorgung der Pflanzen.

  • Düngerstreuer: diese Geräte werden auf großen, landwirtschaftlich genutzten Flächen eingesetzt. Sie helfen bei der gleichmäßigen Ausbringung des Düngers auf dem Feld.
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    Dünger-Stäbchen für Blühpflanzen, die die Pflanzen für 2 Monate mit Nährstoffen versorgen

    Düngestäbchen: eine Besonderheit unter den festen Düngemitteln, sind die Düngerstäbchen. Sie sind vor allem für den Einsatz in Topfpflanzen im Haus bekannt, eignen sich aber auch für Kübelpflanzen auf dem Balkon oder Gewächse im Garten. Sie lassen sich einfach dosieren und versorgen die Pflanzen zuverlässig über einen längeren Zeitraum gleichmäßig mit Nährstoffen. Im Handel finden sich verschiedene Ausführungen, die sich beispielsweise besonders für Blühpflanzen eignen oder ein Mittel gegen Läuse beziehungsweise Pilze beinhalten.

Dünger richtig dosieren

Pflanzen benötigen für ein gesundes Wachstum Nährstoffe, die sie über die Düngemittel erhalten. Doch für den Einsatz der Produkte gilt nicht das Credo „Viel hilft viel“. Gärtner sollten sich an die angegebenen Dosierungsempfehlungen in oder auf der Packung des Düngers halten.

1. Minimumgesetz für das Pflanzenwachstum

Der Agrarwissenschaftler Carl Sprengel und  der Chemiker Justus von Liebig waren vor rund 200 Jahren die ersten Entwickler des Minimumgesetzes, das immer weiter optimiert wurde und eine wichtige Basis beim Einsatz von Düngemitteln ist. Das Gesetz beschreibt, dass das Pflanzenwachstum durch die knappste Ressource eingeschränkt wird. Dazu zählen neben Wasser und Sonnenlicht vor allem die bereitgestellten Nährstoffe. Heute weiß man jedoch, dass es auch auf das optimale Verhältnis der Komponenten zueinander ankommt. Nähert sich die Pflanze durch die Optimierung der Ressourcen ihrem Höchstertrag an, wird der Aufwand zwar immer größer, der Ertrag steigt jedoch nicht mehr so stark an.

2. Pflanzenschäden durch zu viel Dünger

Pflanzen nehmen nur so viele Nährstoffe auf wie sie benötigen oder einlagern können. Bei einer Überdosierung können die Pflanzen Schaden nehmen. Unsachgemäß gedüngte Pflanzen können unter anderem anfälliger für Schädlinge sein, eine veränderte Entwicklung aufweisen oder „verbrennen“.

3. Umweltgefahren durch Düngerüberdosierung

Die überschüssigen Inhaltsstoffe werden fortgespült oder gelangen ins Erdreich. Hier können sie weitreichende Folgen haben. Sie können sich im Gemüse anreichern und gelangen so in die Nahrungskette. Zudem sickern sie bis ins Grundwasser oder schädigen Gewässer, führen dort zur Eutrophierung und gefährden die ökologische Vielfalt.

Tags: Düngemittel
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